KRIMINALITÄT – Sturz vom Balkon: Bestohlene verüben Selbstjustiz an Flüchtling

In Bad Salzschlirf in Hessen ist es zu einem Fall von Selbstjustiz gekommen. Eine Gruppe von sechs Männern suchte einen Flüchtling in seiner Unterkunft auf, weil er ihnen ein Mobiltelefon gestohlen hatte. Es kam zum Streit, der Flüchtling stürzte von einem Balkon und musste mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Im Streit um ein Handy setzten Männer in Bad Salzschlirf gegen einen Flüchtling auf Selbstjustiz. (Foto: dpa)

Im Streit um ein Handy setzten Männer in Bad Salzschlirf gegen einen Flüchtling auf Selbstjustiz. (Foto: dpa)




Die Staatsanwaltschaft Fulda und des Polizeipäsidiums Osthessen teilen mit:

Mit schweren Verletzungen wurde am vergangenen Freitagabend (08.01.) ein 19 Jahre alter Flüchtling ins Krankenhaus eingeliefert. Der junge Mann aus Somalia, der in einer Unterkunft in Bad Salzschlirf wohnt, war zuvor aus noch ungeklärter Ursache vom Balkon seines Zimmers im ersten Stock der Unterkunft auf eine darunter liegende Terrasse gestürzt.

Per Notruf waren Beamte der Fuldaer Polizeistation sowie der Kriminalpolizei zur Unterkunft nach Bad Salzschlirf gerufen worden. Dort konnten sie ermitteln, dass es am frühen Abend zu Streitigkeiten zwischen dem Geschädigten und einer Gruppe von mindestens sechs jungen Männern aus Fulda, Lauterbach, Schlitz und Wartenberg gekommen war. Drei dieser Männer sind Familienangehörige einer Person, die tags zuvor von Bewohnern der Unterkunft bestohlen worden war. Weil sie vermuteten, beim Geschädigten das gestohlene Handy sowie entwendeten Schmuck wiederzufinden, stellten die sechs Besucher den Somalier zur Rede. Er händigte ihnen nach kurzer Diskussion das gestohlene Handy wieder aus.


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Weil er den Rest der Diebesbeute jedoch nicht zurückgab, folgten drei der Männer dem Geschädigten in die Unterkunft bis vor dessen Zimmer im ersten Stock. Nach ihren Angaben hätten sie dort an die Tür geklopft, jedoch das Zimmer nicht betreten. Kurz darauf sei ihnen der Geschädigte im Treppenhaus mit blutigem Gesicht entgegen gekommen. Der Geschädigte hingegen gab bei einer Befragung im Krankenhaus an, vom Balkon geschubst worden zu sein.   Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts der Nötigung, der Bedrohung und der Körperverletzung gegen die Besucher der Unterkunft. Insbesondere versuchen die Beamten die Frage zu klären, ob der Mann tatsächlich vom Balkon geschubst wurde, oder ob er ohne fremdes Verschulden vom Balkon gestürzt war.

Die Fuldaer Staatsanwaltschaft hat bei den sechs Tatverdächtigen eine Blutentnahme sowie deren erkennungsdienstliche Behandlung angeordnet. Alle wurden im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Gegen den Geschädigten leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Diebstahls ein.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 11.01.2016

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