Zwickau: Notunterkunft für 60 Flüchtlinge am Stausee Oberwald vorgesehen

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Laut neuester Prognose werden bis Jahresende noch 2082 Flüchtlinge im Landkreis erwartet. Für fast 900 von ihnen gibt es noch keine Unterkunft. Als Notlösung zieht man nun auch Bungalows in Betracht.

Von Eva Marie Stegmann
erschienen am 17.10.2015

Callenberg/Zwickau. Neben den Turnhallen in Lichtenstein und Limbach-Oberfrohna hält der Landkreis Zwickau nun auch Unterkünfte am Stausee Oberwald für den Notfall bereit. 60 Asylbewerber könnten dort kurzfristig eine vorübergehende Bleibe finden. „Aber die Nutzung der Sporthallen und der Objekte am Stausee Oberwald sehen wir nach wie vor als letzten Lösungsweg“, sagte Cornelia Bretschneider, Leiterin des Sozialamtes im Landratsamt, gestern auf Anfrage.

Genau wie die Turnhallen befinden sich auch die betroffenen Bungalows am Stausee im Besitz des Landkreises. Es sind daher Objekte, auf die die Verwaltung schnell und ohne bürokratischen Aufwand Zugriff hätte.

Der Landkreis, so Bretschneider, suche unvermindert nach Alternativen. Das Problem: Die vergangene Woche durch den Kreistag beschlossenen Unterkünfte für 1330 Asylbewerber reichen bis Ende des Jahres nicht aus.

Die neuesten Zahlen, die Kreissprecherin Ilona Schilk gestern der „Freien Presse“ nannte, besagen, dass bis Ende 2015 noch fast 900 weitere Plätze für Flüchtlinge benötigt werden. „Bis wahrscheinlich Ende November kommen wöchentlich knapp 100 Personen hinzu“, so Schilk. „Die Situation ist angespannt.“

Die Neuzugänge könnten gegenwärtig abgefangen werden – noch. Allerdings auch nur unter der Voraussetzung, dass die beschlossenen Heime und Wohnungen für 1330 Menschen planmäßig umgesetzt werden und es, so Cornelia Bretschneider, „keine Ausfälle“ gebe.
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„Wir leben von der Hand in den Mund“, beschreibt die Sozialamtsleiterin die Situation.

Auf der Suche nach Alternativen zu den Notlösungen Turnhallen und Stausee ist unterdessen auch Bürgermeister Thomas Nordheim (Freie Wähler) aus Lichtenstein. Er hat dem Kreis mehrere private und städtische Gebäude als Asylunterkünfte angeboten. Zwei – der Unionhof und die Jugendherberge – wurden abgelehnt, andere werden noch geprüft.

In St. Egidien scheint sich außerdem eine Gelegenheit für den Landkreis aufzutun: Im aktuellen Gemeindespiegel bietet die Industriegesellschaft St. Egidien Gebäude und Grundstücke zum Verkauf an. Eines davon ist laut Bürgermeister Uwe Redlich (parteilos) das ehemalige Asylbewerberheim Am-Gerth-Turm. Das hatte der Landkreis vor einigen Monaten schon als neue Asylunterkunft im Visier. Der Gemeinderat lehnte den Verkauf damals jedoch ab.

Quelle: Freie Presse vom 17.10.2015

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