Kinderärzte schlagen Alarm: Corona traumatisiert eine ganze Generation

09. Februar 2021
Kinderärzte schlagen Alarm: Corona traumatisiert eine ganze Generation
KULTUR & GESELLSCHAFT

Berlin. Sprachstörungen, Auffälligkeiten, Nervosität, Übergewicht – für Kinder und Jugendliche sind die Folgen des Lockdowns besonders gravierend. Ein Kinderarzt schlägt jetzt Alarm und fordert: um die Folgen zu kurieren und die Jüngsten in den nächsten Jahren wieder „auf die Spur zu bekommen“, wird viel Geld und Zeit erforderlich sein.

Der Kinderarzt Axel Gerschlauer stellt einen verheerenden Befund zur Diskussion: „Die Themen haben sich total verschoben, hin zu psychischen Belastungen. Ob das jetzt Angststörungen sind, Konzentrations- oder Schlafstörungen, das hat in den letzten Monaten massiv zugenommen.“

Gerschlauer ist gleichzeitig Pressesprecher des Bundesverbandes der Kinder- und Jugendärzte für die Region Nordrhein, hat also einen Überblick über die aktuellen Großtrends. Was er von seinen hunderten Kollegen aus ihrem Berufsalltag hört, klingt von Tag zu Tag dramatischer: „Verhaltensauffälligkeiten, verzögerte Sprachentwicklung, viele Kinder sind auch sehr viel dicker geworden. Massiver Medienkonsum. Und Eltern, die nicht mit den Kindern zu den Vorsorgeuntersuchungen kommen.“ Das bestätigte auch eine Umfrage unter 347 Psychotherapeuten.

Dabei läßt sich das Vollbild der Corona-Folgen nach Gerschlauers Einschätzung jetzt noch gar nicht überblicken. Aber eines steht schon fest: das Land wird viel Zeit und Geld investieren müssen, um Hunderttausende Kinder wieder zu ent-traumatisieren.

„Das wird eine Riesenaufgabe. In den nächsten zwei Jahren werden wir einen Plan brauchen und massiv Personal ausbauen müssen. Vor allem bei den Psychotherapeuten brauchen wir 50 Prozent mehr“, sagt Gerschlauer.

Andere Kollegen sehen es ähnlich und weisen darüber hinaus auch auf die gestiegene Gewalt in den Familien und auch überforderte Eltern hin. Nur eine Gruppe scheint mit Corona noch am besten klarzukommen, weiß die Bonner Sozialpädagogin Ulla Baumgärtner-Schmäing, die seit 18 Jahren für den Deutschen Kinderschutzbund arbeitet: „Die ganz Kleinen integrieren das sogar beim Spielen, die Puppen und Teddybären bekommen dann auch eine Maske. Für sie ist Corona in gewisser Weise schon ein Stück Normalität.“ Aber eigentlich ist das ein Armutszeugnis für die Gesellschaft. (rk)

Quelle: zuerst.de vom 09.02.2021

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Ulrike
Ulrike
3 Jahre zuvor

Ist doch alles so gewollt. Murksel will keine Schulen und Kindergärtern öffnen.
Und keiner stellt sich ihr entgegen.