Türkei: Türkische Währung Lira verliert weiter stark an internationalem Marktwert

Die türkische Lira ist unabhängig von der COVID-19-Krise im freien Fall.

Foto: jon smith / Wikimedia (CC-BY-SA-2.0)

Mit der Coronakrise ist offensichtlich auch der freie Fall der türkischen Landeswährung Lira wieder zurück auf die währungs- und wirtschaftspolitische Agenda gekommen. Die Lira verliert weiter stark an internationalem Marktwert, und es ist kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Gegenüber dem US-Dollar, der wichtigsten Leitwährung für die Türken, hat die Lira die 7-Lira-Marke hinter sich gelassen. Für eine türkische Lira gibt es im Umkehrschluss gerade einmal 14 Cent, ein US-Dollar ist aktuell 7,23 Lira wert.

Damit fällt der Wertunterschied noch deutlicher als in der türkischen Währungskrise 2018 aus. Und gegenüber der EU-Währung Euro hat sich das Tauschverhältnis ebenfalls zu Lasten der Türkei entwickelt. So notiert ein Euro aktuell mit 7,82 Lira.

Experten sehen wenig Spielraum für Ankara in der Währungskrise

Dazu kommt, dass im Unterschied zum Währungskrisenjahr 2018 der Spielraum der türkischen Währungs- und Wirtschaftspolitik deutlich abgenommen hat. Während andere Schwellland-Währungen wie der indische Rand oder der russische Rubel nach einem Nachgeben am Beginn der Coronakrise wieder eine Gegenbewegung einleiten konnten, fällt die Lira weiter ab.

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Grund dafür ist, dass internationale Anleger in der Prognose abseits vor COVID-19 tiefgreifende strukturelle Probleme beim „kranken Mann am Bosporus“ in der gesamten ökonomischen Entwicklung diagnostizierten.

Türkische Zentralbank kann nicht mehr gegensteuern

Vor allem der eingeschränkte Aktionsradius der türkischen Zentralbank in Sachen Währungsstützungen ist in der internationalen Finanzwirtschaft längst bekannt. Laut Finanzwirtschafts-Analysten sollen die Devisenreserven der Zentralbank in Ankara von über 70 Milliarden US-Dollar auf nur noch gut 50 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen sein.

Davon sollen lediglich 7,5 Milliarden Dollar überhaupt noch als freie Reserve verfügbar sein, die zum unmittelbaren Lira-Kauf eingesetzt werden könnten. Dem widerspricht zwar der türkische Finanzminister und Erdogan-Schwiegersohn Berat Albayrak. Doch die internationalen Gläubiger machen Albayrak als treuen Vasallen seines Schwiegervaters für die Währungskrise hauptverantwortlich. Die im Wirtschaftsjahr 2018 noch stattgefundene Stabilisierung der Währung wollen ihm und Erdogan nicht mehr gelingen.

Quelle: unzensuriert.at vom 09.05.2020 


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