Deutschland – Mutmaßliche Auftragsmorde in Brandenburg: Krieg zweier montenegrinischer Clans erreicht Deutschland

 

Mutmaßliche Auftragsmorde in Brandenburg: Krieg zweier montenegrinischer Clans erreicht Deutschland
Zwei Tote und zwei Verletzte in der südbrandenburgischen Kleinstadt Forst: Laut Berichten serbischer und montenegrinischer Medien handelt es sich um Auftragsmord.

Mehr als vier Jahre lang dauert er schon an: der Mafia-Krieg zweier montenegrinischer Clans. Auf dem Balkan gab es mehr als 30 Opfer. Auch in Wien kam es zu einer Abrechnung auf offener Straße. Nun wurden in Brandenburg zwei Männer erschossen aufgefunden.

von Mojra Bozic

Schüsse auf offener Straße in den serbischen oder montenegrinischen Städten wie Belgrad oder Budva, Mord vor dem Wiener Innenstadtlokal Figlmüller, Autobomben, Entführungen: Seit dem Jahr 2015 herrscht ein erbarmungsloser Mafia-Krieg zweier rivalisierender montenegrinischer Clans. Nun hat er sich offenbar auch nach Deutschland ausgeweitet. In der südbrandenburgischen Kleinstadt Forst (Spree-Neiße) wurden zwei Leichen in einer Wohnung entdeckt. Die Opfer sollen laut einem Bericht der Märkischen Allgemeinenserbische Staatsbürger sein. Nach Angaben der Polizei seien sie Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Hintergründe der Tat seien unklar.

Schusswaffen mit Schalldämpfern in der Nähe von Forst gefunden

Doch in den Medien in Serbien und Montenegro wird mit Verweis auf informelle Polizeiquellen ausführlich berichtet. Die Toten seien demnach Opfer der jahrelangen Mafia-Fehde. Demnach sollen zwei montenegrinische Staatsbürger, Darko Mijović und Nikola Jovanović, in der Wohnung in Brandenburg erschossen und der Serbe M. V. schwer verletzt worden sein. Eine vierte anwesende Person soll nach Berichten montenegrinischer Medien den Angriff unverletzt überstanden haben. Laut der Märkischen Allgemeinen sollen mehrere Schusswaffen mit Schalldämpfern in der Nähe von Forst gefunden worden sein. An der gleichen Stelle sei zuvor ein Waldbrand ausgebrochen.

Die Toten seien den montenegrinischen Behörden sehr wohl bekannt. Sie sollen dem Škaljari-Clan nahe gestanden haben. Ihre Rivalen – der Kavač-Clan. Den Beginn eines regelrechten „Krieges“ zwischen den zwei Banden aus der montenegrinischen Hafenstadt Kotor markiert ein Vorfall aus dem Jahr 2014. Aus einer Wohnung im spanischen Valencia verschwanden mehr als 200 Kilogramm Kokain in Wert von rund 15 Millionen Euro. Der bis dahin eine Mafia-Clan spaltete sich in zwei Gruppen, die sich seitdem erbarmungslos bekämpfen. Benannt wurden sie nach den Bezirken von Kotor, aus denen die Mitglieder stammen.

Drogen-, Immobilien und Waffenhandel als Haupteinnahmequelle

Der erste Auftragsmord geschah im Februar 2015 in der serbischen Hauptstadt Belgrad, danach folgten weitere. Inzwischen sollen mehr als 30 Menschen getötet worden sein. Nun kommen aber zwei weitere Morde in brandenburgischen Forst dazu. Der eine Tote war erst im März freigesprochen worden, in einem spektakulären Gerichtsprozess in Montenegro. Es kam zu einer Mordanklage ohne Leiche, zum ersten Mal in der Justizgeschichte des kleinen Balkanlandes (rund 640.000 Einwohner). Ein damals 23-Jähriger soll im Sommer 2016 entführt und getötet worden sein, weil er einen Auftrag nicht erfüllen wollte.

Eine der meist diskutierten Taten, die einem der Clans zugeschrieben wird, war der Mord am Schwiegersohn der jugoslawischen Fußball-Legende Vladimir Petrović. Er wurde im Oktober 2015 im Zentrum der montenegrinischen Küstenstadt Budva, vor einem Café stehend, erschossen – von einem Scharfschützen. Der Täter wurde nie ermittelt.

