Unvergessene Geschichte: Polnische Fußballfans erinnern an Wolhynien-Massaker
Breslau/Kiew. Die polnische und die ukrainische Regierung basteln seit geraumer Zeit an einer Art polnisch-ukrainischer Union. Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine wurde zum Beispiel die Finanzverwaltung des Landes weitgehend nach Polen ausgelagert, das wiederum berechtigt ist, im Nachbarland hoheitliche Aufgaben wahrzunehmen. Und ebenfalls schon seit Monaten wollen Gerüchte nicht verstummen, wonach sich die polnische Armee auf ein militärisches Eingreifen im Nachbarland vorbereitet. Warschau hat dabei nicht zuletzt die Wiedergewinnung der nach dem Zweiten Weltkrieg verlorenen polnischen Ostgebiete im Blick.
Bei der polnischen Bevölkerung kommen solche Pläne nicht wirklich gut an. In Polen sind nach Deutschland die meisten Flüchtlinge aus der Ukraine untergekommen. Aber Polen hat längst damit begonnen, ihnen die Sozialleistungen zu kürzen und von ihnen einen Beitrag für Unterkunft und Verpflegung im Lande einzufordern. Die Stimmung kippt – und während sich die Warschauer PiS-Regierung noch immer als eifrigste Unterstützerin Selenskyjs präsentiert, werden in der Bevölkerung anti-ukrainische Stimmungen immer lauter.
So verhängte im März die (Fußball-)Ligakommission eine Geldstrafe gegen den Verein Śląsk Wrocław (= Breslau), weil dessen Fans Ende Februar beim Spiel gegen Lech Poznań (= Posen) ein riesiges Transparent mit der Aufschrift „Das ist nicht unser Krieg“ gezeigt hatten.
Und schon im Oktober letzten Jahres war auf der Tribüne der Tarczynski-Arena der Slogan „Stoppt die Ukrainisierung Polens!“ zu lesen. Jetzt haben die Breslauer Fans nachgelegt. Sie präsentierten bei einigen der letzten Spiele weitere anti-ukrainische Banner, darunter ein riesiges mit der Aufschrift „Wolýn ´43“. Hintergrund ist eine offene historische Wunde, die das Verhältnis zwischen beiden Ländern nach wie vor erheblich belastet: die sogenannten Wolhynien-Massaker im Sommer 1943, als ukrainische Nationalisten im Rücken der Wehrmacht mindestens 100.000 polnische Bauern in Wolhynien und Weißrußland ermordeten. Erst vor wenigen Jahren führte die Warschauer Regierung den 12. Juli – den Jahrestag der schlimmsten Massaker – als offiziellen Gedenktag ein.
Zumindest in den polnischen Fußballstadien ist die blutige Vergangenheit nicht vergessen. In den letzten Wochen tauchten immer wieder Transparente mit Aufschriften wie „Ukrainer haben Kinder in Wolhynien getötet“, „F*ck the UPA“ und „Banderas Huren“ auf. Die Vorfälle wurden vom Portal sport.pl gemeldet. Womöglich haben Selenskyj und sein polnischer Amtskollege Morawiecki bei ihren Verbrüderungsritualen die Rechnung ohne den Wirt gemacht – das polnische Volk. (mü)
Quelle: zuerst.de
Retourkutsche für Macron: Nigerias Putschisten verbieten Uran-Ausfuhr nach Frankreich
Niamey. Auch in Afrika, dem neuen Nebenkriegsschauplatz im Konflikt zwischen dem Westen und dem sich formierenden afro-eurasischen Länderblock, schießt Europa ein Eigentor nach dem anderen. Nachdem Frankreich mit Blick auf den Putsch in Niger angekündigt hat, eine – erforderlichenfalls auch militärische – Intervention der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten unterstützen zu wollen, hat die nigerianische Putschregierung unter General Abdourahamane Tchiani mit sofortiger Wirkung den Export von Uran und Gold nach Frankreich verboten.
