EUROPA – EU ohne Großbritannien: Stehen wir kurz vor dem Weltuntergang?

Die Befürworter für den Verbleib Großbritanniens in der EU haben bisher erstaunlich wenig konstruktive Argumente vorgebracht. Es dominieren Warnungen vor einer regelrechten Apokalypse. Dabei geht es doch nur um ein politisches Gebilde, mit dem auch andere Länder in Europa seit Jahren in Frieden und Eintracht kooperieren – ohne Mitglied zu sein. Wir haben die wüstesten Schlagzeilen gesammelt.


David Cameron und der Brexit: Eine klassische Angst-Kampagne, die die Stimmung vom Weltuntergang verbreitet. (Foto: dpa)

David Cameron und der Brexit: Eine klassische Angst-Kampagne. (Foto: dpa)

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Das Lesen der Nachrichtenagenturen zum Brexit kann einem zunehmend schlechte Laune machen: Die Befürworter haben ausschließlich negative Szenarien zu bieten, die sich in ihrer apokalyptischen Dimension überbieten. Man fragt sich unwillkürlich, warum so wenige gute Gründe vorgetragen werden, warum Großbritannien in der EU bleiben soll. Schließlich sollen die Briten ja nicht über den Weltuntergang abstimmen, sondern darüber, ob sie ein anderes politisches und rechtliches Verhältnis zu einem Staatenbund haben wollen – mit dem auch andere Staaten wie die Schweiz oder Norwegen seit Jahren friedlich und gedeihlich kooperieren.

Wir haben einige heftige Statements als Schlagzeilen gesammelt – und ersparen uns die detaillierte Wiedergabe in einzelnen Artikeln:

Aus der AFP:

Brexit-Furcht bringt Börsen weltweit ins Rutschen

EU-Ratspräsident Tusk rechnet bei Brexit mit jahrelangen Verhandlungen

Cameron warnt Briten vor einem „verlorenen Jahrzehnt“ bei EU-Austritt

Chef der Finanzaufsicht sieht in möglichem Brexit Gefahr für Großbanken

Schweizer Privatbanken erhoffen sich Kapitalflut bei möglichem Brexit

Die German Angst vorm Brexit

Möglicher Brexit sorgt bei deutschen Unternehmen für große Verunsicherung

Welthandelsorganisation warnt Briten vor Zöllen in Milliardenhöhe nach Brexit

Britische Gewerkschaften warnen Mitglieder vor Folgen eines Brexit

Britischer Rechtspopulist Farage kündigt Brexit-Flotille auf der Themse an

Zwischen „halber“ EU-Mitgliedschaft und Handelsstatus wie Botsuana

Britischer Rechtspopulist Farage setzt 1000 Pfund auf Brexit

Europäische Prominente werben mit „Liebesbrief“ bei Briten um Verbleib in der EU

Hochschulen warnen vor Folgen eines britischen EU-Austritts für Wissenschaft

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Aus Reuters:

Angst vor Brexit hält Europas Börsen in Atem

Britische Firmen fürchten bei Brexitdas Schlimmste

Brexit-Referendum – Belastungsprobe zwischen Schweiz und EU

Fed-Entscheid und Brexit-Debatte machen Anleger vorsichtig

Brexit-Angst treibt Anleger um – Renditecrash bei Anleihen

Schäuble – EU bereitet Eindämmung vonBrexit-Folgen vor

Brexit-Sorgen treiben Anleger aus Aktien – Run auf Bonds

Anleger flüchten wegen Brexit-Sorgen aus den Aktienmärkten

Ford erwägt bei „Brexit“ Drosselung von Investitionen

Britische Firmen fürchten bei Brexit das Schlimmste

Toyota – „Brexit“-Befürworter missbrauchen unser Firmenlogo

Blair und Major – „Brexit“ gefährdet Einheit Großbritanniens

Studie – Ärmere Haushalte würden bei Brexitbesonders belastet

Verteidigungsminister – Brexit schwächt Sicherheit Westeuropas

Börsen werden Brexit-Angst nicht los – Aktien fallen

Cameron – Brexit würde Renten- und Gesundheitssystem belasten

Studie – Brexit würde Wachstum in Niederlanden bremsen

Aus der dpa:

Chemie-Industrie: Weniger Exporte und Investitionen nach einem Brexit

Brexit-Gefahr macht Anleger hochnervös

Möglicher Brexit versetzt Bewohner von Gibraltar in Schrecken

Bildhauer Tony Cragg: Brexit wäre ein Rückschritt

Volkswirte: „Bei einem Brexit würde es keine Gewinner geben“

Ifo: Bis zu drei Prozent Wachstumsverlust in Deutschland bei Brexit

„Sme“: Brexit für EU gefährlicher als für Großbritannien

Ökonomen, Zentralbanker und Firmenchefs warnen vor Brexit-Folgen

Tusk: Brexit würde sieben Jahre dauern

Dax-Konzern Continental: Brexit würde EU und Großbritannien schwächen

DIW-Chef Fratzscher: Rezessionsgefahr bei Brexit

Frankreichs Zentralbankchef: Brexit wäre Gefahr, EZB-Käufe in Ordnung

Cameron warnt vor Rentenkürzungen nach Brexit-Votum

Umfrage: 55 Prozent der Briten für Brexit – Farage: EU vor Kollaps

ZEW-Chef: Brexit hätte negative Folgen für EU-Konjunktur

Quelle: Deutsche Wirtschafts Nachrichten vom 15.06.2016

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Alexander Berg
7 Jahre zuvor

Wie gut, dass Wandel sich stets nur auf Meinungen, Bedeutungen und Ansichten über die Wirklichkeit bezieht und nicht auf die Wirklichkeit selbst. So sprechen wir stets von Interpretationen und Weltanschauungen und nennen dies dann vollmundig „die Realität“.

Auf diese Weise erhält der Begriff „Weltanschauung“ einen nicht religiösen Charakter, dem man ihm sonst nachsagt.

Jene Annäherung an die Wirklichkeit ist der Prozess der Bewusstwerdung, der natürliche Lernprozess, den wir bisher gegen einen künstlichen ausgetauscht haben.

Denn daraus leiteten wir unsere künstlichen Konventionen ab. Jene, die uns irgendwann – weil wir daran festhalten zu glauben müssen – wieder Zeiten, wie dies erleben lassen.

Konventionen sind gesellschaftlich vereinbarte Denk- und Verhaltensmuster und die Regeln eines Systems, was wir in uns tragen, es so erschaffen und eine Zeit lang erhalten.