Donald Trump ist der 45. US-Präsident – Bombastische Rede

„America first“: Wer bei der Amtseinführung auf einen gemäßigten Trump gehofft hatte, wurde eines besseren belehrt. Seine Rede zeigte den Aufbruch der Nation USA. Die Blitzanalyse.

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1. Die Rede

Trumps Rede war aus das Sicht des Volkes, die beste Rede eines Politikers, die in den letzten Jahren gehalten wurde. Jetzt ist er im Amt.

Trump setzte sich gleich zu Beginn seiner Rede von der Washingtoner „Elite“ ab, die sich um ihn herum versammelt hatte, er blieb sehr sachlich und nutzte seine Rede für eine erneute Kampfansage: „Heute und hier“ werde es ein Ende finden, dass Politik nur dem Establishment helfe, nicht aber dem Volk. Er blieb sich treu – so wie auch seine Anhänger, die den demokratischen Senator Charles Schumer, der vor Trump redete, mit Buhrufen und Trump-Sprechchören störten.

Trump richtete seine Worte an das ganze amerikanische Volk. Er kündigte an, Brücken zu bauen, aber keine versöhnlichen, sondern echte, über die amerikanische Autos fahren sollen. Seine Agenda bestand aus allen Sachthemen die er anpacken werde, u.a. die Grenze sichern, Jobs schaffen, Fabriken „zurückholen“, den radikalen Islamismus und Terrorismus ausrotten, bis er von der Welt verschwunden ist“.

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Es war eine fulminante Rede an die amerikanische Nation. Die Rede war geprägt vom Stolz der Nation und zeigte den Nationalismus den es braucht um Großes anzupacken. Er sagte auch dass das wahre Volk von nun an herrschen werde.

In der Außenpolitik sagte er: Amerikas Außenpolitik werde nur noch nach dem Motto „America first“ ausgerichtet sein. Die Zeiten, in denen die USA andere Länder schützen werde, ohne dass diese selbst etwas dafür leisteten, seien ein für alle mal vorbei.

Trumps Auftritt war der einer neuen Art eines Staatschefs, der eine Nation nach einem langen, harten und oftmals dreckigen Wahlkampf zusammenführen und Wunden heilen möchte. Es war auch die eines Revolutionsführers, der sein Volk mitreißt.

2. Die Stimmung

800.000 Menschen versammelten sich vor dem Kapitol und auf der National Mall, und schon das Vorprogramm zur Vereidigung hatte Erinnerungscharakter des Aufbruchs wie seine Wahlkampfveranstaltungen: Viele rote Trump-Mützen, viele Anti-Clinton-Buttons. Die Kapelle spielte, und hin und wieder gab es „Trump! Trump!“-Sprechchöre.

Trumps Rede zeigte den Glanz der Aufbruchstimmung.

Mit seiner Ansprache – der traditionell wichtigsten eines US-Präsidenten – nutzte er die Chance, mit seinen Worten klarzumachen, dass er sich als Präsident aller Amerikaner sieht und auch so handeln wird. Er wird den klassischen „Eliten“, die derzeitige politische Klasse, ein neues „Washington“ geben. Allerdings wird er genau mit denen arbeiten müssen, ob er will oder nicht. Donald Trump zeigte sich als Macher und Aufräumer.

Wie polarisiert das Land ist, zeigte sich spätestens auch an diesem, eigentlich auf die nationale Einheit zielenden Moment. Als Hillary Clinton mit ihrem Mann Bill auf dem Balkon des Kapitols eintraf und auf den großen Bildschirmen zu sehen war, lachten manche im Publikum. Der Hohn und Hass des Wahlkampfes ist offenbar immer noch nicht ganz verflogen, zumindest nicht bei den Trump-Leuten. Andere stöhnten oder pfiffen, und es gab deutlich weniger Beifall als für die anderen Gäste. Für die Demokratin muss es ein harter Termin gewesen sein. Hin und wieder war sie artig klatschend auf dem Balkon zu sehen, wirkte dabei aber wahrlich nicht so, als würde sie diese Zeremonie wirklich genießen. Kein Wunder: Um ein Haar hätte ja sie selbst dort gestanden, wo Trump nun seinen Eid ablegte.

