Texas: Polizei entlässt Beamten nach tödlichen Schüssen auf Schwarzen

 

Gedenken an erschossenen Studenten: "Entscheidungen wurden getroffen, die katastrophale Folgen hatten"
(G.J. McCarthy/The Dallas Morning News via AP

Gedenken an erschossenen Studenten: „Entscheidungen wurden getroffen, die katastrophale Folgen hatten“

Ein weißer Polizist erschoss in Texas einen schwarzen Studenten, der mit seinem Wagen in ein Autohaus gerast war. Das Opfer war unbewaffnet. Nun hat die Polizei den Todesschützen entlassen.

Der 49-jährige Polizist Brad M. aus Arlington im US-Bundesstaat Texas muss seinen Dienst quittieren. Polizeichef Will Johnson hat den weißen Beamten entlassen, weil er am vergangenen Freitag den 19-jährigen Studenten Christian Taylor erschossen hatte. Taylor gehörte der Football-Mannschaft der Angelo State University an und war unbewaffnet.

„Entscheidungen wurden getroffen, die katastrophale Folgen hatten“, begründete Johnson die Entlassung. Brad M. hatte sich noch in der Ausbildung befunden und durfte sich nur unter Aussicht eines anderen Beamten an Polizeieinsätzen beteiligen. Trotzdem habe er eigenmächtig entschieden, auf Taylor zu schießen, sagte Johnson. Dabei habe er sich allein gewähnt. Der für seine Ausbildung zuständige Polizist habe aber direkt hinter ihm gestanden. M. schoss demnach aus zwei bis drei Metern Entfernung auf Taylor.

Dem Polizeichef zufolge beteiligt sich auch die Bundespolizei FBI an den Ermittlungen. Sie werde aktiv werden, wenn sich Hinweise auf Verstöße gegen die Bürgerrechte ergäben. Bislang sei gegen M. allerdings kein Strafverfahren eingeleitet worden.

Die Tat ereignete sich in einer ohnehin angespannten Situation. Am Sonntag wurde des gewaltsamen Todes des 18-jährigen Schwarzen Michael Brown vor einem Jahr in Ferguson im Bundesstaat Missouri gedacht. Er war am 9. August 2014 nach einem Handgemenge von dem weißen Polizisten Darren Wilson mit mehreren Schüssen getötet worden. Wilson wurde nicht angeklagt, obwohl Brown unbewaffnet war. An dem Fall entzündete sich eine landesweite Debatte über Rassismus und Polizeigewalt.

syd/AFP/Reuters

Quelle: Spiegel-online vom 12.08.2015

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