Ukraine: Neuer Präsident Selenskyj

 

Der Ukrainer Wolodymyr Selenskyj kurz nach seinem Wahlsieg: Er winkt in die Menge und steht vor einem wandfüllenden Bildschirm. (imago/Sergej Glovny)
Der Ukrainer Wolodymyr Selenskyj kurz nach seinem Wahlsieg (imago/Sergej Glovny)

Die Ukraine bekommt einen neuen Präsidenten. Nach Auszählung etwa der Hälfte aller abgegebener Stimmen bekommt der Politik-Neuling Selenskyj rund 73 Prozent Wählerzuspruch, auf den bisherigen Amtsinhaber Poroschenko entfallen demnach 25 Prozent. Poroschenko hatte seine Niederlage bereits kurz nach Veröffentlichung der ersten Prognosen eingeräumt.

Wahlsieger Wolodymyr Selenskyj sagte am Abend, alle Länder der ehemaligen Sowjetunion sollten auf die Ukraine schauen. Alles sei möglich. Er versprach, den Minsker Friedensprozess wiederzubeleben, um die Kämpfe zwischen ukrainischen Soldaten und pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine zu beenden.

Neuling auf der politischen Bühne

Selenskyj ist ein 41 Jahre alter Schauspieler und Kabarettist. Er verfügt über keinerlei politische Erfahrung und bewegt sich erst seit Jahresbeginn auf der politischen Bühne. Wie Poroschenko auch gilt Selenskyj als pro-westlich eingestellt. Im Wahlkampf setzte er vor allem auf das Thema Korruption. Sein Wahlsieg ist ein Novum in der Ukraine: Alle Präsidenten, die vor ihm seit der Unabhängigkeit des Landes von Russland vor fast 30 Jahren gewählt wurden, waren erfahrene Politiker.

EU und Nato: Weitere Zusammenarbeit angestrebt

Die EU und die Nato haben nach dem Sieg Selenskyjs ihren Willen zu einer guten Zusammenarbeit bekräftigt. EU-Ratspräsident Tusk teilte per Twitter mit, die Europäische Union sei entschlossen, ihre Unterstützung für das Land fortzusetzen. Er sprach von einem entscheidenden Tag für die Ukraine. Freie Wahlen und ein friedlicher Machtwechsel seien Zeichen für eine starke Demokratie. Nato-Generalsekretär Stoltenberg gratulierte Selenskyj zu seinem Wahlsieg und betonte, das Militärbündnis schätze die Ukraine als Partner. Man freue sich darauf, die Kooperation fortzusetzen. Auch Frankreichs Staatschef Macron und der polnische Präsident Duda gratulierten Selenskyj.

Glückloser Vorgänger Poroschenko

Petro Poroschenko war im Frühjahr 2014 zum Präsidenten gewählt worden – wenige Monate nach dem Sturz von Viktor Janukowitsch. Poroschenko sollte die Ukraine nach der Abspaltung der Halbinsel Krim durch pro-russische Kräfte und den Unruhen im Osten des Landes aus der Krise führen. Allerdings verspielte er bei vielen Bürgerinnen und Bürgern Vertrauen: Der Kampf gegen Korruption oder die Annäherung an die EU kamen kaum voran.

Zwar erholt sich die ukrainische Wirtschaft allmählich und das Assoziierungsabkommen mit der EU sorgt für neue Investitionen aus dem Ausland – aber der Lebensstandard in der Ukraine hat sich weiter verschlechtert. Das durchschnittliche Monatsgehalt liegt momentan bei umgerechnet 380 US-Dollar; vor Poroschenkos Amtsantritt waren es noch 450 Dollar.

Quelle: Deutschlandfunk vom 22.04.2019 


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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Der Wechsel ist willkommen. Was wird sich ändern? Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären Sie verboten! Die EU hält sich für wichtig. Wir werden erfahren ob Sie Selenskyj anerkennen. 70% Erfolgreiches Ergebnis haben in der EU nicht zu bedeuten. In Venezuela hat die EU einen Anerkannt der sich einfach so als neuer Präsident ausgegeben hat. Sicher ist in der Politik, daß nichts mehr sicher ist. Am Futtertrog gibt es nur Platz wenn der Platzhirsch es so will.

gerhard
gerhard
4 Jahre zuvor

Neuling auf der politischen Bühne…aber JA doch…vom Westen noch nicht verdorben.
USA/EU haben viel zu tun um sich diesen Jungen zurecht zubiegen.

Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Die EU wird ihn schon auf Linie bringen. Wetten ?

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Die USA hatten einen Erdnusfarmer und einen Hollywood-Schauspieler als Präsidenten.
Wünschen wir Ihmn viel Erfolg ?

Die Menschen in der Ukraine würden auch einen LPG-Vorsitzenden akzeptieren. Nur keinen Oligarchen ! Dies bekam Schokokönig zu spüren.