„Die Heilige gegen die Rassisten“ – „Ihr rettet die Falschen“: Oxford-Ökonom attackiert Merkels Flüchtlingskurs

Sonntag, 14.02.2016, 17:29

Paul Collier, Angela Merkel, Flüchtlinge

dpa/Roland WeihrauchDie Kanzlerin steht in Sachen Flüchtlinsgkrise in Europa zunehmend isoliert da.

Junge Männer, die sich für Tausende Euro den Weg nach Europa erkaufen – und von Angela Merkel herzlich empfangen werden? Oxford-Ökonom Paul Collier kann das nicht begreifen: Diesen Menschen zu helfen, mache alles nur noch schlimmer. Sogar die Einheit der deutschen Gesellschaft sei in Gefahr.

Der britische Entwicklungsökonom Paul Collier wirft der deutschen Politik einen naiven Umgang mit der Flüchtlingskrise und der Situation im Nahen Osten vor. Eine simple Schwarz-Weißmalerei spiegele sich insbesondere im öffentlichen Diskurs wider: „Die heilige Merkel gegen die Rassisten. Ich halte das für diffamierend“, sagte der Professor der Universität Oxford der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.



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Insbesondere die Politik der Bundeskanzlerin greift Collier an. Alle Flüchtlinge nach Deutschland einzuladen, sei ein „kolossaler Fehler“ von Angela Merkel gewesen. „Zumal sie vorher offensichtlich überhaupt keine Vorbereitungen getroffen hatte, um den daraus resultierenden Ansturm zu bewältigen.“

„Deutschland hilft den Falschen“

Zudem sei Merkels Einladung auch „moralisch verwerflich“ gewesen. Sie habe die Menschen „quasi aufgefordert, nach Europa zu schwimmen“. Das sei so gut wie russisches Roulette: „Such dir einen Schlepper, und hoffe, dass dein Boot nicht untergeht“, spottet Collier sarkastisch.

Jetzt helfe Deutschland vor allem den Falschen – jungen Männern, „wohlhabend genug, um Tausende von Euro an Schlepper zu zahlen“. Es entscheide dabei einzig das Recht des Stärkeren: „Wer nicht unterwegs ertrinkt, darf bleiben.“ Für humanitäre Ansprüche gebe es keinen Raum.

„Merkel hielt Multikulti-Gesellschaft selber für gescheitert“

Hinzu komme, dass diese Männer beim Wiederaufbau etwa in Syrien „schmerzlich fehlen werden“. Schließlich hätten sie „alles verkauft, um nach Europa zu kommen“.  Wenn Merkel wirklich eine große Zahl von Flüchtlingen in Deutschland in Sicherheit bringen wolle, „dann sollte sie Flüge aus den Lagern in Jordanien und dem Libanon organisieren. Und zwar für diejenigen, die es am nötigsten haben“, erklärt Collier.

Doch auch auf diejenigen, die es schaffen, warten Collier zufolge große Schwierigkeiten – genauso wie auf die deutsche Gesellschaft. „Bevor Angela Merkel eine Heilige sein wollte, hat sie die Multikulti-Gesellschaft in Deutschland als gescheitert bezeichnet. Ich sehe nicht, warum sich das auf einmal geändert haben sollte.“



„Solidarität nimmt in Gesellschaften mit hohem Einwandereranteil rapide ab“

Ein anhaltender Flüchtlingszustrom würde nämlich auch den klassenübergreifenden Zusammenhalt unter den Einheimischen gefährden, erklärt der Professor. „Es gibt klare Anzeichen dafür, dass die Solidarität in Gesellschaften mit hohem Einwandereranteil rapide abnimmt.“ Ein Kollege habe das „erst kürzlich wieder für europäische Länder festgestellt.“

Die Erklärung hierfür ist Collier zufolge einfach: „Die Reichen betrachten die Armen dann als eine Gruppe, mit der sie nichts gemeinsam haben und der sie nicht mehr durch Umverteilung helfen wollen.“ Es sei das „Wunder des Nationalstaats“, dass er eine gemeinsame Identität schaffe, die „Solidarität ermöglicht“. Zu viel Einwanderung gefährde dieses Arrangement jedoch.



„Geld verteilen und europäischen Markt öffnen“

Um eine düstere Zukunft abzuwenden, würde Collier einen anderen Weg einschlagen: Europa habe die Verantwortung, Staaten wie dem zu helfen. Diesen Ländern, die eine noch viel größere Zahl von Flüchtlingen aufnehmen, dürfe kein finanzieller Nachteil entstehen. Konkret bedeute das „Geld verteilen, Investitionen tätigen, Arbeitsplätze schaffen und den europäischen Markt für die Produkte dieser Länder öffnen“.

Hoffnung, dass Europa einen solchen Weg einschlagen könnte, macht sich Collier kaum. „Deutschland hat die Hilfen für Jordanien vor zwei Jahren sogar halbiert“, stellt er resigniert fest. Ehe jedenfalls ein Impuls in diese Richtung von der mächtigen deutschen Bundeskanzlerin ausgehen werde, müsse diese zunächst ihre Menschlichkeit überwinden: „Den meisten fällt es schwer zu sagen: ‚Ich habe einen Fehler gemacht.‘ Das fällt auch Angela Merkel schwer.“

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Quelle: Focus-online vom 15.02.2016

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[…] Liedtkes. Als angeblicher Jurist sollte  er die Rechtslage kennen. Wer trägt Mitschuld, dass illegale Invasoren im Mittelmeer ersaufen, diejenigen die als aktive Schleuser, wie die Stasiferkel, tätig sind und […]

Ulrike
Ulrike
8 Jahre zuvor

Der Mann hat recht. Die jungen Kerle sind doch ausschliesslich Wirtschaftsflüchtlinge. Die sind zu faul zum arbeiten und lassen sich hier durchfüttern.
Sollen in ihren Ländern helfen und was tun.

Und die ganzen Schwarzafrikaner können in Ländern in Afrika flüchten wo kein Krieg ist, aber da pudert ihnen keiner den Hintern. Das machen nur die blöden Deutschen.
Der Dank den wir dafür kriegen zeigt sich jeden Tag auf unseren Strassen.

Wann wachen die Deutschen endlich auf und schicken die Politiker die das zu verantworten haben in die Wüste???