SÄCHSISCHER BUNDESTAGSABGEORDNETER LARS HERRMANN ERKLÄRT SEINEN AUSSTIEG
Von Alexander Bischoff
Leipzig – „Mich hält dort nichts mehr“ – voller Enttäuschung und aus Sorge um seinen derzeit ruhenden Beamtenjob ist der sächsische AfD-Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann (42) am Mittwoch aus Fraktion und Partei ausgetreten.
Im Gespräch mit TAG24 erklärte der Rand-Leipziger jetzt die Hintergründe und spricht Tacheles.
Am Montagabend tagte in Berlin die Landesgruppe der sächsischen AfD-Bundestagsabgeordneten. „Auf der Tagesordnung stand auch mein angebliches Fehlverhalten beim Bundesparteitag“, erzählt Herrmann.
Der Bundespolizist hatte dort den Rechtsausleger Björn Höcke (47) für einen Vorstandsposten vorgeschlagen und das so begründet: „… damit er sich eine Klatsche abholen kann“.
„Ich pflege als Sachse eine lockere Umgangssprache“, sagt Herrmann und macht keinen Hehl daraus, dass er Höckes rechtsnationalem „Flügel“ nichts abgewinnen kann. Obwohl er aufgrund eines Zugausfalls nicht an der Tagung teilnehmen konnte, dies seiner Landesgruppe auch per WhatsApp mitteilte, schloss die ihn auf Betreiben des Leipziger Abgeordneten Siegbert Droese (50) mit knapper Mehrheitsentscheidung aus. Herrmann: „Ohne dass man mir die Chance einer Anhörung gab – ab diesem Zeitpunkt wusste ich, dass mich in der AfD nichts mehr hält.“
Herrmann will Legislaturperiode als fraktionsloser Abgeordneter zu Ende bringen
Der rechte „Flügel“ werde in den Vorständen der Partei immer stärker, selbst in seinem Kreisverband Leipzig-Land, erzählt Herrmann.
Nachdem Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) und Verfassungsschutz-Chef Thomas Haldenwang (59) das völkisch-nationalistische Netzwerk um Höcke jüngst erneut zum extremistischen „Verdachtsfall“ erklärt hatten, sah der Hauptkommissar auch seine berufliche Zukunft in Gefahr.
„Auch wenn mein Dienstverhältnis ruht, habe ich die Beamtenpflichten zu erfüllen – und eine wesentliche ist das aktive Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.“ Eine weiter ins Extremistische abdriftende AfD stehe dem entgegen.
Die laufende Legislaturperiode will Herrmann, der über die AfD-Landesliste ins Parlament einzog, als fraktionsloser Abgeordneter zu Ende bringen, danach aber wieder die Uniform anziehen und in sein Revier im Leipziger Hauptbahnhof zurückkehren.
Herrmann: „Auch wenn ich jetzt angefeindet werde, ich habe kein schlechtes Gewissen, Abgeordneter zu bleiben.“
Fotos: dpa/Bernd von Jutrczenka, dpa/Sebastian Kahnert, dpa/Paul Zinken
Quelle: tag24.de vom 20.12.2019
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