Heimlich, still und leise: Kiew leitet massive Teilmobilmachung ein

Poroschenko auf dem Luftwaffenstützpunkt der Stadt Tschuhujiw im Gebiet Charkiw

© Sputnik/ Mikhail Palinchak

In der Ukraine sollen schon wieder massenhaft Männer im wehrdienstfähigen Alter zum Militär eingezogen werden, wie die ukrainische Zeitung „Vesti“ unter Berufung auf eine Quelle in Militärkreisen schreibt.

Für die „sofortige“, bereits siebte seit Anfang der Donbass-Krise, Masseneinberufung  seien bereits „geheime Dekrete“ erlassen und an in die ukrainischen Musterungsbehörden übergeben worden. Nach Angaben des Informanten aus dem Verteidigungsministerium sollen die Einberufenen an der südöstlichen Front unweit der abtrünnigen Gebiete im Donbass oder womöglich auch an den Grenzen zur Schwarzmeerhalbinsel Krim eingesetzt werden.

Auf Anfragen von örtlichen Medien wurde diese Information von den ukrainischen Militärkommissariaten noch nicht bestätigt. Man sei zwar stets für eine Mobilmachung offen, diesmal aber sei die Rede von Vertragssoldaten. Dabei sei jedoch unklar, ob die Anzahl der Berufssoldaten ausreiche, um die bislang demobilisierten zu ersetzen, wie der stellvertretende Militärkommissar der Kiewer  Musterungsbehörde, Igor Sljusarenko, betonte. Zuvor hatte Poroschenko behauptet, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation im Donbass und einer umfassenden Invasion russischer Militärs in die Ukraine hoch bleibt. „Wir schließen eine groß angelegte russische Intervention nicht aus. Aber wir sind darauf gefasst. Unsere Streitkräfte sind bereit, den Feind sowohl im Osten als auch entlang der administrativen Grenze zur Krim abzuwehren“, sagte Poroschenko.

Im Osten der Ukraine schwelt seit rund zwei Jahren ein militärischer Konflikt. Die ukrainische Regierung hatte im April 2014 Truppen in die östlichen Kohlefördergebiete Donezk und Lugansk geschickt, nachdem diese den nationalistischen Staatsstreich vom Februar in Kiew nicht anerkannt und unabhängige „Volksrepubliken“ ausgerufen hatten. Bei den Gefechten zwischen dem Kiew-treuen Militär und örtlichen Bürgermilizen sind laut UN-Angaben mehr als 9.500 Menschen ums Leben gekommen. Seit September 2015 gilt in der Region eine Waffenruhe, die jedoch immer wieder verletzt wird.

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hatte nach eigenen Angaben auf der Krim eine Reihe von Terroranschlägen vereitelt, die der militärische Nachrichtendienst der Ukraine geplant haben soll. Bei Kämpfen mit ukrainischen Spezialtrupps am 7. und 8. August seien auf der Krim ein russischer Soldat und ein FSB-Mitarbeiter getötet worden. Mehrere mutmaßliche ukrainische Agenten seien festgenommen worden und hätten Aussagen gemacht. Es seien Bomben und ukrainische Waffen sichergestellt worden. Die Ukraine bestreitet jede Verwicklung.

Quelle: Sputnik vom 29.08.2016

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Einen Grund wird ja der letzte Besuch der Amis wohl gehabt haben. Da wurden wieder Befehle erteilt.

Birgit
7 Jahre zuvor

Biden und sein Sohn haben sich in der Ukraine verzockt, darum geht es.