In Montenegro sollen bis zu 28 Mafia-Gruppierungen aktiv sein 

Im Laufe vergangener Jahre sollen mindestens vier Menschen als komplett unbeteiligte Personen ums Leben gekommen sein. Sie wurden von den Auftragsmördern offenbar verwechselt oder waren zur falschen Zeit am falschen Ort.

Ihr Geld sollen die zwei Clans vor allem durch den internationalen Drogenhandel verdienen – Kokain, Heroin und Marihuana. Dazu kommen Erpressung, Immobiliengeschäfte, Waffenhandel und Auftragsmorde. Mitglieder sollen zudem auch als Kreditwucherer ihr „Einkommen“ verbessern. Beide Mafia-Clans sollen vor allem in Montenegro, Serbien und Bosnien-Herzegowina aktiv sein.

Seit dem Jahr 2006 ist Montenegro unabhängig. Seit 2017 ist es ein NATO-Mitgliedsstaat. Seit Jahren bekommt Montenegro die Probleme mit dem organisierten Verbrechen nicht in den Griff. Verschiedene Experten sprechen von bis zu 28 Mafia-Gruppierungen, die in dem kleinen Land aktiv sind.

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Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Damit solche Strukturen der Kriminalität sich nicht verbreiten hat man Interpol vor vielen Jahren gegründet. Wie man liest: sehr erfolgreich! Es gab Werbung in den Medien und es wurden deutsche Beamte vorgestellt die nach London gingen um der Mafia das Fürchten zu lernen. Um die Situation in den Griff zu bekommen brachte man vor ein paar Jahren eine 14 seitige Broschüre zur Anwendung für Beamte heraus: Wie gehe ich mit den Reichsbürgern um!

Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Werft das ganze Pack aus dem Land. Die sollen sich in ihren Ländern gegenseitig umbringen wenn sie meinen.

Annette
Annette
4 Jahre zuvor

Sollte hierhin…

Sehr geehrter Herr Reul,

Sie erklären, NRW habe ein Problem mit kriminellen Familienclans. 104 Clans sollen allein in NRW in drei Jahren rund 14.000 Straftaten begangen haben. 86 Taten, 69 Tatverdächtige davon werden in Hamm verortet.

Seit 2015/16 haben sich diese Kriminellen einen Namen gemacht.

Ja, das konnte doch vorher niemand wissen, dass diese Clans so gefährlich sind.
Der Regierung allerdings Naivität zu unterstellen, wäre töricht. Es wurde wohl geduldet, wie so manche Geschehnisse, die das gesunde Rechtsempfinden der Bürger verletzen.

Stattdessen hat Ihr Vorgänger Ralf Jäger es vorgezogen, die politische Verfolgung salonfähig zu machen. Ab Dezember 2016 begann eine politische Hetzjagd, deren Grund im designierten Projekt der Vereinigten Staaten von Europa zu finden ist. Das Bewußtsein sowie das Wissen der politischen Geschehnisse bezüglich des immer noch latent bestehenden Deutschen Reichs sind zu stark in den Fokus der Bevölkerung gerückt und sollen offensichtlich dort nicht verankert werden, was diese Diffamierungskampagne „Reichsbürger“ in ein völlig anderes Licht stellt.

Unbescholtene Deutsche wurden zu Staatsfeinden erklärt und die Denunzierung gleicht der christlichen Inquisition. Selbst hier in Hamm brüstet sich ein Herr Ralf Hohoff in einer Zeitungsausgabe damit, keinerlei Probleme damit zu haben, kritische Menschen zentral zu melden, die sich mit dem Wesen der Staatlichkeit befassen. Dissident der umgangssprachlich so genannten BRD wird jeder Mensch, welcher über gesicherte Erkenntnisse verfügt, dass diese BRD kein Staat sein kann und das Deutsche Reich fortbesteht.

Dieses Wissen und der öffentliche Nachweis sind brisant. Die verwaltende geschäftsführende Regierung der BRD hat das Volksvermögen des Deutschen Reichs aktiv verschoben, daran mitgewirkt oder dieses auch geduldet. Das darf als eine kriminelle Handlung angesehen werden, die aufzuarbeiten ist.