Prozess in Düsseldorf: Salafisten-Prediger Lau durch Zeugen schwer belastet

Salafist Sven Lau (Archiv)
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Salafist Sven Lau (Archiv)

Für eine der prägenden Figuren der deutschen Islamistenszene wird es eng: Die Bundesanwaltschaft will nach Informationen des SPIEGEL beweisen, dass Sven Lau als eine Art Terrorpate agierte.

Der unter Terrorverdacht stehende islamistische Prediger Sven Lau alias „Abu Adam“ ist von einem ehemaligen Mitstreiter nach Informationen des SPIEGEL erneut schwer belastet worden. Lau soll demnach Glaubensbrüder massiv bedrängt haben, damit sie sich am bewaffneten Kampf in Syrien beteiligen. Zudem soll er im Sommer 2013 Einfluss auf die Zusammensetzung einer dschihadistischen Kampftruppe genommen haben, die sich später in Teilen dem „Islamischen Staat“ anschloss.

Der aus Mönchengladbach stammende Konvertit Lau – bekannt auch als Initiator der Wuppertaler „Scharia-Polizei“ – muss sich vom kommenden Dienstag an vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Der 35-Jährige soll für die syrische Terrororganisation „Dschaisch al-Muhadschirin wa al-Ansar“ (Jamwa) Kämpfer rekrutiert sowie Geld und Nachtsichtgeräte besorgt haben.

Einer seiner mutmaßlichen Rekruten, der bereits zu einer Gefängnisstrafe verurteilte Ismail I., erhebt nun schwere Vorwürfe gegen Lau. Dieser habe über Jamwa-Aktivisten aus seinem Umfeld ein Bestimmungsrecht gehabt und sei bei mehreren Besuchen im syrischen Kampfgebiet regelrecht hofiert worden.

Lau habe nicht nur seine Reise nach Syrien organisiert, so Ismail I., sondern auch auf einen seiner Weggefährten Druck ausgeübt, damit dieser in den Dschihad ziehe. Was im konkreten Fall allerdings erfolglos blieb. Lau habe den Eindruck vermittelt, er müsse eine Art Quote erfüllen. Zudem soll „Abu Adam“ auch mehrere Fahrzeuge für Jamwa besorgt haben, darunter einen Müll- und einen Krankenwagen. Der Müllwagen, so I., sei mit Sprengstoff beladen und für einen Selbstmordanschlag genutzt worden.

Der Prozess gegen Lau, dem die Bundesanwaltschaft eine hohe suggestive Wirkung auf junge Muslime attestiert, findet in Düsseldorf unter erhöhten Sicherheitsauflagen statt.

Quelle: Spiegel-online vom 04.09.2016

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birgit siegert
birgit siegert
7 Jahre zuvor

was ist mir dem Hassprediger Vogel warum traut sich an diesen Kerl keiner ran das ist mit der schlimmste,entfernt ihn endlich aus der Öffentlichkeit,der ist ein Unheil für Deutschland

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Warum sind solche Kerle überhaupt noch in Deutschland? Den Vogel würde ich misamt An hang rausschmeissen auch wenn der Kerl einen deutschen Pass hat. Aberkennen und basta. Dann ab in ein muslimisches Land.