Formel-1-Legende und Unternehmer Niki Lauda ist tot

 

Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Niki Lauda ist tot. Der Österreicher starb am Montag im Alter von 70 Jahren. Er hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu tun. Nur knapp hatte er damals das Flammeninferno überlebt.

Niki Lauda am 20. März 2018 am Düsseldorfer Flughafen. (Bild: Leonhard Foeger / Reuters)

Niki Lauda am 20. März 2018 am Düsseldorfer Flughafen. (Bild: Leonhard Foeger / Reuters)

(apa/dpa)

Der Österreicher Niki Lauda zählte zu den Grossen in der Formel-1-Geschichte. Dreimal holte er den WM-Titel. Legendär wurde er durch den Horror-Unfall 1976 auf dem Nürburgring und seine Rückkehr nach nur 42 Tagen. Nun ist er mit 70 Jahren gestorben.

Der Formel-1-Weltmeister und Flugunternehmer starb am Montag, wie seine Familie am frühen Dienstagmorgen mitteilte. Eine Sprecherin der Fluggesellschaft Laudamotion, dessen Namensgeber Niki Lauda ist, schrieb im Namen der Familie Lauda: «In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass unser geliebterNiki am Montag, den 20.05.2019 im Kreise seiner Familie friedlich entschlafen ist. Seine einzigartigen Erfolge als Sportler und Unternehmer sind und bleiben unvergesslich.»

McLaren

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All at McLaren are deeply saddened to learn that our friend, colleague and 1984 Formula 1 World Champion, Niki Lauda, has passed away. Niki will forever be in our hearts and enshrined in our history.

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Bekannt und auf der ganzen Welt berühmt geworden wurde der Rennsportler Andreas Nikolaus Lauda als « Niki » Lauda mit der roten Kappe als Markenzeichen. Der Wiener zählte zu den bekanntesten zeitgenössischen Österreichern neben etwa Arnold Schwarzenegger.

Der 70-Jährige hatte seit seinem schweren Unfall auf dem Nürburgring 1976 immer wieder mit Gesundheitsproblemen zu tun. Damals war Laudas Rennwagen in Brand geraten. Der Rennfahrer sass fast eine Minute lang in den Flammen und atmete giftige Dämpfe ein, bevor er gerettet wurde. Nur knapp hatte er damals das Flammeninferno überlebt. Nicht nur seine Kopfhaut wurde dabei durch schwere Verbrennungen gezeichnet. Der spätere Airline-Besitzer zog sich unter anderem auch Verätzungen der Lunge zu.

Lunge transplantiert

Im Sommer vergangenen Jahres war Lauda eine Lunge transplantiert worden. Nach einer Grippe-Erkrankung musste er im Januar erneut im Spital behandelt werden. Anlässlich seines 70. Geburtstages am 22. Februar hatte sich Lauda noch in einer kurzen Audio-Botschaft beim ORF für die Glückwünsche mit den Worten bedankt: «Ich komme wieder zurück und es geht volle Pulle bergauf.» Der dreimalige Weltmeister agierte seit 2012 als Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams.

Durch Spätfolgen nach dem Horrorunfall von 1976 hatte Lauda sich schon zweimal einer Nierentransplantation unterziehen müssen. Lauda hat aus erster Ehe zwei Söhne und aus seiner Ehe mit der ehemaligen Flugbegleiterin Birgit Lauda achtjährige Zwillinge.

 

«Sein unermüdlicher Tatendrang, seine Geradlinigkeit und sein Mut bleiben Vorbild und Massstab für uns alle», heisst es in der Mitteilung zu Laudas Tod. «Abseits der Öffentlichkeit war er ein liebevoller und fürsorgender Ehemann, Vater und Grossvater. Er wird uns sehr fehlen.»

Unternehmer nach Sportkarriere

Legendär wurde Lauda, weil er nur 42 Tage nach dem Crash auf dem Nürburgring bereits wieder im Cockpit seines Rennwagens sass. Das folgende WM-Duell mit dem Briten James Hunt war 2013 im Film «Rush» im Kino zu sehen. Bei seinem ersten Rennen nach dem Unfall wurde er in Monza Vierter. «Die schnelle Rückkehr gehörte zu meiner Strategie, nicht lange daheim zu sitzen und darüber nachzugrübeln, warum und wieso mir das Ganze widerfahren ist», sagte er später.

