Nach Beitrag über Flüchtlinge“Liebe Kommentatoren“ – ARD-Moderatorin Anja Reschke antwortet ihren Kritikern

Freitag, 14.08.2015, 06:23
[Anja Reschke]
Screenshot Anja Reschke spricht in den „Tagesthemen“ Klartext gegen Fremdenhass

ARD-Moderatorin Anja Reschke hat sich in einem offenen Brief an die Kommentatoren ihres Flüchtlings-Kommentars gewendet. Sie dankte ihren Unterstützern und fand deutliche Worte für ihre Kritiker.

NDR-Journalistin Anja Reschke (42) muss nach ihrem „Tagesthemen“-Kommentar zur Hetze gegen Flüchtlinge viel persönliche Kritik einstecken. „Das reicht von Zuschriften, dass ich vom NDR abgemahnt, gekündigt, vom Hof gejagt werden soll, und endet mit Kommentaren über mich wie „die Antifa-Nigger-Muslim-Zigeunerhure“ oder „verbrennt die Alte“, sagte Reschke in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“.

Nun wendet sie sich in einem Beitrag auf der Internetseite der Sendung „Panorama“ persönlich an die Verfasser der Kommentare. Mit den Worten „Liebe Kommentatoren“ beginnt sie ihren offenen Brief. Reschke dankt den Menschen, die ihr Mut gemacht haben, und findet auch gezielte Worte für ihre Kritiker.

Habe keine „reichen Villa“

So antwortet sie unter anderem auf die Frage, wieso sie selbst keine Flüchtlinge aufgenommen habe: Die Aufnahme von Flüchtlingen sei keine Privataufgabe, sondern Aufgabe des Staates.

Außerdem schreibt sie: „Der Vorwurf, ich hätte das Problem in meiner Nachbarschaft ja nicht, weil ich in meiner ‚reichen Villa‘ – die ich übrigens nicht bewohne – ja keine Flüchtlinge um mich hätte, sondern dass diese nur bei den „sozial Schwächeren“ abgeladen würden, stimmt nicht. “Tatsächlich gebe es in ihrer Nachbarschaft ein Containerheim für Flüchtlinge.

Nicht „besonders mutig“

In ihrem offenen Brief an die Kommentatoren verleiht sie ihrer Forderung nochmals Nachdruck. Reschke schreibt: „Beim Thema Flüchtlinge lässt der Staat seine Bürger alleine. Darauf können Sie sauer sein. Aber es ist nicht gerecht, dieses Versagen in diffamierenden, platten, rassistischen Kommentaren über „die Asylanten“ zu gießen. Das ist plumpe Fremdenfeindlichkeit, und dagegen verwehre ich mich.“

Zu ihrem „Tagesthemen“-Kommentar schreibt sie: „Ich halte meinen Kommentar weder für besonders mutig noch für herausragend.“

Quelle: Focus-online vom 14.08.2015

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