Frühwald um 9 – Nachrichten und Informationen vom 03.12.2021 (Textausgabe)

Reuters-Vorsitzender ist Pfizer-Investor, Vorstandsmitglied und mit WEF verbunden 

Der Vorsitzende und ehemalige Chief Executive Officer (CEO) der Nachrichtenagentur Reuters – James C. Smith – ist ein Top-Investor und Vorstandsmitglied des Pharmariesen Pfizer. Er wurde 2014 in den Vorstand gewählt und ist Mitglied des Corporate-Governance- sowie des Wissenschafts- und Technologie-Ausschusses von Pfizer. Die Nachricht wirft ernste Bedenken hinsichtlich eines Interessenkonflikts auf, da Medienunternehmen wie Reuters weiterhin für Pfizer-Produkte werben, Pharmaunternehmen gegen Kritik verteidigen und Skeptiker zum Schweigen bringen wollen.

Smith ist derzeit Vorsitzender der Thomson Reuters Foundation, einer in London ansässigen Wohltätigkeitsorganisation, die für die Bereitstellung von Nachrichten und Informationen für Milliarden von Lesern bekannt ist. Von 2012 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2020 war er außerdem Präsident, Chief Executive Officer und Mitglied des Verwaltungsrats von Reuters.

Er arbeitet seit 1987 für das Unternehmen, das damals noch als Thomson Newspaper Group bekannt war. Er war auch als CEO der Professional Division tätig und leitete die Bereiche Recht, Steuern und Buchhaltung sowie geistiges Eigentum und Wissenschaft. Später leitete er das Nordamerika-Geschäft des Nachrichtenunternehmens.

In einer offiziellen Erklärung sagte Ian Read, Chairman und CEO von Pfizer, damals: „Wir freuen uns, dass Jim Smith dem Verwaltungsrat von Pfizer beitritt. Er bringt Führungsqualitäten sowie operative und internationale Geschäftserfahrung in den Pfizer-Verwaltungsrat ein und wird eine hervorragende Bereicherung für das Unternehmen sein. Die Aufnahme von Jim in unseren Verwaltungsrat trägt dazu bei, dass Pfizer weiterhin von einer breiten und vielfältigen Erfahrung profitieren wird.“

Allein im letzten Jahr hat Reuters mehr als 22.000 Artikel veröffentlicht, in denen Pfizer erwähnt wurde. Das Unternehmen hat nur 8.191 Artikel über Moderna und 18.000 Artikel über Johnson & Johnson veröffentlicht. Viele der Artikel über Johnson & Johnson waren im Gegensatz zu den Berichten über Pfizer negativ eingestellt.

Smith ist auch mit dem Weltwirtschaftsforum (WEF) verbunden, wo er im Vorstand der Partnering Against Corruption Initiative sitzt. Außerdem ist er Mitglied des International Business Advisory Boards von British American Business und des Atlantic Council des WEF.

Dem Wall Street Journal zufolge ist Smith auch Präsident und CEO von Refinitiv Transaction Services, Ltd, das mit mehr als 40.000 Kunden und 400.000 Endnutzern in 190 Ländern einen Umsatz von 6,25 Milliarden Dollar erzielte. Refinitiv war bis 2018 ein Mitglied der Thomson Reuters Group.


Berlin – Bislang sind in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vier Fälle der Omikron-Variante durch Genomsequenzierung bestätigt. Bei diesen vier Fällen handele es sich um Reiserückkehrer aus Südafrika, schrieb das RKI in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend. Südafrika hatte Mitte vergangener Woche über die Variante informiert. Die vier Menschen seien allesamt geimpft, keiner von ihnen musste bislang zur Behandlung ins Krankenhaus, wie das RKI mitteilte. Alle zeigten nur milde Symptome. Die Angaben beziehen sich laut RKI auf Vorabinformationen, die bis Mittwoch (1.12.) übermittelt wurden.

