Regenstauf – Spontan-Demo: 300 Landwirte blockieren Aldi-Zentrallager mit Traktoren

07.12.2020
  
Auch in Pfaffenhofen an der Ilm blockierten Landwirte ein Aldi-Zentrallager. −Foto: Vifogra
Auch in Pfaffenhofen an der Ilm blockierten Landwirte ein Aldi-Zentrallager. −Foto: Vifogra

Verärgerte Landwirte haben mit ihren Traktoren in der Nacht zum Montag mehrere Aldi-Lager zeitweise blockiert. Im oberpfälzischen Regenstauf (Kreis Regensburg) versammelten sich rund 300 Bauern.

Mit etwa 100 Treckern seien sie vor dem Aldi-Zentrallager zusammengekommen, wie die Polizei mitteilte. Rund 25 Traktoren blockierten nach Polizeiangaben auch zeitweise die Zufahrt zu einem Aldi-Lager im oberbayerischen Geisenfeld (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm).

Bereits in der vergangenen Woche hatten Landwirte mehrere Zentrallager von Lebensmittelhändlern blockiert, um gegen aus ihrer Sicht zu niedrige Lebensmittelpreise zu demonstrieren.

Bauern: „Uns steht das Wasser bis zum Hals“

Den Satz „Uns steht das Wasser bis zum Hals“ hat nicht nur Landwirt Anton Maier bei der Demonstration vor dem ALDI-Zentrallager in Geisenfeld im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm in den Mund genommen, sondern der Satz ist so oder so ähnlich immer wieder aus der Menge zu hören. Um die 100 Landwirte haben sich versammelt und blockieren die Zufahrten, um auf ihre prekäre Situation aufmerksam zu machen.

„Aufmerksam machen auf die ruinösen Preise, die vom Lebensmitteleinzelhandel gezahlt werden. Auf das verramschen unserer hochwertigen Nahrungsmittel, die in der Landwirtschaft in ganz Deutschland in Bayern produziert und da drüben werden sie unter den Hammer gebracht, unter aller Sau von den Preisen her“, so formuliert es Anton Maier ganz treffend. Zudem stellt Maier klar, was er und seine Kollegen sich von der Aktion erhoffen: „Uns ist zunächst einmal die öffentliche Aufmerksamkeit wichtig, dass die Leute sich vielleicht einmal Gedanken machen, beim Einkaufen, wo kaufe ich ein, was kaufe ich ein, wie kann man das zu diesen Preisen überhaupt noch herstellen. Uns Bauern sind die Hände gebunden. Wir sind in der Produktion und werden seit Jahren immer weiter gedrückt und jetzt ist irgendwann einfach mal Schluss, das muss jetzt raus in die Öffentlichkeit. Ja grundsätzlich einmal um den Lebensmitteleinzelhandel an den Verhandlungstisch zu bringen, um Ergebnisse zu erarbeiten und um aus dieser Abwärtsspirale endlich einmal heraus zu kommen“.

„Wir stehen mit dem Rücken an der Wand und es ist jetzt soweit, dass es uns bald nicht mehr gibt“, ist die drastischere Formulierung dazu, die Maier als Vergleich findet. Er und seine Landwirtskollegen hoffen jedoch, dass es nicht soweit kommt und dafür stehen sie in der Kälte in der Nacht auf Montag auf der Kreuzung vor dem Aldi-Zentrallager ein. Die Polizei kommt hinzu, es gibt Gespräche, auch mit einem Verantwortlichen von Aldi- in dem Zusammenhang wurde ein Konsens getroffen, der für beide Seiten wohl zeigt, dass Verhandlungsbereitschaft da ist.− dpa/ce

Quelle: Passauer Neueste Presse vom 07.12.2020

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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Hauptsache Familie Albrecht wird immer reicher – es ist zum kotzen wie man die Landwirte im Regen stehen lässt. Pfui Teufel.