Kampf um Niger: Der nächste Schauplatz im Ringen um die multipolare Weltordnung


01. August 2023
Kampf um Niger: Der nächste Schauplatz im Ringen um die multipolare Weltordnung
Foto: Symbolbild
Niamey. In Niger baut sich nach dem Putsch gegen Präsident Bazoum offenbar ein weiterer Schauplatz des neuen Ost-West-Konflikts auf. Am Wochenende hat die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) mit einem Eingreifen gedroht. Sie stellte der neuen Militärführung am Sonntag ein Ultimatum und drohte gegebenenfalls mit dem „Einsatz von Gewalt“. Innerhalb einer Woche sollen die Putschisten nun die Macht an die legitimen Institutionen zurückgeben und Bazoum freilassen. Darüber hinaus beschloss die Wirtschaftsgemeinschaft Sanktionen gegen die neuen Machthaber. Alle Finanz- und Handelstransaktionen würden ausgesetzt sowie Vermögenswerte von Militärbeamtinnen und -beamten eingefroren, die am Putsch beteiligt waren, hieß es.

Die Putschregierung wirft unterdessen westlichen Ländern vor, die geplante Intervention zu unterstützen. Tatsächlich hat die frühere Kolonialmacht Frankreich am Samstag die Entwicklungs- und Finanzhilfen für den Niger ausgesetzt. Daraufhin versammelten sich am Sonntag tausende Demonstranten vor der französischen Botschaft in Niamey und versuchten teilweise, in das Gebäude einzudringen. Protestler riefen „Lang lebe Putin“ und „Nieder mit Frankreich“. Die EU- und US-Regierungen erhöhten den Druck af die Militärs im Niger ebenfalls. So erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Samstag, die EU „erkennt die Putsch-Behörden nicht an und wird sie auch nicht anerkennen“.

Der angedrohte Einmarsch der ECOWAS wäre nach Einschätzung von Beobachtern ohne westliche Hilfe, konkret: durch Frankreich und die USA, wenig aussichtsreich: den Ländern der ECOWAS stünden für einen Angriff maximal 25.000 Soldaten zur Verfügung. Ohne die Mobilisierung von Freiwilligen hat die nigrische Armee, die geschlossen hinter der neuen Regierung steht, 12.000 Soldaten hinter sich. Hinzu kämen weitere Soldaten aus Burkina Faso und Mali sowie möglicherweise russische Wagner-Einheiten. Letztere sind bereits in beiden Ländern aktiv.

Am Wochenende verbreiteten verschiedene Medien die – bislang nicht bestätigte – Meldung, wonach Wagner-Einheiten bereits am Putsch beteiligt waren. Bestätigt ist hingegen, daß es ein Angebot von Wagner-Chef Prigoschin gibt, wonach seine Truppe bereit sei, Niger im Falle eines Angriffs beizustehen. Dies würde aus dem Regionalkonflikt in Niger schlagartig einen weiteren Schauplatz im neuen Ost-West-Konflikt machen; einmal mehr sähe sich der russische Block in der direkten Konfrontation mit dem Westen.

Letzterer sitzt dabei nicht unbedingt am längeren Hebel, denn er ist in hohem Maße von den afrikanischen Rohstoffen abhängig. Neben Öl und Gold geht es im Niger vor allem um Uran. Ob sich die Pariser Regierung die Wegnahme dieser Ressourcen gefallen lassen wird, wird die nähere Zukunft zeigen.

Ein Ergebnis des Putsches steht aber schon jetzt fest: der Machtwechsel in Niger ist ein weiterer schwerer Rückschlag, den der Westen in Afrika einstecken muß. Nach Mali und Burkina Faso hat die Achse Washington-Paris den Zugriff auf einen dritten Staat verloren, der sich gegen die westliche Hegemonie stellt. (mü)

Quelle: zuerst.de vom 01.08.2023

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Ulrike
Ulrike
8 Monate zuvor

Die Völker Afrikas wehren sich endlich gegen die Ausbeutung. Leider kapieren das aber korrupte Politiker dort nicht und wollen weiter machen wie bisher.
Frankreich und USA ihr habt dort nichts verloren ihr elenden Ausbeuter.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
8 Monate zuvor

Latrinich geht es nur um Rohstoffe. Zu vergleichen mit der BRiDä-ä-ä
„Da kommen plötzlich Reichsbürger und behaupten von dem Schwindel zu wissen!“ Da wackelt aber die Wand, wenn DIE in der EU alle zusammen besoffen zur Kneipe raus wollen, in dem Moment wo Sie es erfahren um sofort ganz spontan den Rebellen erklären, es gibt eins auf die füllige Haarpracht wer uns Aufbauhelfern nicht glaubt!!

birgit
birgit
8 Monate zuvor

Afrika auf dem Weg die Ausbeutung zu beenden ! Die sind reich, sehr reich, es haben nur ANDERE jahrelang durch Betrügereien gestohlen.

Sylvester Ohnemus
Sylvester Ohnemus
8 Monate zuvor

Diese Autoren neigen zur kreativen Selbstzerstörung zusammen mit ihrer Leserschaft. Totaler Schwachsinn diese Artikel im Allgemeinen und dieser im Besonderen. Jeder spielt das Kartenblatt der eigenen Interessen aus, soweit es der Gegenüber zulässt. Das machen die Szenegläubigen ständig. Mit dem Unterschied permanenten Müll abzulassen, ohne Substanz. Deshalb bewegen sich die meisten am Ende der Nahrungskette. Klassische Verlierer eben. Sägen sich gerne den eigenen Ast ab auf dem sie sitzen und merken noch nicht einmal welche Auswirkungen ihr Geseihere hat. Der Russe hat sämtliche Ethnien hinter dem Ural annektiert und lässt sie für die russische Herrenrasse bluten. Im Kalten Krieg hat er im Namen der Sowjetunion die Satteliten Staaten als Schutzschild um sich herum gezogen. Im Namen des Kommunismus sind Millionen Bürger für eine Idee gestorben, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Gorbatschow hat dies erkannt und deshalb von Perestroika und Glasnost gesprochen. Klein Honecker hat das bis zum seinem Tode nicht kapiert. So wird es den meisten Szenegläubigen ebenfalls ergehen.
Jedem steht frei für seine Ideale und Ziele einzustehen. Selbstaufgabe und Gejammere ist etwas für Verlierer. Ihr würdet auch in einem anderen System genauso die Rücklichter bilden mit dem Unterschied, dass ihr nur einmal solch einen Mist öffentlich ablässt.