Menlo Park. Der #Zensurwahn beim sozialen Netzwerk #Facebook treibt immer krudere Blüten. Nicht nur politisch unerwünschte Kommentare werden dort seit dem Inkrafttreten des sogenannten „Netzwerkdurchsetzungsgesetzes“ Anfang des Jahres rigoros gelöscht, sondern auch ganz andere Dinge.
Jetzt wurde – schwer zu glauben – die altsteinzeitliche Skulptur der berühmten „#Venus von #Villendorf“ wegzensiert – wegen eines Verstoßes gegen das bei Facebook übliche Nacktheits-Verbot.
Zwar ruderte das #soziale Netzwerk inzwischen wieder zurück und gestand einen Fehler ein: „Wir entschuldigen uns für den Fehler”, erklärte eine Facebook-Sprecherin. Nacktabbildungen seien nach den Werbevorschriften auf dem Portal tatsächlich verboten, es gebe „aber eine Ausnahme für Statuen”. Deshalb hätte der Eintrag mit dem Foto der Statuette erlaubt werden müssen.
Facebook hatte die Abbildung der „Venus von Willendorf” zuvor als „gefährlich pornografisch” zensiert. Die elf Zentimeter kleine Figur zeigt eine üppige nackte Frau. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts im österreichischen Ort Willendorf entdeckt und gilt als eines der prominentesten Objekte des Naturhistorischen Museums in Wien, wo die etwa 30.000 Jahre alte Figur ausgestellt ist.
Der Vorfall bestätigt einmal mehr Vorbehalte gegenüber der Kompetenz des Facebook-Personals. Es handelt sich oftmals um unzureichend ausgebildetes studentisches Hilfspersonal, das ohne Sachverstand und Kompetenz auf seine Zensuraufgaben losgelassen wird. Nur so ist erklärbar, daß die weltberühmte Venus von Willendorf nicht erkannt wurde. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 05.03.2018