STEUERN – Ungarn will Unternehmens-Steuer massiv senken

Ungarn will seine Unternehmenssteuern massiv senken. Zuvor hatte Großbritannien ähnliche Pläne bekanntgegeben. Es besteht die Möglichkeit eines Absenkungswettlaufes.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. (Foto: dpa)

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban. (Foto: dpa)

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Ungarns Regierung will die Körperschaftssteuer auf den niedrigsten Satz in der EU absenken und das Land damit für Unternehmen attraktiver machen, berichtet AFP. Ministerpräsident Victor Orban kündigte am Donnerstagabend in Budapest an, den Steuersatz ab dem kommendem Jahr auf neun Prozent zu senken. Dieser Satz solle einheitlich für kleine, mittlere und große Unternehmen gelten. „Mit diesem Satz wird Ungarn europaweit die besten steuerlichen Konditionen anbieten“, sagte Orban.

Bislang zahlen kleine und mittlere Unternehmen in Ungarn zehn Prozent Körperschaftssteuer, Großunternehmen zahlen 19 Prozent. EU-weit haben derzeit Irland, Bulgarien und Zypern die niedrigsten Sätze.

Wirtschaftsminister Mihaly Varga bezifferte die für 2017 erwarteten Einnahmeausfälle auf 145 Milliarden Forint (rund 470 Millionen Euro). „Das bedeutet, dass 145 Milliarden Forint mehr in den Taschen der Unternehmen bleiben“, erklärte er.

In der ungarischen Wirtschaftspresse wurde die Ankündigung mit Skepsis aufgenommen. Die Wirtschaftszeitung Portfolio bezeichnete die geplante Senkung zwar als „spektakulär“, verwies aber auf den Fachkräftemangel in Ungarn, der das Land für Investoren weniger attraktiv mache. Die Nachrichtenseite Index.hu gab zu bedenken, dass Ungarn nach wie vor EU-weit mit die höchsten Sozialabgaben für Beschäftigte habe.

Erst vor wenigen Tagen hatte die britische Regierungschefin Theresa May angekündigt, die Steuern für Unternehmen massiv senken zu wollen. Dies führte zu Sorgen anderer EU-Staaten vor einem Steuer-Wettlauf.

Bemerkenswert ist, dass die osteuropäischen Unternehmenssteuern im Vergleich mit anderen EU-Staaten niedrig ausfallen, während die Steuern bei den größten Beitragszahlern der EU hoch sind. In Bulgarien liegt die Körperschaftssteuer bei 5 bis 10 Prozent, in Tschechien bei 19 Prozent, in Slowenien bei 17 Prozent und in Rumänien bei 16 Prozent – während sie in Frankreich bei mehr als 33 Prozent, in Finnland bei 20 Prozent, in Italien bei 27,5 Prozent, in Österreich bei 25 Prozent, in Spanien 15 bis 30 Prozent und in Großbritannien bei 20 Prozent liegen. In Deutschland beträgt die Körperschaftssteuer 15 Prozent.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 24.11.2016

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