AfD-Diskussion im Mainzer Schützenhaus nach Polizeieinsatz verlegt

Von Mario Thurnes MAINZ – Die Alternative für Deutschland (AfD) Mainz hat eine Diskussion im Schützenhaus abgesagt. Grund war eine Warnung der Polizei. Im Juni hatten Unbekannte vor einer AfD-Veranstaltung an der gleichen Gaststätte Fenster zerstört und ein Graffiti gesprüht.

„Auf einmal war ein Polizeiaufgebot vor meiner Tür“, schildert Wirt Ivan Miskovic den Mittwochabend, an dem die Diskussion hätte stattfinden sollen. Sechs Polizeiwagen seien vorgefahren. Er wäre davon überrascht gewesen. Zumal er eine eher ruhige Veranstaltung erwartet hätte. Gerade mal 15 Teilnehmer seien vor Ort gewesen. Politisch mische er sich nicht ein: „Bei mir ist das ganze politische Spektrum zu Gast.“ Der Polizeieinsatz sei „wirtschaftlich nicht gerade förderlich“, erklärt er die Absage.

„Wir hatten aus unserer Aufklärung konkrete Hinweise auf eine Gefahrenlage“, sagt der Pressesprecher der Mainzer Polizei, Peter Metzdorf. Deswegen sei der Einsatz berechtigt gewesen. Zumal es die Vorfälle im Juni gegeben habe. Eine Absage wäre aus Sicht der Polizei nicht notwendig gewesen: „Wir hätten die Veranstaltung sichern können.“

Die AfD sieht sich durch „linksextreme Chaoten und Feinde der Demokratie“ gefährdet, die würden es ihr erschweren, „sich friedlich zu versammeln“. Es sei „unglaublich, wie immer öfter Veranstaltungen einer demokratischen Partei in unserer Landeshauptstadt durch militante Linke verhindert werden“, sagt der kommissarische Vorsitzende der AfD Mainz, Sebastian Münzenmaier.

Nach dem Polizeieinsatz und der Absage habe die AfD die Veranstaltung kurzfristig an einen anderen Ort verlegt und dort durchgeführt. Sie sei gut besucht gewesen.

Quelle: Allgemeine Zeitung vom 29.08.2015