Deutschland – Weil ein AfD-Politiker dabei ist: Kein Empfang für hessische Landtags-Delegation in Israel

 

Weil ein AfD-Politiker dabei ist: Kein Empfang für hessische Landtags-Delegation in Israel

Dimitri Schulz wurde am 14. Februar 1987 in Alexejewka, in der Kirgisischen SSR der Sowjetunion geboren. Er ist seit 2014 Mitglied der hessischen AfD, für die er im Stadtrat in Wiesbaden sitzt. Bei der hessischen Landtagswahl 2018 gelang ihm der Einzug in den hessischen Landtag.

Eine Delegation um Hessens parteilose Digitalministerin Kristina Sinemus wird in Israel nicht offiziell empfangen. Grund ist die Teilnahme des AfD-Landtagsabgeordneten Dimitri Schulz an der Reise. Pikant: Schulz ist Mitbegründer der Vereinigung „Juden in der AfD“.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in Tel Aviv werden AfD-Abgeordnete grundsätzlich nicht von der israelischen Regierung empfangen. Ministeriumssprecher Christian Henkes sagte am Montag, von dieser Regelung seien auch ähnliche Parteien aus Frankreich und Österreich betroffen. Zuvor hatte hessenschau.de darüber berichtet.

Es sei ein Termin beim Wirtschaftsministerium angefragt, aber von dort abgesagt worden. Auf dem Programm der mehrtägigen Reise stehen unter anderem Besuche von Standorten hessischer Unternehmen. Hessens AfD-Landtagsfraktionssprecher Benjamin Günther sagte: „Die Entscheidung liegt in der Hoheit des Landes.“ Man selbst gehe offen auf andere zu.

Ministeriumssprecher Henkes sagte, bei einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem werde die Ministerin alleine einen Kranz niederlegen. Die übrigen Gruppenteilnehmer werden währenddessen als Privatpersonen das Gelände besichtigen. Die Reise dauert noch bis Freitag.

„Dass mit dem AfD-Landtagsabgeordneten Dimitri Schulz ausgerechnet das einzige jüdische Mitglied der hessischen Delegation ausgegrenzt wurde, zeigt die Absurdität der Situation“, sagte die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch auf Anfrage. Schließlich vertrete „keine andere Partei in Deutschland eine so klare proisraelische Position“ wie die AfD. Auf vielen Ebenen fänden bereits Gespräche statt. Die AfD sei auch zu einem intensiven Dialog mit den offiziellen israelischen Stellen jederzeit bereit.

Der AfD-Abgeordnete Schulz war an der Gründung der Vereinigung Juden in der AfD beteiligt. Er nahm am Montag auch nicht an einem Besuch der Delegation bei der Stadtverwaltung Haifa teil. „Das macht mich traurig, auch wegen meiner jüdischen Herkunft“, sagte er in einem auf der Facebook-Seite der Vereinigung geposteten Video. Wobei es in der Vergangenheit auch Stimmen gab, die seine jüdische Herkunft zumindest in Frage stellten. Der Politiker bezeichnete sich selbst auf Facebook als „bibeltreu“ und als „Follower of Jesus Christ“.

Auf dem Russland-Kongress der AfD in 2017 applaudierte Schulz dem Historiker und Journalisten Jan von Flocken, als dieser davon sprach, dass „es in der viel geschmähten Wehrmacht“ auch „viel mehr selbständige Köpfe“ gegeben habe, „bis hin zu Generalen der Waffen-SS“. Applaus gab es von Schulz auch zu von Flockens Äußerung, dass es auch in Deutschland „politische Gefangene gäbe – und nicht nur Horst Mahler“.

Eingebettetes Video

rechercheMD@recherchemd

Jan v. Flocken beim -Russlandkongress in : Waffen-SS als Positivbeispiel und Horst Mahler als „politischer Gefangener“

349 Nutzer sprechen darüber

(rt deutsch/dpa)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
3 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Da ist er dort vor Anschlägen gegen sich beschützt. Um Ihn sind massig Geheimdienstler die aufpassen!

Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Eine Frechheit. Die afD ist von vielen Wählern gewählt. Also muss man mit denen zurechtkommen und nicht alle dagegen sein. Wählerwillen !!!!