BANKEN-KRISE – Moody’s: Lage für deutsche Schiffsbanken wird prekär

Die Ratingagentur Moody’s sieht für fünf deutsche Banken schwierige Zeiten wegen fauler Kredite aus der Schifffahrt. Die US-Agentur sieht auch Probleme bei der staatlichen KfW-Ipex.

Die Container-Schifffahrt steckt in der Krise. (Foto: dpa)

Die Container-Schifffahrt steckt in der Krise. (Foto: dpa)

Den fünf größten deutschen Schiffsfinanzierern drohen nach einer Studie von Moody’s weitere Abschreibungen. Die Ratingagentur hat die DZ-Bank-Tochter DVB Bank, die NordLB, deren Tochter Bremer Landesbank, die HSH Nordbank und die staatliche KfW-Ipex als die Banken ausgemacht, die am meisten von der Verschärfung der Krise in der Schiffsbranche betroffen wären. „Wir sehen diese Banken als die verletzlichsten gegenüber einem verlängerten Abschwung in der Schifffahrt“, schreibt Moody’s-Analyst Swen Metzler in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Die Schiffskredite machen das 3,5-fache ihres Eigenkapital aus. Die Krise drohe nicht nur ihre Gewinne zu dezimieren, sondern gefährde auch ihre Kapitaldecke.

Die fünf genannten Banken haben ihre Schiffskredite seit 2012 Moody’s zufolge lediglich um eine Milliarde auf 64 Milliarden Euro reduziert. Alle deutschen Banken zusammen hätten dagegen mit 81 Milliarden Euro Ende des vergangenen Jahres 15 Milliarden weniger auf den Büchern gehabt. Die größten Erfolge habe dabei die Commerzbank gemacht, die ihr Engagement allein um 55 Prozent abgebaut habe. Trotzdem stünden die deutschen Banken immer noch für 19 Prozent aller Schiffsfinanzierungen. Vor drei Jahren waren es 30 Prozent. Der Abbau sei durch den steigenden Dollar konterkariert worden. 80 Prozent aller Schiffskredite werden in der US-Währung vergeben.

„Wir glauben, dass die Schiffskrise wegen der chronischen Überkapazitäten weitergehen wird“, heißt es in der Studie. Bisher seien vor allem Container- und Schüttgutfrachter davon betroffen gewesen. Die sinkenden Öl- und Rohstoffpreise und das Überangebot setzten nun aber auch ein Fragezeichen hinter Öltanker und Ölplattformen auf hoher See. Diese beiden Segmente summierten sich auf den Büchern der deutschen Schiffsfinanzierer auf rund 24 Milliarden Euro. „Die Rückstellungen in der Bilanz könnten sich als zu niedrig für die Herausforderungen erweisen, vor denen die Banken stehen.“ Der Bremer Landesbank, die vor der Komplettübernahme durch die NordLB steht, der DVB und der NordLB selbst werde die Aufstockung dabei am schwersten fallen.

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 12.10.2016

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