Der Shutdown ist vorbei – vorerst bis Mitte Februar

Die amerikanische Regierung wird ab Samstag wieder normal arbeiten. In einem provisorischen Abkommen, das Präsident Trump am Freitagabend unterschrieb, ist die Finanzierung der vom Shutdown betroffenen Ämter und Ministerien nun bis Mitte Februar garantiert. Was dann passiert, ist jedoch völlig offen.

Beat Ammann, Washington
US-Präsident Donald Trump nach der Ankündigung einer provisorischen Einigung zum Shutdown. Er hat das Abkommen am Freitagabend unterschrieben. (Bild: Olivier Douliery / UPI)

US-Präsident Donald Trump nach der Ankündigung einer provisorischen Einigung zum Shutdown. Er hat das Abkommen am Freitagabend unterschrieben. (Bild: Olivier Douliery / UPI)

 

Der teilweise Stillstand der amerikanischen Bundesverwaltung ist am Freitagabend offiziell zu Ende gegangen, nachdem Präsident Trump am Nachmittag seine Forderung nach sofortigem Geld für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko aufgegeben hatte. Die beiden Kammern des Kongresses verabschiedeten unverzüglich die notwendigen Gesetze. Darin wird auch verfügt, dass die Bundesangestellten ihre Löhne sobald als möglich erhalten sollen, ausserhalb der üblichen Zahlungstermine. Mit der Unterzeichnung der Gesetze durch Trump – ohne Kameras – war der Shutdown nach 34 Tagen Dauer offiziell überwunden. Stracks wurde der Präsident von Rechts angegriffen, er habe sein Versprechen, die Mauer zu errichten, gebrochen, und sei gegenüber den Demokraten eingeknickt.

Hausverbot für #Trump

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Die Übereinkunft zwischen Präsident, Republikanern und Demokraten ist provisorischer Natur. Die vom #Shutdown betroffenen Ministerien bekommen Geld in unveränderter Höhe bis am 15. Februar. Damit verschaffen sich die Beteiligten drei Wochen lang Luft, um sich auf eine Verbesserung der Überwachung der Grenze zu einigen. Trump hat bereits angedroht, er werde die Regierung erneut lahmlegen oder per Dekret Finanzen ohne Zustimmung des Kongresses auftreiben, um die Mauer zu bauen, sollte es nicht zu einer Einigung kommen. Es wirkt allerdings fraglich, ob der Präsident noch hinreichend politisches Kapital hat, um einen solchen Weg zu beschreiten.

Der Präsident hat mit dem Shutdown nichts erreicht. Die #Demokraten hatten eine derartige Übergangslösung schon vor Weihnachten angeboten – und die #Republikaner im Kongress waren mit an Bord. Doch Trump dachte, er könne seinen Willen durchsetzen, indem er faktisch Hunderttausende von Angestellten der Bundesregierung in Geiselhaft nahm. Der Präsident hatte nicht damit gerechnet, dass die neue Speakerin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, fähig sein würde, ihm Paroli zu bieten. Es gelang Pelosi auch, ihre eigenen Leute auf ihre Linie einzuschwören und das für die Demokraten typische innerparteiliche Keifen zu unterbinden.

Ferner überrumpelte Pelosi den Präsidenten, indem sie ihm eine Art Hausverbot gab: Sie nötigte ihn dazu, die für den nächsten Dienstag geplante rituelle Rede zur Lage der Nation zu verschieben, die traditionellerweise an einer gemeinsamen Sitzung von Repräsentantenhaus und Senat statt findet. Trump hat nun eine erste Lektion darin erhalten, was es bedeutet, in Kohabitation regieren zu müssen, mit einem Kongress, dessen eine Kammer in demokratischer Hand ist.

Zu hoch gepokert

Die körperlich fragil scheinende Pelosi zeigte dem Präsidenten, dass sie sich nicht einschüchtern und herum kommandieren lässt. Vielleicht hat ihr das beim Präsidenten Respekt verschafft, und vielleicht gelingt es künftig, etwas weniger aneinander vorbei zu reden und der anderen Seite mehr zuzuhören. Allerdings hat die Sprecherin von Trump, Sarah Sanders, am Freitagabend per Tweet klar gestellt, dass die Mauer gebaut würde, mit oder ohne Demokraten.

Sarah Sanders

@PressSec

In 21 days President @realDonaldTrump is moving forward building the wall with or without the Democrats. The only outstanding question is whether the Democrats want something or nothing

Donald J. Trump

@realDonaldTrump

I wish people would read or listen to my words on the Border Wall. This was in no way a concession. It was taking care of millions of people who were getting badly hurt by the Shutdown with the understanding that in 21 days, if no deal is done, it’s off to the races!

20,6 Tsd. Nutzer sprechen darüber
 

Seit Tagen häuften sich die Anzeichen, dass der Rückhalt oder die stillschweigende Billigung des Shutdowns durch des Präsidenten eigene Republikaner und die eigene Wählerschaft am Bröckeln war. Als am Freitagmorgen der Flugverkehr im Nordosten des Landes – vor allem im Grossraum New York – zu stottern begann, war so gut wie klar, dass Trump sein Pokerspiel verloren hatte. Die Demokraten haben vorerst triumphiert. Laut deren Chef im Senat, Chuck Schumer, ist es endlich gelungen, die ordentliche Finanzierung des Regierungsapparates von der politischen Frage zu trennen, wie die Sicherheit an der Grenze zu verbessern sei.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung vom 26.01.2019 


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Annette
Annette
5 Jahre zuvor

Blödsinn! Trump hat einen strategischen Sieg errungen, doch die Pelosi-Leute freuen sich wie die Kinder, sind aber veräppelte Kinder…

Ulrike
Ulrike
5 Jahre zuvor

Nur aufgeschoben nicht aufgehoben ihr Vollpfosten. Kapiert?
Das alte Weib Pelosi mischt immer noch mit……deren Gesichtsausdruck sagt alles.