Pikant ist das vor allem deshalb, weil Frankreich mit seinen 56 Atomkraftwerken vom nigerianischen Uran extrem abhängig ist. Niger ist nach Angaben der World Nuclear Association (WNA) der siebtgrößte Uranproduzent der Welt. Derzeit erfolgt die Uranproduktion hauptsächlich durch ein französisches Mehrheitsunternehmen namens Orano, das 63,4 % der Société des Mines de l’Aïr (SOMAÏR) besitzt. Die restlichen 36,66 % davon gehören der nigerianischen Société du Patrimoine des Mines du Niger, bekannt als Sopamin.
Im Jahr 2021 kauften die Energieversorger der Europäischen Union 2905 Tonnen in Niger produziertes Uran, was das Land zum führenden Uranlieferanten der EU macht. Damit könnte nun Schluß sein. Am 28. Juli räumte Orano ein, man habe „eine Kriseneinheit eingerichtet (…), um der Sicherheit seiner Mitarbeiter Vorrang einzuräumen“. Die aktuellen Ereignisse würden „unmittelbare Auswirkungen“ auf die Firmenaktivitäten in Niger „oder auf den Wert seiner Vermögenswerte haben“.
Zwar wird in Frankreich betont, man verfüge über genügend Uranvorräte für viele Jahre. Tendenziell wird die Versorgungssituation der Europäer aber infolge ihrer selbstmörderischen Außen- und Wirtschaftspolitik immer prekärer. Nach den russischen Gas- und Öllieferungen fällt nun auch noch das nigerianische Uran weg. Deutschland sollte sich nicht allzu sicher sein, daß Frankreich auch künftig jederzeit mit Stromlieferungen einspringen kann, wenn in Deutschland wieder einmal kein Wind weht. (mü)
Quelle: zuerst.de
Mecklenburg-Vorpommern – Lebensgefahr: Windrad fliegt plötzlich auseinander
Im Landkreis Rostock kracht ein Windrad im Sturm zusammen. Die Trümmer fliegen hunderte Meter durch die Gegend. Diesmal wird niemand verletzt. Mit Video vom Einsturz.
GNOIEN. Ein 65 Meter hohes Windrad ist am Montag auf einem Feld in Landkreis Rostock zusammengebrochen. Anwohner und Spaziergänger blieben unverletzt. Während die anderen Anlagen im Wind gestoppt wurden, drehte sich eine Anlage immer schneller, bis sie schließlich nachgab, an zwei Stellen durchbrach und zu Boden krachte.
Zuvor hatten Anwohner beobachtet, wie einer der Flügel abgeknickt war, sich aber dennoch weiterdrehte. Beim Aufprall auf den Boden waren explosionsartige Geräusche zu hören. Die Trümmer flogen hunderte Meter weit. Nach Informationen des Nordkurier hatte die Überwachungsfirma für die Anlage bereits vor einigen Tagen die Kontrolle über die Windkraftanlage verloren.
Stromausfall im Windrad
Demnach hat ein Stromausfall dafür gesorgt, daß das Windrad, das in der Nähe von Gnoien stand, keine Befehle mehr empfangen konnte. Umgekehrt seien auch keine Fehlermeldungen mehr eingegangen.
Stromausfälle könnten sich im Rahmen der Energiewende häufen, warnt die Bundesregierung seit Monaten und rät den Deutschen, sich für solche Fälle mit dem nötigsten zu bevorraten. Ob damit auch die Gefahr wächst, daß Windräder, die einen hochgefährlichen Klimakiller ausstoßen, im Betrieb zusammenbrechen, ist nicht klar.
Die Windkraftanlage bei Gnoien war laut der Tageszeitung seit 1997 in Betrieb und hatte noch eine Betriebserlaubnis bis 2027. (fh)
Quelle: Junge Freiheit
Energiewende – Windkraft wird für Siemens zum Milliardengrab
Windige Geschäfte: Siemens fährt mit seiner Windkraft-Tochter riesige Verluste ein. Gewinne macht das Unternehmen ausgerechnet mit Gasturbinen. Steigt der Konzern aus der Landschaftsverspargelung aus?
