Schlacht um Mossul im Irak: Der gefährliche Marsch auf die letzte IS-Metropole

Von Christoph Sydow

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AFP

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Falludscha ist vom IS befreit, nun nimmt die irakische Armee das nächste Ziel ins Visier: die Millionenstadt Mossul. Doch viele Bewohner fürchten die Befreier.

 

Erst Tikrit, dann Ramadi, jetzt Falludscha: Die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) hat innerhalb von 15 Monaten die dritte Großstadt im Irak verloren. Nun kontrollieren die Dschihadisten nur noch eine Metropole im Land: die Millionenstadt Mossul.

Während das irakische Militär und verbündete Milizen die Straßen von Falludscha noch nach versprengten IS-Kämpfern durchkämmen, planen das US-Militär, die irakische Regierung und die kurdische Autonomiebehörde bereits die Offensive gegen Mossul. Neben der inoffiziellen IS-Hauptstadt Rakka in Syrien ist Mossul die wichtigste Hochburg der Terrororganisation. Hier trat im Juli 2014 IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi öffentlich in einer Moschee auf und ließ sich als Kalif huldigen. Sollte die Stadt fallen, wäre es das bislang deutlichste Zeichen an die IS-Unterstützer, dass das selbsternannte Kalifat nach zwei Jahren vor dem Zusammenbruch steht.


Familien flüchten aus Dörfern rund um Mossul

Am Sonntag traf sich Brett McGurk, der Sondergesandte des US-Präsidenten für den Kampf gegen den IS, in der kurdischen Regionalhauptstadt Arbil mit dem Präsidenten der kurdischen Autonomieregierung Masoud Barzani und dem Sicherheitsberater des irakischen Ministerpräsidenten, Faleh al-Fayad. Bei dem Termin besprachen sie die Pläne für eine gemeinsame Militäroperation zur Befreiung Mossuls.

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With President Barzani & Iraq’s NSA Fayyad today in preparing pol-mil plan for ’s full liberation.

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Zunächst richtet sich die Offensive gegen die vom IS besetzte Kleinstadt Kajara. Der Ort liegt am Tigris, rund 60 Kilometer südlich von Mossul und verfügt über ein Flugfeld. „Unser Ziel ist es, Kajara zu befreien und von dort unsere Angriffe auf Mossul zu starten“, sagte der irakische Verteidigungsminister Khaled al-Obeidi. US-Marines unterstützen den Vormarsch auf den Ort mit Artillerie. Die kurdische Regionalregierung behauptet, dass der IS bereits begonnen habe, wichtige Institutionen und teure Gerätschaften wie Baumaschinen aus Mossul nach Syrien zu bringen.

Schon jetzt flüchten die ersten Zivilisten aus den Dörfern und Kleinstädten südlich von Mossul. Allein am Wochenende sind nach Angaben des irakischen Vertriebenenministeriums rund 600 Familien im Nordirak als Flüchtlinge registriert worden. Sie werden in provisorischen Camps versorgt.

Quelle. Spiegel-online vom 20.06.2016

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