Wirtschaft: 3, 2, 1, Boom: Dokumente belegen gezielte Attacken privater Banken auf Silberpreis

 

Silber: Ein beliebter Wertspeicher - und offenbar auch ein beliebtes Spekulationsobjekt.
Silber: Ein beliebter Wertspeicher – und offenbar auch ein beliebtes Spekulationsobjekt.

In Finanzkreisen gilt es als gesichert: Große Marktteilnehmer manipulieren gezielt die Preise von Edelmetallen. E-Mails der Deutschen Bank sollen nun eine groß angelegte Konspiration von Banken zur gezielten Beeinflussung des Silberpreises belegen.

Wenn von einer Manipulation des Gold- oder Silberpreises die Rede ist, stehen immer wieder die staatlichen und teilstaatlichen Zentralbanken im Verdacht, den Preis der Edelmetalle gezielt zu attackieren. Auf diese Weise sollen die Einrichtungen versuchen, diese natürlichen Wertspeicher im Vergleich zum Papiergeld unattraktiv erscheinen zu lassen.

Doch auch Privatbanken mischen offenbar in großem Stil mit, wenn es darum geht, Edelmetalle billig zu halten bzw. deren Kursschwankungen so zu manipulieren, dass sich möglichst hohe Händlermargen erzielen lassen. Dies belegen zumindest jüngst ausgewertete E-Mails, welche die Deutsche Bank im Zuge eines Gerichtsverfahrens freigeben musste.

Bereits vor acht Monaten musste sich das Frankfurter Bankhaus wegen einer mutmaßlichen Manipulation des Silberpreises vor einem Gericht in Manhattan verantworten. Die juristische Auseinandersetzung endete mit einem Vergleich, im Zuge dessen die Kläger jedoch nun neue Belege für ihre Anschuldigungen aufgefunden haben. Die Konspiration geht dabei weit augenscheinlich weit über Händler der Deutschen Bank hinaus. Auch die Großbanken UBS, BNP Paribas Fortis, HSBC, Standard Chartered und Scotiabank sollen mit von der Partie gewesen sein, als es darum ging, künstlich den Silberpreis zu drücken.

Wie Bloomberg berichtet, belegt der freigegebene Chat- und Mailverkehr gezielte Absprachen in den Jahren 2007 bis 2013. Das konspirative Vorgehen zwischen Deutscher Bank und UBS ist dabei besonders gut belegt. Täglich für 11 Uhr vormittags verabredeten sich dabei die Händler der Häuser dazu, mittels Leerverkäufen den Silberpreis zu drücken. Kommentiert wurden die Attacken in Chats mit Aussprüchen wie „Here we go, here we go“ oder „3, 2, 1, Boom“.

Bloomberg zitiert auch einen Trader der Barclays Bank im Zusammenhang mit den aufgezeichneten Absprachen. Insgesamt liegen den Klägern nun 350.000 Seiten Schriftverkehr und 75 Audioaufnahmen vor. Das System übertreffe „bei weitem die zuvor angenommene Konspiration“, so die Geschädigten. Reuters bezeichnet die Belege als „rauchenden Colt“. An den Börsen notiert die Feinunze Silber derzeit bei rund 16 Dollar, im Mai 2011 lag der Kurs noch bei 29,81 Dollar.

Grundsätzlich gelten Edelmetalle wie Gold und Silber als preisstabile Anlagen für die langfristige Perspektive. Anleger sehen sie als krisenfeste, beständige Wertträger. Abrupte Schwankungen sind daher meist die Folgen politischer Entscheidungen oder gezielter Spekulationen. So sank der Preis für die Feinunze Silber nach der Abschaffung des Goldstandards 1971 auf bis zu zwei US-Dollar. Im Jahr 1980 verursachten die Gebrüder Hunt eine kurzlebige Spekulationsblase, die den Preis auf bis zu 52 Dollar hochtrieb, allerdings innerhalb eines halben Jahres wieder zusammenbrach. Seit Beginn der Konsolidierungsphase im Silberpreis Mitte der 1980er Jahre haben sich Auf- oder Abwärtsbewegungen jedoch nicht mehr als dauerhaft tragfähig erwiesen.

Quelle: Russia Today (RT) vom 17.12.2016

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