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Präsident Donald Trump: Amtseid vor dem Kapitol

3. Die Proteste

Trumps Amtseinführung bewirkte zumindest eines, was Clinton lange misslungen war: Sie brachte die verschiedensten, im Wahlkampf zerstrittenen Strömungen der Linken zusammen und vereinte sie zu einer aufkeimenden nationalen Widerstandsbewegung. Tausende Gegendemonstranten waren nach Washington geströmt, eine Stadt, deren Bevölkerung bei der Präsidentschaftswahl sowieso mit 90 Prozent für Clinton gestimmt hatte. Es war ein krasser, in den Straßen spürbarer Kontrast zu den letzten beiden protestfreien Vereidigungen Obamas.

Auch gab es viele Pro-Trump-Demonstrationen. Insbesondere die Rocker und Biker waren großer Zahl angereist um ein Zeichen des neuen Windes und Pro Trump zu zeigen.

Obwohl das Kapitol, das Weiße Haus und die Paraderoute an der Pennsylvania Avenue weiträumig abgesperrt waren, gab es mehrere Anti-Trump-Märsche, die später an einem Platz in der Innenstadt zu einer Kundgebung verschmolzen. Mancherorts schien die Zahl der Trump-Gegner größer als die der Trump-Fans.

Tausende Polizisten in Kampfausrüstung und Nationalgardisten in Tarnuniformen sowie Beamte des FBI und des Secret Service versetzten die Stadt in eine Art Belagerungszustand. Es kam zu vereinzelten Zwischenfällen, die jedoch meist nur Rangeleien waren. Am Franklin Square gingen Scheiben zu Bruch, betroffen waren unter anderem eine Bank und eine Starbucks-Filiale. Die Cops rückten sofort an und setzten auch Tränengas ein – wie schon am Vorabend, als eine Gruppe gegen einen Ball von konservativen Trump-Anhängern im National Press Club protestierte, nur wenige Blocks vom Weißen Haus entfernt.

Der größte Protestmarsch jedoch ist für Samstag geplant: Zu dem haben sich mehr als 200.000 Menschen angesagt. Sollten die alle kommen, wäre es eine der größten Demonstrationen in der US-Hauptstadt, seit der Vietnamkrieg die Nation entzweite – und die größte überhaupt bei einer präsidialen Amtseinführung.

4. Was gabs noch?

Bis zum späten Nachmittag war Trumps Programm voll. Er nahm ein festliches Mittagessen in der Rotunda des Kapitols ein, mit den Kongressmitgliedern, die seine Amtseinführung nicht boykottiert haben. Eine Vielzahl demokratischer Abgordneter zeigte sich als schlechter Verlierer und blieb der Veranstaltung fern. Anschließend sollte er sich mit seinem Vizepräsidenten Mike Pence bei der offiziellen Parade vor dem Weißen Haus zeigen.

Trump machte sich am Freitag auch schon demonstrativ an die Arbeit, um Obama inhaltlich vergessen zu machen und zu signalisieren, dass er von nun an den Kurs des Landes bestimmt. An einem Schreibtisch im Kongressgebäude erließ und unterzeichnete er sogleich seine ersten Dekrete.

Im Kern ging es ihm dabei darum, möglichst rasch als Macher und Agent des Wandels zu erscheinen. Ein bisschen Entspannung sollte es aber auch noch geben: Am Abend werden die Trumps auf einem offiziellen Ball in ihre eigene Ära hineintanzen.

Sein Vorgänger Obama wird da schon längst auf dem Weg in den Urlaub nach Kalifornien sein.

Quelle: Spiegel-online und Nachrichtenagentur ADN vom 20.01.2017

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Schmid von Kochel
Schmid von Kochel
7 Jahre zuvor

Das hat gesessen. Frei Kopf ohne irgendwo abzulesen. Warten wir mal die ersten 100 Tage ab, dann werden wir weitersehen.