Das Gericht als Bühne – Urteil gegen den „König von Deutschland“ rückt näher

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Peter Fitzek zeigt seinen eigenen Führerschein.

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Archiv/Sebastian

Wittenberg – Er liebt die große Bühne, der selbst ernannte „König von Deutschland“ aus Wittenberg. Bei einer Zeremonie hat sich Peter Fitzek mit Zepter, Krone und Mantel wie ein Herrscher aus einem Hollywoodfilm abbilden lassen.

Auch im engen Sitzungssaal 90 im Landgericht Halle probte der 51-Jährige – angeklagt wegen schwerer Untreue in Millionenhöhe – immer wieder den großen Auftritt. Und die Vorsitzende Richterin Ursula Mertens forderte ihn ebenso regelmäßig auf, sachlich zu bleiben.

Voraussichtlich am Mittwoch wird sie das Urteil verkünden – sofern am Vortag Staatsanwaltschaft und Verteidigung ihre Plädoyers halten und der Angeklagte sein Recht auf das letzte Wort in Anspruch nimmt.

Seit Prozessbeginn am 20. Oktober hat das Gericht viele Zeugen befragt und nach Antworten gesucht, warum rund 600 Menschen dem Angeklagten freiwillig zusammen rund 1,7 Millionen Euro anvertraut haben. Und wo davon 1,3 Millionen Euro geblieben sind, die bis heute fehlen.

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Der Verfassungsschutz rechnet Fitzek den sogenannten Reichsbürgern zu, auch wenn dieser das vehement von sich weist. Die Bewegung leugnet die Existenz der Bundesrepublik und deren Gesetze. Fitzek hatte im Herbst 2012 auf dem Gelände eines früheren Krankenhauses in Wittenberg sein „Königreich Deutschland“ ausgerufen und sich zum Oberhaupt ernannt. Er ist bereits mehrfach mit der Justiz in Konflikt geraten und verurteilt worden. Unter anderem geht es dabei um seine Fahrerlaubnis.

Peter Fitzek vor Gericht: Zeugen schildern, dass sie dem selbsternannten „König von Deutschland“ vertraut haben

Zeugen beschrieben Fitzek im Untreue-Prozess am Landgericht als jemanden, dem man vertraut. Bis zu sechsstellige Beträge haben ihm Menschen unterschiedlichen Alters zukommen lassen.

Die Anleger zahlten laut Staatsanwaltschaft auf Sparbücher ein – im Vertrauen darauf, das Geld jederzeit wieder abheben zu können. Der gelernte Koch soll laut Anklage zwischen 2009 und 2013 in Wittenberg ohne die erforderliche Erlaubnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) Bankgeschäfte betrieben haben.

Fitzek, der sich mit guruhaften Gesten und unter Tränen als „Diener Gottes“ bezeichnet, sieht sich als Opfer. Er habe immer für das Gemeinwohl gehandelt. Der psychiatrische Gutachter kam zu einem anderen Schluss: Fitzek sei materiell eingestellt – und voll schuldfähig. Seit Juni 2016 sitzt der selbst ernannte Monarch in einer Zelle in Untersuchungshaft. (mz/dpa)

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung vom 12.03.2017

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Karlchen Dettmer
7 Jahre zuvor

Seit Juni in Untersuchungshaft ist sehr lange, aber hat die meinungsfindende Richterin eine Bestallungsurkunde oder eine Zulassung der Alliierten, im besetzten Deutschland als Juristin tätig zu sein?

Deutsche Schäferhündin gesucht für die Ausbildung zur Blindenführhündin im Alter von 2-3 Jahren mit ED/HD-Bewertungen und möglichst Begleithundprüfung. Das Tier sollte aus Privathand kommen und in jeder Beziehung gesund sein. Angebote mit Ahnentafelkopie und Fotos sowie Kaufreiswunsch an Gebrauchshunde@Deutschland.ms richten oder bitte gleich in https://web.facebook.com/groups/BlHndAusbildung zeigen.

Birgit
Birgit
7 Jahre zuvor

So ein Kasperletheater !