Chinesische Unternehmen haben weitere 2,4 Milliarden US-Dollar in den Fernen Osten Russlands investiert. Dies hat der russische Entwicklungsminister Alexander Galuschka mitgeteilt. Ein Großteil der Gelder fließt in die verarbeitende Industrie wie Zementfabriken und Ölraffinerien sowie Hafenanlagen.
„Das Investitionsvolumen in der Region hat als Ergebnis neuer Entwicklungsmechanismen bereits 17,1 Milliarden US-Dollar erreicht. Das Geld kommt beispielsweise dem Freihafen in Wladiwostok, fernöstlichen Entwicklungsfonds und gezielten Infrastrukturprojekten zugute. Diese Mechanismen sind bei chinesischen Unternehmen beliebt. Sie investierten bereits 2,4 Milliarden US-Dollar“, sagte Galuschka in einer amtlichen Mitteilung.
Chinesische Firmen investierten unter anderem in eine Zementanlage und planten, eine Ölraffinerie der Amur-Region zu finanzieren. Sie seien besonders in der Sakha-Republik und im Primorsky-Raum aktiv. Außerdem seien die Chinesen Schlüsselinvestoren in der Amuro-Chinganskaya-Region und der Jüdischen Autonomen Oblast. Sie finanzierten zudem wirtschaftliche Projekte im Wert von 157 Millionen US-Dollar in diesem Raum, informierte Moskau.
109 Millionen US-Dollar stellte Peking für die Förderung eines Holzverarbeitungswerks in der Tschabarowsk-Region zur Verfügung. Zehn neue agro-industrielle Projekte, die von einem russisch-chinesischen Entwicklungsfonds mit 1,2 Milliarden US-Dollar finanziert werden, sollen zudem beim Östlichen Wirtschaftsforum im September vorgestellt werden, sagte Galuschka.
Eine namentlich nicht genannte Quelle aus dem Moskauer Ministerium für Entwicklung im Fernen Osten äußerte gegenüber Sputnik im Mai, dass mehr als 31 Abkommen mit chinesischen Unternehmen abgeschlossen worden wären.
Russische und chinesische Unternehmen unterhalten eine Vielzahl an gemeinsamen Projekten im Bereich des Energie-, Handels- und Tourismussektors. Das größte Projekt ist der Bau der Pipeline „Kraft Sibiriens“. Diese wird bei Fertigstellung jährlich 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach China transportieren. Der russische Premierminister Dimitri Medwedew beschrieb die Pipeline als weltgrößtes Infrastrukturprojekt.
Die Zusammenarbeit in dem dünn besiedelten, aber rohstoffreichen Gebiet weiterzuentwickeln, ist eines der wichtigsten gemeinsam Interessen beider Länder. Außerdem bekundete das Industrieland Japan sein Interesse daran, gemeinsam mit Moskau den russischen Osten zu entwickeln. Dafür plant Tokio eigens die Schaffung eines Fonds in Höhe von 110 Milliarden US-Dollar.
Quelle: Russia Today (RT) vom 07.07.2016