„Wir ziehen das gnadenlos durch“ -So jagt die Essener Polizei nun Einbrecherbanden und ihre „Topleute“

Freitag, 14.08.2015, 09:48
Hundertschaften, Polizei, Einbrecher, Einbruch, Essen
Polizei, Jochen TackDie meisten Einbrecher kommen, wenn Sie nicht zu Hause sind.

70 pro Woche: Die Essener Polizei versucht der enorm hohen Zahl an Einbrüchen Herr zu werden. Mit Hundertschaften und zivilen Beamten machen sie Jagd auf die Einbrecher und ihre Hintermänner. Dafür werden vor allem Hotspots identifiziert.

Sie kommen zu jeder Uhrzeit, brechen in Einfamilienhäuser sowie Wohnungen ein, sind in jedem Viertel aktiv. Vor den Einbrecherbanden ist in Essen offenbar niemand sicher. Nach einem Bericht der „WAZ“ gibt es rund 70 Einbrüche pro Woche.

So sollen im ersten Halbjahr bereits 1558 Einbrüche stattgefunden haben. Das sollen fast 300 Einbrüche mehr als im Vorjahr sein.

Hundertschaften im Einsatz

Wie die „WAZ“ berichtet, geht die Polizei nun mit härteren Mitteln gegen die Diebe vor. Dazu gehört der Einsatz von …

  • Hundertschaften
  • Beamten aus dem Verkehrsdienst, die nicht nur auf Geschwindigkeitsüberschreitungen, sondern auch auf verdächtige Fahrzeuge achten sollen
  • zivile Beamte, um verdächtige Personen zu observieren, die als Hintermänner agieren könnten
  • Statistiken, die Brennpunkte identifizieren, worauf wiederum die Bewohner verstärkt aufmerksam gemacht werden sollen.

Vor allem sollen die Anwohner sehen, dass die Polizei vor Ort sei. Sie wolle dem falschen Eindruck entgegenwirken, nicht genügend Kräfte auf die Straße zu schicken, den Fahndungsdruck nicht hoch genug zu halten, heißt es bei der „WAZ“.

Der Chef des Einbruchskommissariates, Bodo Buschhausen, lobt die Bereitschaft der Polizisten. Sie sollen hochmotiviert sein. Insbesondere die zivilen Einsatzkräfte hätten einige „Topleute“ im Visier und hoffen mit deren Festnahme eine Entlastung herbeizuführen.

Als einen Grund für den enormen Anstieg der Einbrüche sehe die Polizei die steigende Mobilität der Täter in der gesamten EU, schreibt die „WAZ“. Durch das gut ausgebaute Autobahnnetz könnten die Einbrecher schnell fliehen. Dadurch können die meisten Einbrüche auch nicht aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt bei kaum zehn Prozent.

Bürger warnen

Um die Bürger besser und intensiver informieren zu können, werde die Stadt Essen in Hotspots aufgeteilt, berichtet die „WAZ“. Doch nicht immer fruchte die Aufklärungsarbeit der Polizei. „Während sich die Kettwiger interessiert zeigten, liefen 70 Prozent der Bürger in Kray an uns vorbei.“ erklärt der zuständige Kriminalhauptkommissar Jürgen Dahles gegenüber der „WAZ“.

Den Bürgern rät die Polizei einfache Sicherheitsmaßnahmen zu befolgen. So sollen Fenster und Türen geschlossen bleiben, auch wenn man nur kurz aus dem Haus gehe. Vor Überwachungskameras wird dagegen abgeraten, da die Einbrecher meistens nicht zu erkennen seien. Lieber solle man sein Geld in die technische Aufrüstung der Fenster und Türen investieren.

Die Polizei will bei der Jagd auf die Banden nicht locker lassen. Martina Thon, Leiterin der Direktion Kriminalität sagt gegenüber der „WAZ“: „Wir ziehen die Einsätze der Hundertschaft gnadenlos bis zum Ende des Jahres durch.“

Quelle: Focus-online vom 14.08.2015

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