- Israelische Soldaten und Grenzpolizisten liefern sich am 08.12.2017 in Nablus (Palästinensische Autonomiegebiete) heftige Auseinandersetzungen mit palästinensischen Demonstranten. (Majdi Mohammed / AP / dpa)
Nach der #Jerusalem-Entscheidung von US-Präsident #Trump nimmt die Gewalt im #Nahen Osten zu. Die israelische Armee griff einen Stützpunkt und ein Waffenlager der radikal-islamischen Palästinenserorganisation #Hamas im #Gazastreifen an. Dabei wurden laut palästinensischen Quellen zehn Menschen verletzt. Die Armee reagierte mit der Attacke nach eigenen Angaben auf den Abschuss einer Rakete aus Gaza nach #Israel, die aber abgefangen worden sei.
Am Abend schlug eine weitere Rakete aus dem Gebiet in der süd-israelischen Stadt #Sderot ein. Ersten Medienberichten zufolge gab es nur Sachschaden. Bei gewaltsamen Protesten im Gaza-Streifen war heute ein Palästinenser erschossen worden; es gab hunderte Verletzte.
Die #Palästinenser lehnten weitere Gespräche mit der US-Regierung ab. Der palästinensische Chefunterhändler Erekat sagte dem Fernsehsender „Jazeera TV“, man werde erst wieder mit der US-Regierung reden, wenn Trump seine Entscheidung rückgängig gemacht habe, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Palästinenserpräsident #Abbas erklärte, die USA könnten kein Vermittler im Nahost-Friedensprozess mehr sein.
In vielen Ländern gab es Proteste gegen Trumps Ankündigung: In Berlin demonstrierten rund 1.200 Menschen am Brandenburger Tor in der Nähe der US-Botschaft. In Athen gingen rund 1.000 in Griechenland lebende Palästinenser auf die Straße. Demonstrationen gab es unter anderem auch in Ägypten, dem Iran, Malaysia und der Türkei. Der türkische Präsident #Erdogan nannte Jerusalem die „rote Linie“.
Auf einer Dringlichkeitssitzung des #UNO-Sicherheitsrats in New York wurden die #USA von anderen Mitgliedern des Gremiums heftig kritisiert. In einer Erklärung mehrerer Staaaten hieß es, Trumps Entscheidung stehe im Gegensatz zu UNO-Resolutionen. Die amerikanische UNO-Botschafterin #Haley betonte dagegen, ihr Land fühle sich weiter dem Nahost-Friedensprozess verpflichtet.
Einen Hintergrundbericht über eine neue Friedensinitiative im Nahen Osten lesen Sie hier.
Quelle: Deutschlandfunk vom 09.12.2017
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