Portugal verdoppelt sein Hoheitsgebiet – Traditionsreiche Seemacht wendet sich der Meeresökonomie zu

 

Lissabon (ADN). Portugal will sein Hoheitsgebiet im Atlantik mehr als verdoppeln. Über Hintergründe und Verfahren des ungewöhnlich erscheinenden Vorhabens berichtet die „Neue Zürcher Zeitung“ (NZZ) am Donnerstag aus Lissabon. Laut Seerechtskonvention der Vereinten Nationen könne ein Staat zwar nicht seine exklusive Wirtschaftszone, wohl aber seinen Festlandssockel über die 200-Seemeilen-Grenze hinaus auf bis zu 350 Meilen ausweiten, um Ressourcen am und im Meeresgrund zu beanspruchen. Allerdings gelte das für das Meer selbst nicht. Um auf diese Weise Land zuzugewinnen, müsse der betreffende Staat nachweisen, das der neu beanspruchte Boden geologisch eine Verlängerung des Festlandsockels bildet.

Mit diesem Ziel leitete Portugals Regierung im Jahr 2004 entsprechende Aktivitäten ein. Über vier Jahre waren Forschungsschiffe für Studien und Vermessungen des Meeresbodens unterwegs. Im Mai 2009 reichte Portugal bei der UNO in New York die erforderlichen Dokumente ein. Der iberische Staat ist damit der 44. von bisher 77 Ländern, die ähnliche Absichten verfolgen. Mit dem Einreichen der Unterlagen wird die „Commission on the Limits of the Continental Shelf“ tätig. Die technische Diskussion hat inzwischen begonnen. Eine Entscheidung ist in zwei bis drei Jahren zu erwarten. Wenn sie vollumfänglich positiv ausfällt, wird sich die Fläche des portugiesischen Festlandsockels mehr als verdoppeln auf rund 3,8 Millionen Quadratkilometer. Das entspricht etwa dem Territorium der gesamten Europäischen Union  (EU). 

Der Bericht lässt die portugiesische Ministerin für das Meer, Ana Paula Vitorino, zu Wort kommen, die sich zuversichtlich zum Ausgang des Verfahrens äußert. Portugal bekomme dann den neuntgrößten Sockel der Welt. Sie hob hervor, dass es bezüglich dieser Ambitionen mit keinen anderen Land Streit gibt. Nach ihren Aussagen hat Portugal die Absicht, die biologischen und hydrothermischen Ressourcen der neuen Flächen zu nutzen. Auch an das Gewinnen von Gold, Kobalt und Mangan werde gedacht. Derzeit entfalle auf die „Ökonomie des Meeres“ nur ein Anteil von 3,1 Prozent der Bruttowertschöpfung Portugals. Die Hinwendung zum Meer und die „neue Ökonomie der Ozeane“ biete zudem Chancen für internationale Partnerschaften. ++ (sv/mgn/28.09.17 – 272)

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Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 28.09.2017

 

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