Niki Lauda war Formel-1-Weltmeister, hatte auf der Rennbahn einen schweren Unfall, kämpfte sich zurück, wurde weitere zweimal Weltmeister und schliesslich erfolgreicher Luftfahrtunternehmer. Nun ist der Mann mit der roten Mütze im Alter von 70 Jahren gestorben. – Ein Blick zurück auf seine Karriere. Das Bild zeigt ihn am 7. Juli 2018 in Silverstone, England. (Bild: Luca Bruno / AP)
Im Januar 2018 bekommt Niki Lauda bei der Zerschlagung von Air Berlin den Zuschlag für die österreichischen Teile und kauft damit die Air-Berlin-Tochter Niki zurück, um sie in die Laudamotion einzugliedern. Am 29. Januar 2019 übernimmt Ryanair alle Anteile von Laudamotion (Aufnahme 16. März 2018). (Bild: Herbert Pfarrhofer / APA / Keystone)
Anfang 2016 übernimmt Lauda die Wiener Fluggesellschaft Amira Air, die er in Laudamotion umbenennt. (Bild: Imago)
Am 18. April 2016 erhält der frühere Rennfahrer den Preis für sein Lebenswerk bei den Laureus World Sports Awards in Berlin. (Bild: Imago)
Die Rivalität zwischen den Formel-1-Fahrern Niki Lauda und James Hunt wird 2013 verfilmt. Der Schauspieler Daniel Brühl (l.) übernimmt den Part von Lauda (r.). Das Bild zeigt die beiden am 28. September 2013 in Köln bei der Deutschland-Premiere des Spielfilms. (Bild: Imago)
Zwei Grosse des Automobilrennsports: Niki Lauda und Michael Schumacher am 24. März 2012 am Grand Prix von Malaysia. (Bild: Imago)
Mit Bernie Ecclestone, dem früheren Brabham-Chef und Formel-1-Geschäftsführer (vorne), an der Kitz Charity Trophy am 23. Januar 2010 in Kitzbühel. (Bild: René van Bakel / EPA)
Niki Lauda im April 2006 mit seiner Freundin Birgit Wetzinger, die er 2008 heiratet. Die beiden sind seit 2009 Eltern der Zwillinge Max und Mia. Niki Lauda ist zudem Vater dreier weiterer Söhne. 2005 spendet Birgit ihm eine Niere, bereits 1997 hat er von seinem Bruder Florian eine erhalten. Die Nierenprobleme sind eine Folge der Medikamente, die er nach seinem Unfall im Jahr 1976 nehmen muss. (Bild: Imago)
In den 1990er Jahren ist Lauda wieder im Motorsport tätig, von 1993 bis 1995 als Berater beim Ferrari-Team, wo er zur Neuorganisation des Teams beiträgt und mitverantwortlich ist für die Verpflichtung des damaligen Weltmeisters Michael Schumacher für die Saison 1996. Das Bild zeigt ihn in einem legendären Silver Arrow im September 1996 in Wien. (Bild: Keystone / APA)
Am 26. Mai 1991 stürzt ein Flugzeug der Lauda Air in Thailand ab, 223 Personen kommen ums Leben. Lauda-Air-Chef Niki Lauda informiert die Medien am darauffolgenden Tag in Wien. (Bild: Robert Jäger / APA / Keystone)
1984 wird Niki Lauda ein drittes Mal Weltmeister in der Formel 1. Ende 1985 tritt er vom Rennsport zurück. Ein Angebot des damaligen Brabham-Chefs Ecclestone für die Saison 1986 lehnt er ab. (Bild: Imago)
1979 gründet Lauda, der selbst Pilot ist, die Lauda Air. 1988 starten erste Linienflüge in den Fernen Osten, seit 1990 hat die Lauda Air eine weltweite Linienflug-Konzession. 2002 wird die Fluggesellschaft von Austrian Airlines übernommen. Ende November 2003 gründet Lauda erneut eine eigene Fluggesellschaft namens Niki (Aufnahme von 1987). (Bild: Imago)
1977 wird der Österreicher ein zweites Mal Formel-1-Weltmeister. Für 1978 unterschreibt er einen Vertrag bei Brabham. Die rote Kappe des Brabham-Sponsors Parmalat wird zu Laudas Markenzeichen. (Bild: Imago)
Mit Rennkollege James Hunt am 24. Oktober 1976 am Grand Prix von Japan. Die beiden liefern sich 1976 ein Duell, das James Hunt für sich entscheiden kann. Er wird Weltmeister. Ein Jahr später ist es bereits wieder Niki Lauda, der den Titel mit nach Hause nimmt. (Bild: Nick Ut / AP)
Am 1. August 1976 verunglückt Niki Lauda nach einem Zusammenstoss in der zweiten Runde beim Grand Prix auf dem Nürburgring. Der Ferrari des österreichischen Formel-1-Weltmeisters prallt gegen eine Felswand und fängt Feuer, Lauda trägt schwere Verbrennungen davon und wird in eine Ludwigshafener Klinik geflogen. (Bild: Keystone / EPA / DPA)
Niki Lauda erholt sich erstaunlich schnell von seinem Unfall. 42 Tage später fährt er bereits sein nächstes Rennen. Das Bild zeigt ihn am 12. September 1976. (Bild: AP)
1975 wird Niki Lauda zum ersten Mal Weltmeister. Mit dem Schweizer Teamkollegen Clay Regazzoni fährt er von 1974 bis 1976 für den Ferrari-Stall. (Bild: Keystone)
In der Formel 1 debütierte er am 15. August 1971 am Grossen Preis von Österreich. Das Bild zeigt ihn am 17. September 1974 mit seiner Freundin Mariella an Clay Regazzonis Geburtstagsparty in Origlio im Tessin. (Bild: Imago)

