Russlands Erfolge im Anti-IS-Kampf zwingen Washington zu Verhandlungen

US-Außenminister John Kerry will mit den Staats- und Regierungschefs Russlands, Saudi-Arabiens, Jordaniens und der Türkei über die Beilegung der Syrien-Krise sprechen. Laut Putins Sprecher Dmitri Peskow “handelt es sich nicht um Verhandlungen auf höchster Ebene”, schreibt die “Nesawissimaja Gaseta” am Dienstag.

Bei einer Pressekonferenz mit dem spanischen Außenminister José Manuel García-Margallo in Madrid teilte Kerry mit, dass die USA “eine völlige Zerstörung Syriens” verhindern wollen. Es gebe keine militärische Lösung, sondern nur eine politische Lösung der syrischen Krise, so der US-Chefdiplomat.Laut Weniamin Popow von der Moskauer Diplomaten-Hochschule MGIMO sind die USA von den präzisen Luftangriffen des russischen Militärs in Syrien überrascht. Die “New York Times” schrieb, dass die USA dem militärischen Potential Russlands mehr Aufmerksamkeit widmen sollte.

Die mehr als 60.000 Luftangriffe der westlichen Koalition in Syrien waren wirkungslos geblieben. In den amerikanischen Medien, aber auch in Europa mehren sich die Stimmen, die eine amerikanisch-russische  Kooperation im Kampf gegen die Terroristen fordern. Russland betonte, das Übel sei nur gemeinsam zu bekämpfen. Der Westen betrachtet den “Islamischen Staat” und den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad als Feind, obwohl dieser gegen die Terrormiliz kämpft. Moskau ist der Ansicht, dass es keine militärische Lösung der syrischen Krise gibt. Der Konflikt müsse politisch beigelegt werden, so der russische Experte.Am Wochenende sprach der russische Sonderbeauftragte Michail Bogdanow in Kairo mit dem ägyptischen Außenminister Samih Schukri über den Verlauf der Gespräche zur Beilegung der Syrien-Krise mit dem Komitee der syrischen Opposition. Danach flog Bogdanow nach Istanbul, um mit seinem türkischen Kollegen zu sprechen. Zuvor hatte der türkische Vize-Außenminister Ali Cemal Aydin erklärt, dass trotz der Kontroversen zu Syrien eine Einigung mit Moskau angestrebt werde.

Die wachsende Rolle Russlands bei der Syrien-Krise zwang die USA, in Syrien aktiver zu werden: Am Sonntag teilte das Pentagon mit, einen der Anführer der Terrorgruppierung “Chorasan” getötet zu haben. Russische Experten bezweifeln aber die Erfolge der USA. Alexander Ignatenko, Leiter des Moskauer Instituts für Religion und Politik, betonte, es gebe keine Gruppierung unter einem solchen Namen – es handele  sich um eine Gruppe von “Al-Qaida”-Kämpfern, die in die Al-Qaida in der Region Chorasan integriert sei. Mit der Nachricht über die Tötung eines Top-Terroristen wolle Washington demonstrieren, dass es erfolgreich gegen den Terror kämpfe, aber zugleich die Misserfolge der vergangenen Jahre kaschieren.

Die USA verbreiten ständig Informationen, um terroristische Gruppierungen zu zersetzen —  wie bei der Nachricht über den Tod des IS-Anführers Abu Bakr al-Baghdadi.

Kremlstabschef Sergej Iwanow zweifelte neulich in einem “TASS”-Interview an, dass die vom Westen unterstützte “Syrische Freie Armee” überhaupt existiert, und schloss nicht aus, dass sie „vom Westen als ein ‚virtuelles Produkt‘ erfunden worden“ sei.

Laut Ignatenko geht die größte Gefahr von IS aus. Die al-Nusra-Front, die IS ideologisch und militärpolitisch nahestehe, sei fast genauso gefährlich. Zudem gebe es die Gruppierung Jaish Al Fath, die die “Al-Qaida” und gemäßigte Gruppierungen vereinige. Dem Experten nach können die terroristischen Gruppierungen in pro-katarische, pro-saudische und pro-türkische aufgeteilt werden.
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Quelle: Sputnik vom 20.10.2015

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