Flüchtlingskrise – EU und Türkei offenbar einig über Umsiedlungen

screenshot-1856

Für die geplante Umsiedlung von Flüchtlingen aus der Türkei in die EU steht einem Bericht zufolge nun ein genaues Verfahren fest. Demnach sollen Mädchen und Frauen bevorzugt nach Europa gebracht werden.

04.05.2016

© DPAKinder im türkischen Flüchtlingslager Nusaybin.

Die EU und die Türkei haben sich einem Zeitungsbericht zufolge auf ein Verfahren zur Auswahl der syrischen Flüchtlinge verständigt, die im Rahmen des EU-Türkei-Abkommens umgesiedelt werden sollen.

Vorerst sollten nur Syrer in der Europäischen Union aufgenommen werden, die vor dem 29. November 2015 in der Türkei Schutz gesucht haben, berichtete „Bild“ unter Berufung auf eine vertrauliches Dokument.

Besatzungsrecht-Amazon

Mädchen und Frauen zuerst

Dem Papier zufolge sollen Mädchen und Frauen in Gefahr, Überlebende von Gewalt und Folter sowie kranke und behinderte Flüchtlinge bei der Umsiedelung bevorzugt werden. Ausgeschlossen werden dagegen Personen, die bereits früher in die EU eingereist sind oder es versucht haben. Flüchtlinge, die für die Umsiedelung ausgesucht werden, müssten sich damit einverstanden erklären, dass sie ihr EU-Zielland nicht selbst aussuchen zu können.

Das Abkommen der 28 Staaten mit der Türkei sieht vor, alle seit dem 20. März in Griechenland illegal eingereisten Flüchtlinge, die dort kein Asyl beantragen, in die Türkei zurückzuschicken. Im Gegenzug will die Europäische Union für jeden abgeschobenen Syrer einen syrischen Flüchtling aus der Türkei auf legalem Wege aufnehmen.

Der Internationale Strafgerichtshof-Werbung

 Direktbestellen klick aufs Bild

Dem Zeitungsbericht zufolge, sollen die in der Türkei ausgewählten Flüchtlinge zunächst vom UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) informiert und zu einem persönlichen Interview geladen werden. Dort müssten sie ihre Papiere vorlegen und genaue Angaben zur Person machen. Die Aufnahme-Länder können von den Betroffenen Fingerabdrücke nehmen und die Daten überprüfen.

Komme es zur Umsiedelung, müsse der Aufnahme-Staat einen Medizin-Check veranlassen und den Transport organisieren. Nach der Ankunft im EU-Land müssten die Flüchtlinge eine Aufenthaltserlaubnis für mindestens ein Jahr erhalten. Auf Wunsch solle sie danach verlängert werden können.

Quelle: Reuters und Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 04.05.2016

oktoberfest-portugiese-20161

Dieser Beitrag wurde unter Aktuell, Geschichte, Kultur, Nachrichten, Politik, Soziales, StaSeVe Aktuell, Völkerrecht, Wirtschaft, Wissenschaft abgelegt und mit , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.
0 0 votes
Article Rating
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments