Blamage bei Landtagswahl in Rheinland-Pfalz – Wie die Gemeinde Nürburg den Grünen eine schallende Ohrfeige verpasst

Dienstag, 15.03.2016, 08:27

Landtagswahl, Nürburgring, Bündnis 90/Die Grünen, Prozent
dpa/Roland Weihrauch – Die Bürger der Gemeinde Nürburg haben den Grünen keine einzige Stimme gegeben (Symbolbild)

In der Gemeinde Nürburg in der Eifel ist man sauer. Der jahrelange Hickhack um den Verkauf des Nürburgrings hat bei den Bewohnern tiefe Spuren hinterlassen. Bei der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz am Sonntag machten die Nürburger nun ihrem Ärger Luft.

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„Wenn man uns nicht hilft, wenn man uns auf die Füße trampelt, dann muss man auch mit den Konsequenzen leben“, sagt Reinhold Schüssler, Ortsbürgermeister aus Nürburg FOCUS Online. Der Nürburgring, die Lebensader der Gemeinde, wurde erst jahrelang herunter gewirtschaftet, am Ende schließlich verkauft. Eine maßgebliche Rolle in diesem Skandal spielte in den Augen der Nürburger vor allem Wirtschaftsministerin Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen). Dass die Ministerin den Verkauf nicht verhindert habe, das verzeihen ihr die Nürburger nicht. Bei den Landtagswahlen gab es jetzt die Quittung: 0,0 Prozent für die Grünen.

Lemke hatte sich noch 2011 mit dem Thema „Nürburgring“ in den rheinland-pfälzischen Landtag gekämpft. Im Januar diese Jahres hatte sie gemeinsam mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) eingeräumt, dass in Sachen Nürburgring Dinge falsch gelaufen seien, die jetzt aber nicht mehr zu beheben seien. Jetzt bekam sie von der kleinen Gemeinde die Rechnung dafür präsentiert. Den Vorwurf fehlender Wirtschaftskompetenz wies Wirtschaftsministerin Lemke im Januar noch zurück, wie der“SWR“online berichtet.

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„Was mit uns passiert, ist denen in Mainz doch piepegal.“

180 Einwohner hat Nürburg, davon sind 139 wahlberechtigt und 118 haben am vergangenen Sonntag gewählt. Glatte 0,0 Prozent der Nürburger gaben den Grünen ihre Stimme – ein Minus von 21,8 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl 2011. „Was mit uns passiert, ist denen in Mainz doch piepegal“, klagt der Ortsbürgermeister. Noch läuft es am Nürburgring, aber wie die Zukunft aussieht, das wisse man nicht. Viele Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Großveranstaltungen wie das Musikfestival „Rock am Ring“, finden bereits seit vergangenem Jahr andernorts statt. Das größte deutsche Festival fand seit 1985 am Nürburgring statt, 2015 wurde es erstmals nach Mendig in die Vulkaneifel verlegt.

„Wir Grüne akzeptieren die Formel 1 am Nürburgring. Allerdings muss diese sich selbst finanziell tragen und darf den Steuerzahler nicht belasten“, wird Lemke in einem Artikel des „General Anzeigers“ zitiert. Es waren Aussagen wie diese, die die Nürburger auf die Barrikaden brachte. Jetzt ist das Vertrauen weg. In vielen Wahlkreisen in Rheinland-Pfalz mussten die Grünen am Sonntag herbe Einbußen hinnehmen. Allerdings nirgendwo scheint der Bruch mit der Partei größer als im kleinen Nürburg.

Quelle: Focus-online vom 15.03.2016

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