Europa – Frankreich: Spannungen steigen – Hunderte von Flüchtlingen campen in Pariser Vorort

 

Das Mittlerweile geräumte Flüchtlingscamp in Pariser Viertel Stalingrad. Frankreich, 2016

Das Mittlerweile geräumte Flüchtlingscamp in Pariser Viertel Stalingrad. Frankreich, 2016

Im Norden von Paris, in Saint-Denis, bildet sich ein neues Flüchtlingscamp. Weil die Aufnahmestellen überfüllt sind, drängen immer mehr Menschen in das neue Zeltlager vor den Toren der Hauptstadt. Noch immer bekommt Frankreich den Flüchtlingsstrom nicht in den Griff.

Es sind vor allem Afghanen, Eritreer und Sudanesen, die seit Wochen nach Saint-Denis strömen. An der Avenue du Président-Wilson im Pariser Vorort entsteht ein neues Flüchtlingslager. Wie der Radiosender „France Bleue“ berichtet, gibt es immer mehr Beschwerden von Einwohnern über die „Vermüllung“ des Viertels und auch über die „Zunahme von Ratten“.

Die hygienischen Zustände werden als äußerst kritisch geschildert. Der Bürgermeister des Vorortes, Laurent Russier, hatte schon am 24. November die Räumung des Lagers verlangt. Die Forderung wird zurzeit noch von der Präfektur der Region Ile-de-France geprüft, zu der Saint-Denis gehört.

Obwohl neue Aufnahmestellen für die Flüchtlinge eröffnet wurden, so zum Beispiel auch im Viertel Porte de la Chapelle in Paris, reichen die Kapazitäten nicht aus. Mit zwei weiteren humanitären Aufnahmelagern wollte Paris die Versorgung von Flüchtlingen verbessern und somit die Entstehung weiterer wilder Camps verhindern.

Schon seit Monaten bilden sich vor allem im Nordosten von Paris regelmäßig ungenehmigte Zeltlager. Die Lager werden zwar regelmäßig von der Polizei geräumt, doch die Menschen kommen immer wieder.

Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte Ende Mai ein humanitäres Lager angekündigt, „auf das Paris stolz sein“ werde, wie die Zeitung „Le Monde“ schrieb. Französische Behörden haben nach eigenen Angaben seit Juni 2015 etwa 15.000 Migranten von Pariser Straßen und aus Parks geholt und sie in Unterkünften einquartiert.

Hidalgo betonte, dass sich das Lager ein Beispiel nehme an Zentren wie unter anderem in München und Saarbrücken, aber das erste in Europa sei, das mitten im dicht besiedelten Großstadtgebiet entstehe. Aber auch ein humanitäres Lager garantiert noch keine humanitäre Behandlung. Denn auch in Frankreich gibt es teils gewaltsame Proteste gegen Flüchtlingsunterkünfte.

Im Umland von Paris kommt es immer wieder zu Demonstrationen gegen geplante Aufnahmezentren. Auch Fälle von Brandstiftungen nehmen zu. Ob die anhaltende Flüchtlingskrise in Frankreich Marine Le Pen und dem Front National in die Karten spielt, wird man spätestens bei der Präsidentschaftswahl im Mai 2017 sehen.

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Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Wenn die Franzosen nicht endlich eine härtere Gangart einlegen wirds noch lustig.
Warum werfen die das ganze Pack nicht einfach in ein Boot und schippern sie zurück nach Afrika.?

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

Und der Winter steht vor der Tür ! Das kann auch hier noch „lustig“ werden. Die Leute sind Schnee und Kälte nicht gewöhnt.

Geronimo
Geronimo
7 Jahre zuvor

In fichlings-Kreisen heißt es: erstunken ist noch keiner, aber erfroren schon. Wie will sich denn Europa entwickeln, wenn es hier nur noch um fichlinge geht?