Mohammed-Karikaturen: Boykott-Aufrufe in muslimischen Ländern gegen Frankreich

Ein leeres Regal mit Werbung des  französischen Streichkäses "La vache qui rit" in einem Supermarkt in Kuwait City  (AFP/YASSER AL-ZAYYAT)
Supermärkte in Kuwait haben Milchprodukte aus Frankreich aus den Regalen entfernt (AFP/YASSER AL-ZAYYAT)

Im Streit um Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed haben mehrere arabische Länder einen Boykott gegen Frankreich gestartet.

Händler in Jordanien und Katar nahmen französische Waren aus ihren Filialen, gleiches erklärten 50 Konsumgenossenschaften in Kuwait. Nutzer verbreiteten im Internet die Namen französischer Marken und riefen zum Boykott auf, auch entsprechende Hashtags machten die Runde.

Zugleich wuchs die Sorge vor sich verschlechternden Beziehungen zwischen der muslimischen Welt und Frankreich. Die einflussreiche Al-Azhar-Lehranstalt in Kairo warnte vor einer Kampagne gegen den Islam.

Hintergrund sind Aussagen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Er hatte sich am Mittwoch auf Seite derjenigen gestellt, die Mohammed-Karikaturen zeigen oder veröffentlichen wollen. Frankreich werde nicht „auf Karikaturen und Zeichnungen verzichten, auch wenn andere sich davon zurückziehen“, sagte Macron bei einer Gedenkfeier zu Ehren des getöteten Lehrers Samuel Paty. Dieser hatte die Karikaturen im Unterricht gezeigt.

Paris fordert Ende des Boykotts

Das französische Außenministerium forderte, die Boykottaufrufe müssten unverzüglich aufhören, ebenso alle Attacken gegen das Land. Diese würden die von Frankreich verteidigten Positionen zugunsten der Gewissens-, Meinungs- und Religionsfreiheit sowie der Ablehnung jeglichen Aufrufs zum Hass verzerren, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Die Aussagen würden von einer radikalen Minderheit instrumentalisiert und politisiert. Macron selbst twitterte in mehreren Sprachen, Frankreich werde immer auf der Seite der Menschenwürde und der Grundwerte stehen.

Unterdessen setzte der türkische Präsident Erdogan seine Angriffe gegen den französischen Staatschef Macron fort. Macron sei „ein Fall und muss sich deshalb wirklich untersuchen lassen“, sagte Erdogan in einer im Fernsehen ausgestrahlten Rede. Bereits gestern hatte der türkische Präsident Macron geraten, seinen „geistigen Zustand überprüfen“ zu lassen. Als Reaktion darauf hatte der Elysée-Palast zum ersten Mal den französischen Botschafter in Ankara zu Beratungen nach Paris zurückgerufen. Heute nun reagierte auch die EU auf Erdogans Aussagen: Die Äußerungen von Präsident Erdogan über Macron seien „inakzeptabel“, schrieb der EU-Außenbeauftragte Borrell auf Twitter. Die Türkei müsse diese gefährliche Spirale der Konfrontation beenden.

Quelle: Deutschlandfunk vom 26.10.2020

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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Vielleicht handelt Macron jetzt endlich mal entsprechend.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
3 Jahre zuvor

Mit wem oder was will der handeln. Seine Armee ist nicht national besetzt. Die Fremdenlegion ebenso. Nach 45 hatten Sie nationale aus der Wehrmacht und Sondereinheiten aufgenommen, die sind nicht nur ausgemustert, die sind auch alle verstorben! Frankreich kann ohne England überhaupt nicht handeln und in England ist einer der freut sich darüber.