Chef des Bremer Miri-Clans, Ibrahim Miri, verhaftet und in den Libanon abgeschoben

 

ABSCHIEBUNG VON IBRAHIM MIRI Zeitenwende im Kampf gegen arabische Clans?

Ibrahim Miri, der Chef des Bremer-Miri-Clans, wurde verhaftet und in den Libanon abgeschoben. Gegen mindestens 1200 der 2500 Miri-Familienmitglieder wurde bereits ermittelt. Vor allem wegen bandenmäßigen Drogenhandels.

Die Abschiebung des Bremer Clan-Chefs Ibrahim Miri soll eine konsequentere Linie im Kampf gegen kriminelle Großfamilien einläuten. Das hoffen Polizei und Politiker. Es gibt aber berechtigte Skepsis, ob die neue Strategie ausreicht.

Es war tiefe Nacht, als den Spezialkräften der Polizei ein Überraschungsschlag gelang. Sie klingelten Ibrahim Miri aus dem Bett, einen führenden Kopf der weitverzweigten libanesischen Großfamilie mit 2500 Mitgliedern. Miri ist den Behörden seit Jahren bekannt: Der 46-Jährige führte das in Bremen verbotene Chapter des Motorradklubs Mongols MC an, das sich immer wieder gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei lieferte, er war auch wegen Waffen- und Drogenhandels seit Langem auffällig.

Nach seiner Festnahme ging die Abschiebung schnell, ungewöhnlich schnell. Die Beamten brachten ihn von Bremen per Hubschrauber zum Flughafen Berlin-Schönefeld, wo sie ihn in eine Maschine setzten – in Richtung Libanon.

Die Abschiebung des Clanchefs hat Symbolwirkung: Sicherheitsbehörden und Innenpolitiker verbuchen sie als Zeichen dafür, dass der mittlerweile ernst genommene Kampf gegen kriminelle arabische Großfamilien endlich Wirkung zeigt.

Die Innenminister der Bundesländer hatten bei ihrer Jahreskonferenz Mitte Juni beschlossen, Clankriminalität künftig durch schnellere Abschiebungen von Mehrfach- und Intensivtätern und eine bessere Koordination der Landesbehörden in den Griff zu kriegen.

staatslehre

Die Abschiebung Miris, an der Bremer und Berliner Behörden beteiligt waren, ist offenbar ein erster Erfolg für dieses neue Vorgehen – die Aktion wurde mehrere Monate im Voraus von den Bremer und Berliner Behörden gemeinsam geplant.

Vor allem Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) verbucht die Aktion als großen Erfolg. Schon nach der Innenministerkonferenz hatte er angekündigt, die Länder würden nun „gemeinsam auf allen Ebenen konsequent und hart gegen diejenigen vorgehen, die unsere gesellschaftlichen Werte des friedlichen und respektvollen Zusammenlebens so eklatant verletzen“.

Das Problem sind oftmals unklare Staatsangehörigkeiten oder fehlende Ausweispapiere. In den 90er-Jahren kamen viele palästinensische Flüchtlinge aus dem Libanon nach Deutschland und wurden bei den Behörden als staatenlos registriert, weil die Regierung in Beirut ihnen keine Pässe ausstellte.

So war es auch im Fall Miri. Für ihn wurden jetzt extra sogenannte Pass-Ersatzpapiere beschafft, ohne die er nicht abgeschoben hätte werden können.

Nur 24 Abgeschobene in den Libanon

Das gelingt bislang aber nur selten: Deshalb sind die Abschiebezahlen in den Libanon insgesamt bislang niedrig: Das Bundesinnenministerium teilte mit, von Januar bis Mai dieses Jahres seien lediglich 24 Personen auf dem Luftweg in den Libanon zurückgeflogen worden.

In Sicherheitsbehörden und Innenpolitik hofft man darauf, dass die Abschiebung des prominenten Clanmitglieds abschreckend wirkt. Ein Clankritiker, der namentlich nicht zitiert werden möchte, weil er von Miri-Mitgliedern bedroht wird, hält diese Hoffnung für begründet.

„In dieser Großfamilie herrscht jetzt Angst. Sie fühlen sich von Polizei und Öffentlichkeit beobachtet. Es beeindruckt den Clan, dass der von ihnen verachtete und als schwach angesehene Staat etwas gegen sie tut“, sagt er.

Nicht alle Innenexperten werten Miris Abschiebung als großen Wurf. Zwar sei sie ein „deutliches Signal, dass die deutschen Behörden vor der Abschiebung schwer krimineller Clanmitglieder nicht zurückschrecken“, sagte der FDP-Innenexperte im Bundestag, Konstantin Kuhle.

Ob jedoch die libanesischen Behörden auch künftig kriminelle Personen zurücknehmen würden, sei fraglich. Der Vorsitzende vom Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK), Sebastian Fiedler, pflichtete ihm bei und sagte, Deutschland müsse weiterhin „einen sachbezogenen Dialog mit dem Libanon pflegen. Ohne geeignete Mitwirkung des Libanons werden uns Ausweisungen nicht gelingen“.

Ein Problem lässt sich laut Kuhle nicht lösen, selbst wenn Abschiebungen von Straftätern in den Libanon tatsächlich einfacher und damit häufiger werden sollten. „Das gesamte Problem Clankriminalität wird sich nicht abschieben lassen“, so Kuhle. Er fordert, dass die Polizei bei straffälligen Familienmitgliedern konsequent schon bei kleinen Vergehen durchgreifen solle. Zum Beispiel, indem sie deren falsch geparkte Autos abschleppen lasse oder Drogenbesitz streng ahnde.

Quelle: Welt-online vom 12.07.2019 


Dienstleistung

alles-auf-einen-klick.eu

Wir formulieren für Sie Briefe, Einsprüche, Widersprüche, Klagen nach Ihren Wünschen und stellen diese rechtsverbindlich zu.

Wir helfen Ihnen auch Bescheide von Gerichten und Behörden erfolgreich abzuwehren.

(Klick aufs Bild und es geht los)

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
6 Comments
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Ulrike
Ulrike
4 Jahre zuvor

Na und dann machen die restlichen 2.500 eben weiter. Daher gehören alle ausgeweisen aber schnellstens. Die Gelder von ihren Verbrechergeschäften eingezogen und basta.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Durfte Er Koffer voller Geld mitnehmen oder wird es noch durch die Wortmarke gebracht. War sein Haus am Strand im Libanon fertig und Er hat seinen Umzug so organisiert? Die Wortmarke lag Ihm doch zu Füßen in Bremen. In ein paar Wochen wissen wir wer wen umgesiedelt hat und warum!!!???

birgit
birgit
4 Jahre zuvor

Ein Knochen für’s Volk mehr nicht ! Sieh MICHEL wir tun was, nach so vielen Jahren.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
4 Jahre zuvor

Hat die Sippe der Wertmarke die Prämien gekürzt? Die können nicht zum Jc gehen und das ab den dritten Monat einklagen, wie die Sippe. Für den deitschen Depp blieb früher nur die Firmenbesetzung wenn der Lohn vom Chef gestohlen wurde. Die Wortmarke kann anders-nur!

Annette
Annette
4 Jahre zuvor

…und, schon wieder eingereist? Hut, Brille, ohne / mit Bart …. neuer Ausweis…

Hier wird eher brutal gegen GEZ- und OwiG-Knollennichtzahler durchgegriffen…