MÜNCHEN. Der Energiekonzern Siemens Energy hat bekannt gegeben, daß die auf Windkraft spezialisierte Tochterfirma Siemens Gamesa im vergangenen Quartal Verluste in Höhe von etwa 4,5 Milliarden Euro verbucht hat. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Vorstand von Siemens Energy kündigte daher an, das Windkraft-Geschäft insgesamt prüfen zu wollen. „Aufgrund der Entwicklungen bei Siemens Gamesa überprüfen wir den aktuellen Strategie- und Maßnahmenplan im Windgeschäft“, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Die Aktie von Siemens Energy verlor seit Bekanntgabe der aktuellen Geschäftszahlen knapp vier Prozent an Wert. Die neuesten Erhebungen treffen den Siemens-Konzern überraschend hart. Bisher wurden Verluste in Höhe von etwa 800 Millionen Euro erwartet, Ende Juni wurden die Negativprognosen erhöht.
Siemens sieht verschiedene Gründe für Windkraft-Flaute
Siemens Energy sieht vielfältige Gründe für die Flaute bei der Windkraft-Tochter Gamesa. Zum einen sei durch die voranschreitende Digitalisierung und den Fachkräftemangel kein optimales Arbeiten möglich. Zum anderen seien die Rotorblätter nicht auf dem neuesten Stand der Technik.
Der Vorstandsvorsitzende der Siemens Energy AG, Christian Bruch, zeigte sich mit Blick auf die übrigen Unternehmenszweige dennoch zuversichtlich. „Die starke Leistung der übrigen Geschäftsbereiche gibt mir das Vertrauen in die Fähigkeit unseres Unternehmens, Geschäfte wieder wirtschaftlich erfolgreich aufzustellen“, sagte er. Sowohl der Handel mit Gasturbinen als auch mit Energienetzen konnte Gewinne abwerfen. Insgesamt stieg der Umsatz um etwa acht Prozent auf 7,5 Milliarden Euro. (st)
Quelle: zuerst.de
US-Vizeaußenministerin Nuland überraschend in Niger
Angesichts der drohenden militärischen Eskalation in Niger ist US-Vizeaußenministerin Victoria Nuland überraschend in die Hauptstadt des westafrikanischen Landes gereist.
Sie halte sich in Niamey auf, sagte Nuland gestern Abend (Ortszeit) in einem telefonischen Briefing. Sie sei mit Spitzenvertretern der Junta zusammengetroffen und habe „klargemacht, was in unserer Beziehung zu Niger auf dem Spiel steht“. Die USA würden auf eine Verhandlungslösung in Niger drängen.
„Tür geöffnet für weitere Gespräche“
Die Gespräche seien „außerordentlich offen und teilweise schwierig“ gewesen, sagte Nuland. Sie sei mit der Armeeführung zusammengetroffen. Ein Treffen mit dem selbsterklärten Präsidenten Abdourahamane Tiani sei ihr aber ebenso verweigert worden wie eines mit dem abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum. Die Treffen hätten aber „die Tür geöffnet für weitere Gespräche“.
Nulands Besuch erfolgte wenige Stunden nach dem Auslaufen eines Ultimatums der westafrikanischen Staatengemeinschaft ECOWAS an die Putschisten, die verfassungsgemäße Ordnung wiederherzustellen. Die von Nigeria angeführte Staatengemeinschaft hatte mit einem militärischen Eingreifen gedroht, sollte die Junta der Forderung nicht nachkommen.
Die Staats- und Regierungschefs der ECOWAS-Staaten sollen am Donnerstag in Nigerias Hauptstadt Abuja zusammenkommen, um über die weiteren Schritte zu beraten.
Die Junta hat die Unterstützung der Nachbarstaaten Mali und Burkina Faso, deren Mitgliedschaft in der ECOWAS suspendiert wurde. Auch Algerien hat sich klar gegen eine militärische Intervention in Niger ausgesprochen. Dagegen stellte sich die Europäische Union hinter ECOWAS.
Malis Außenminister Abdoulaye Diop warnte im Falle einer Militärintervention ECOWAS vor einer möglichen „Katastrophe“. „Die militärische Gewalt, die in anderen (…) Ländern angewandt wurde, wir sehen die Ergebnisse – es ist eine Katastrophe“, sagte Diop und verwies auf den Irak und Libyen.
Quelle: ORF