Niki Lauda war Formel-1-Weltmeister, hatte auf der Rennbahn einen schweren Unfall, kämpfte sich zurück, wurde weitere zweimal Weltmeister und schliesslich erfolgreicher Luftfahrtunternehmer. Nun ist der Mann mit der roten Mütze im Alter von 70 Jahren gestorben. – Ein Blick zurück auf seine Karriere. Das Bild zeigt ihn am 7. Juli 2018 in Silverstone, England. (Bild: Luca Bruno / AP)

Lauda war bereits 1975 erstmals Weltmeister geworden. Ein Jahr nach dem Unfall gewann er seinen zweiten, 1984 seinen dritten WM-Titel. 1985 trat er zurück. An seine aktive Sportlerkarriere schloss der Industriellensohn nahtlos eine Laufbahn als Unternehmer an. Aus seiner Begeisterung für das Fliegen entwickelte er als Pilot seine eigene Airline. 1991 erlebte die Fluggesellschaft ihre dunkelste Stunde mit dem Absturz einer Maschine in Thailand. 223 Personen kamen um. Ende der 1990er Jahre verkaufte er Lauda an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA). 2003 ging er mit einer neuen Flotte unter dem Namen Niki an den Start.

Bei Niki stieg ihr Gründer 2011 aus. Air Berlin übernahm die Linie. Mit der Firma Laudamotion stieg Lauda Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets ein. Nach den Pleiten von Air Berlin und Niki übernahm er die Führung bei Niki erneut und brachte das Unternehmen unter dem Namen Laudamotion wieder an den Start. Wenig später holte er Ryanair als neuen Anteilseigner ins Boot und verkaufte 75 Prozent an seiner Fluglinie an die irische Billig-Fluggesellschaft.

Quelle: Neue Zürcher Zeitung vom 21.05.2019 


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birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Niki, habe auf deiner letzten Reise eine unfallfreie Fahrt !
Bist bestimmt mit rotem Auto und schwarzem Pferd unterwegs.
Komm gut an !

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Eine Legende geht, die Legende bleibt.