Wieder Polizisten in Marxloh beschimpft

24. August 2015

Duisburg: Bei einer Festnahme im Stadtteil Marxloh wurden Polizisten von Schaulustigen beschimpft. Verwandte des Festgenommenen verhielten sich „äußerst aggressiv”. Erst mit dem Einsatz mehrerer Streifenwagen gelang es der Polizei, den Einsatz zu Ende zu bringen. Am Dienstag wird Bundeskanzlerin Merkel in Marxloh erwartet.

Duisburg-Marxloh (Bild: blu-news.org)

Wie die Polizei am Montag mitgeteilt hat, missachtete ein 48-jähriger Trikefahrer am Freitagabend im Stadtteil Marxloh die Anhaltezeichen der Beamten. Er fuhr weiter, suchte sich eine Parklücke und flüchtete dann zu Fuß. Den Polizisten gelang es jedoch, ihn zu stellen. Beim ersten Festnahmeversuch riss er sich los und lief weiter. Bei der erneuten Festnahme stürzten er und ein Polizeibeamter zu Boden. Dabei brach sich der Mann den Oberarm und der Polizist verstauchte sich das Handgelenk. Acht weitere Männer, mit denen der Fahrer verwandt ist, kamen hinzu und verhielten sich „äußerst aggressiv”. Auch sammelten sich zwischenzeitlich rund 80 Schaulustige, etwa 20 von ihnen beschimpften die Polizisten. Mit mehreren Streifenwagen gelang es der Polizei jedoch, den Einsatz zu Ende zu bringen. Zur Herkunft des Täters sowie seiner Verwandten wurden keine Angaben gemacht.

Der von Einwanderern geprägte Stadtteil Marxloh im Duisburger Norden gilt als sogenannte No-Go-Area. Seit etwa vier Wochen werden die Polizisten in Marxloh und Meiderich durch Kollegen der Einsatzhundertschaft verstärkt, um mehr Präsenz auf der Straße zeigen zu können. Ein internes Papier der Duisburger Polizei, in dem diese vor dem Entstehen rechtsfreier Räume warnt, soll am Donnerstag auf Antrag der CDU im Innenausschuss des Düsseldorfer Landtages behandelt werden. Wie lange die Polizisten in Duisburg noch durch die Einsatzhundertschaft verstärkt werden, ist jedoch noch nicht entschieden. Das SPD-geführte Landesinnenministerium bestreitet, dass es in Nordrhein-Westfalen No-Go-Areas gibt.

Am Dienstag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Duisburg-Marxloh erwartet. Anlass ist der dritte Bürgerdialog unter dem Titel „Gut leben in Deutschland”. Eingeladen dazu sind etwas mehr als 50 Bewohner des Stadtteils. Viele Anwohner argwöhnen, dass es sich hierbei um ausgewählte Gäste handelt. (PH)

Quelle: blu-news.org vom 24.08.2015

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