Die Bärentraube ist eine Heilpflanze der nördlichen Hemisphäre und wirkt gegen Entzündungen der Harnwege

Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi)

Bärentraube echte NEU DSC_0086


Die Bärentraube ist eine Heilpflanze der nördlichen Hemisphäre. Den Namen erhielt die Pflanze nach dem Sternbild „Großer Bär“, welcher in nördlicher Himmelsrichtung zu finden ist. Da die Bärentraube an nördliche Lagen gebunden ist, war sie den griechischen und römischen Ärzten unbekannt. Die Nordvölkern hingegen nutzten die Pflanze seit Jahrhunderten. Den hohen Gerbstoffanteil machte man sich zum Gerben von Leder und zum Grau- und Schwarzfärben von Wolle zunutze. Der hohe Anteil an antibiotischem Arbutin machte die Bärentraube zu einer beliebten Heilpflanze bei Entzündungen und Steinleiden, besonders im Nieren- und Blasenbereich. Diese Anwendung hat sich bis heute erhalten und erfreut sich großer Beliebtheit…

Synonyme:

  • Mehlbeere, Moosbeere, Sandbeere, Wilder Buchsbaum, Wolfstraube
  • Arbutus uva-ursi, Arctostaphylos media, A.officinalis, A. procumbens, Mairania uva-ursi, Uva-ursi buxifolia, Uva-ursi procumbens

Pflanzenfamilie:

  • Heidekrautgewächse (Ericaceae)

Bezeichnung des Arzneimittels:

  • Uvae-ursi folium (Bärentrauben-Blätter)

Anwendungsgebiete: 

  • Blasen- und Nierenbecken-Katarrh (gemeint ist z.B. chronische Cystitis, die mit Eiterbildung der Blasenschleimhaut und Harnzersetzung einhergehen)
  • Blasen- und Nierensteine
  • Entzündliche Erkrankungen der ableitenden Harnwege

* Volks- und Erfahrungsheilkunde

Monographie BGA/BfArM (Kommission E): Erscheinungsdatum Bundesanzeiger: 15.6.1994., Heftnummer: 109., ATC-Code: G04AF.

Wirkungen: 

  • Antibakteriell
Gegen:
    • Candida albicans
    • Citrobacter
    • Enterobacter
    • Enterococcus
    • Escheria-Species
    • Klebsiella
    • Mycoplasma
    • Proteus
    • Pseudomonas
    • Staphylococcus-Species
    • Ureaplasma


Inhaltsstoffe: 

  • Phenolglykoside, bes. Arbutin, Methylarbutin
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe, bes. Gallotannine und Ellagitannine
  • Phenolcarbonsäuren, bes. Gallussäure
  • Triterpene, bes. Urolsäure
  • Iridoidglykosid Monotropein

♦ Arbutin wird im Körper metabolisiert und im Harntrakt zum antibiotisch wirksamen Phenol Hydrochinon umgewandelt. Um eine ausreichend hohe Hydrochinon-Konzentration und damit eine therapeutische Wirkung gewährleisten zu können, sollten täglich mindestens 12 g Bärentraubenblätter als Kaltauszug eingenommen werden.

Dosierung: 

  • Einzeldosis: 3 g Droge auf 150 – 200 ml Wasser als Kaltauszug
  • Tagesdosis: Bis zu 4 x tgl. 3 g Droge

♦ Wegen des hohen Anteils an Gerbstoffen in der Droge empfiehlt es sich einen Kaltauszug herzustellen. Bei kombinierten Tees kann der Tee auch überbrüht werden, solange der Anteil an Bärentraubenblättern bei max. 30 % in der Gesamtmischung liegt.

Gegenanzeigen
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
  • Kindern unter 12 Jahren
Nebenwirkungen
    • Bei Personen mit empfindlichen Magen können Übelkeit und Erbrechen auftreten. Bei längerer Anwendung besteht die Gefahr von Leberschäden.


Wechselwirkungen
  • Mitteln, die zur Bildung eines sauren Harns führen können die Wirkung von Bärentraube schwächen oder aufheben.

Beispiele für Präparate, in denen Bärentraube vorkommt:

  • Cystinol akut® Dragees (Schaper & Brümmer): Bei entzündlichen Erkrank. d. ableitenden Harnwege
  • Uvalysat® Bürger Flüssigkeit: Bei entzündlichen Erkrank. d. ableitenden Harnwege

Bärentraube selber sammeln: 

Sammelorte: Europa und Nordhalbkugel
  • Trockene, sonnige Zwergstrauchheiden
  • Bergwälder, lichte Kiefernwälder und geschützte Felsnischen
Sammelzeit:
  • April bis Oktober
Sammelgut:
  • Blätter

♦ In Deutschland kommt die Bärentraube nur noch selten vor und ist daher streng geschützt. Die Infos zum Sammeln dienen der Vollständigkeit dieser Monographie und sollen nicht zum Sammeln einer geschützten Pflanze verleiten!

Beispiele für eigene Zubereitungen:

Busserole - Arctostaphylos uva-ursi

Bild: © A.Lazarin & S.Martel – Fotolia.com

Klassischer Bärentrauben-Tee

  • 1 TL Blätter mit 200 ml kaltem Wasser ansetzen und 6-12 Stunden ziehen lassen; abseihen und leicht erwärmt 3 – 4 Tassen über den Tag verteilt trinken

♦ Der wichtigste Wirkstoff aus Bärentraubenblättern ist Arbutin. Dieses kann nur wirken, wenn der Harn in der Blase alkalisch ist. Es ist daher wichtig auf basische Ernährung zu achten. Wer nicht sicher ist, ob das bei ihm ausreicht, sollte zusätzlich zum Tee Natriumhydrogencarbonat (z.B. Kaiser-Natron oder Bullrich-Salz) einnehmen.

♦ Der Tee sollte nicht länger als 8 Tage lang getrunken werden, da sich der hohe Anteil an Gerbstoffen sonst schädlich auf Magen und Leber auswirkt.

JG Rezept bei Nieren- und Blasensteinen 

1 TL der Mischung mit 200 ml heißem Wasser übergießen und 5 Minuten ziehen lassen; abseihen und 3 – 4 Tassen täglich trinken; Parallel über den Tag verteilt ca. 2 l Wasser trinken, um zu gewährleisten, dass die Keime ausgespült werden können.

JG Teemischung zur Diurese und als Harndesinfiziens 

1 EL der Mischung mit 250 ml kaltem Wasser aufsetzen und langsam zum Kochen bringen, 5 Minuten köcheln lassen; abseihen und langsam trinken; 3 x tgl. je eine Tasse

 

Anja Alijah Flick (Heilpraktikerin)

Atlaspraxis Flick – Blankeneser Landstr. 19 – 22587 Hamburg – Tel. 040 866488780 

Quelle: vorsichtgesund.de vom 04.05.2014

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