Pendler-Report für München und Region: Immer mehr Leute fahren immer weiter

Sternfahrten im bayerischen Berufsverkehr: Je dicker die Linien, desto mehr Menschen pendeln zwischen den beiden jeweiligen Orten.

Sternfahrten im bayerischen Berufsverkehr: Je ­dicker die Linien, desto mehr Menschen pendeln zwischen den beiden jeweiligen Orten.

WIR SIND IM ROTEN BEREICH – UND HIER WIRD ES ENG

Rund 542.000 Menschen waren 2016 auf Münchens Straßen und Gleisen unterwegs, um zur Arbeit zu kommen – so viele Pendler wie nie zuvor. Wir kommen immer mehr in den roten Bereich …

Stadt mit Sogwirkung und Strahlkraft: Rund 542.000 Menschen waren 2016 auf Münchens Straßen und Gleisen unterwegs, um zur Arbeit zu kommen – so viele wie nie zuvor. Das besagen Zahlen einer neuen Pendler-Studie des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München (PV). Die Forscher haben dafür 481 Städte und Gemeinden im Großraum München unter die Lupe genommen. Woher die Leute zu uns kommen und wie lang sie brauchen, lesen Sie hier im großen Pendler-Check.

Dabei zeigt sich deutlich: Die Anzahl der Pendler und die Länge der Wege nehmen zu. Wir kommen im echten Leben wie auf der Grafik oben immer mehr in den roten Bereich…

  • München ist das Zentrum des bayerischen Arbeitsmarkts mit knapp 822.000 Beschäftigten.
  • In München waren im Jahr 2016 rund 542.000 Ein- und Auspendler werktäglich unterwegs – gefolgt von Augsburg 118.000 und Ingolstadt 82.000.
  • München verzeichnet seit 2006 den größten Zuwachs an Pendlern um rund 120.000.
  • München verbucht auf die Gesamtzahl der Beschäftigten gerechnet den geringsten Anteil an Auspendlern – also derjenigen Leute, die zum Arbeiten aus der Stadt rausfahren. Wir reden hier von 173.000 Menschen, etwa 30 Prozent. Im Jahr 2006 waren etwa 115.000 Auspendler zu verzeichnen.
  • Rund 368 000 Menschen (etwa 45 Prozent der Beschäftigten) pendeln von außerhalb nach München ein – etwa 307.000 waren es noch 2006.
  • Die Einpendler kommen überwiegend aus den Landkreisen München (rund 62.000), Fürstenfeldbruck (rund 35.000) und Dachau (rund 27.000).
  • München hat einen großen Einpendler­überschuss von etwa 195.000 Menschen.
  • Die Buslinien legten 2016 im MVV-Raum knapp 70 Millionen Wagenkilometer zurück. Im Jahr 2006 waren es noch 50 Millionen – also gab es in der Zwischenzeit eine Zunahme um rund 38 Prozent.
  • Je weiter eine Gemeinde von München entfernt ist, desto stärker wird die Tendenz eines hohen Fernpendleranteils – Fernpendler ist, wer mehr als 50 Kilometer einfach fährt.
  • Der durchschnittliche Autofahrer stand 2016 in München 49 Stunden im Stau – die Stadt ist damit deutscher Spitzenreiter.
  • Die Pendler, die in München wohnen, fahren im Schnitt zehn Kilometer zur Arbeit. Zum Vergleich: Bei Pendlern aus Geltendorf sind es knapp 34 Kilometer.
 

Fünf Stunden im Stehen

Bianca Miller (51), Pädagogin aus Köln: „Zwei bis drei Mal im Monat pendle ich von Köln nach München und bleibe dann drei Tage. Fünf Stunden lang sitze ich dann im Zug. Normalerweise ­lese oder schlafe ich in der Bahn. Allerdings sind auf dieser Strecke die Züge meistens total überfüllt, das nervt! Manchmal muss ich die Fahrt auch ­stehend verbringen, vor allem sonntags.“

Züge sind oft unpünktlich

Siegfried Fuss (61), Aufzugsmonteur, Paindorf (Lkr. Pfaffenhofen): „Ich pendle seit 40 Jahren jeden Tag von Paindorf nach München. Das sind etwa 50 Kilometer, die ich jeden Tag mit der Regionalbahn hin- und herfahre. Grundsätzlich ist das stressfreier als mit dem Auto, aber die Unpünktlichkeit ist leider ein großes Pro­blem. Momentan haben die Züge täglich Verspätungen. Manchmal stehe ich 20 Minuten am Bahnsteig herum.“

Laute Telefonate nerven

Jens-Uwe Gehrke (51), Projektmanager, Bad Breisig (Rheinland-Pfalz): „Ich pendle täglich 160 Kilometer nach Frankfurt/Main. Die einfache Strecke dauert ­zwei Stunden. In dieser Zeit arbeite ich meist oder ­lese Zeitung. Da nervt es mich sehr, wenn meine Mitreisenden lautstark intime Details am Telefon besprechen. Manchmal sind die Züge unpünktlich. Erst gestern hielt ein Zug einfach in Aschaffenburg an, und ich musste eine halbe Stunde auf den nächsten warten.

Daniela Schmitt, Judith Kohnle

Quelle: Münchner Merkur vom 01.02.2018

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