Bei acht weiteren Fällen in Deutschland bestehe ein Verdacht auf Omikron, diese würden aktuell durch Genomsequenzierung – also dem Auslesen des Virenerbguts – überprüft. Experten gehen jedoch von einem bereits darüber hinausgehenden Vorkommen aus.

Dem RKI zufolge wurden in mindestens 18 Ländern Infektionen mit der Omikron-Variante nachgewiesen. Zu den zwölf europäischen Ländern gehören demnach Deutschland, Österreich, die Tschechische Republik, Belgien, die Niederlande und Dänemark.


Stiko-Chef würde eigene Kinder nicht gegen Corona impfen lassen

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko)Thomas Mertens, würde sein eigenes Kind (7 Jahre alt) derzeit nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Das sagte er im Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Grund dafür: Neben den Daten aus der Zulassungsstudie des Impfstoffes gebe es derzeit „keinerlei Daten“ über die Verträglichkeit des Impfstoffs in der Gruppe der Kinder zwischen fünf und elf Jahren. Aktuelle Publikationen zeigten, dass Aussagen über Langzeitschäden kaum möglich seien.


Corona-Proteste helfen: Jetzt winkt Gouadeloupe sogar die Autonomie

Daß Demonstrationen und krawallige Proteste durchaus zum Erfolg führen können, zeigt in diesen Tagen das Beispiel der französischen Karibikinsel Guadeloupe. Dort protestiert die Bevölkerung seit gut einer Woche mit erheblichem Nachdruck gegen die Corona-Politik der französischen Regierung, die diese auch in ihren Übersee-Départements durchzudrücken versucht. Paris schickte sogar eine Anti-Terror-Einheit der Polizei, die mit den Protestlern fertigwerden sollte.

Offenbar ohne Erfolg. Denn jetzt legt Paris eine 180-Grad-Wende hin: plötzlich ist die französische Regierung nicht nur bereit, die Einführung der umstrittenen Impfpflicht zu verschieben, sondern will die renitente Karibikinsel nun sogar in die Unabhängigkeit entlassen.

Der für die Überseegebiete zuständige Minister Lecornu signalisierte, es gelte, „die wirklichen Alltagsprobleme der Menschen auf Gouadeloupe zu lösen“. Mehrere Politiker auf der Insel hätten die Frage einer Autonomie aufgeworfen. „Die Regierung ist bereit, darüber zu sprechen“, sagte der Minister. (mü)

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Ukrainischer Außenminister: EU bewilligt 31 Millionen Euro für ukrainisches Militär

Der Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, kündigte am Donnerstag auf seinem Twitter-Account an, dass die Europäische Union 31 Millionen Euro an das ukrainische Militär zahlen wird. Der Rat der EU, so Kuleba, habe diese Summe für den Aufbau der militärischen Infrastruktur und Baukapazität sowie von Krankenhäusern, der militärischen Logistik, für die Minensuche und die Cybersicherheit bewilligt. Es handele sich um eine Zuwendung im Rahmen der „European Peace Facility“.


Kommissar Hahn wegen Spesenabrechnung in Erklärungsnot

Die französische Zeitung „Liberation“ erhebt gegen Österreichs EU-Kommissar Johannes Hahn den Vorwurf des Interessenkonflikts: Hahn soll sich von Lobbyisten zu Jagdausflügen und teuren Essen haben einladen lassen, ohne das, wie vorgesehen, zu melden, beriefen sich der Ö1 und der „Standard“ gestern Abend auf Berichte der „Liberation“.

Hahn bestreitet die Vorwürfe. Eine Sprecherin sagte gestern gegenüber ORF.at, es wurde bereits „alles schlüssig aufgeklärt“, Hahn weise die Vorwürfe „aufs Schärfste“ zurück.

Einladung zu Jagdgesellschaft „rein privater Natur“

Hahn nahm demnach im Dezember 2015 an einer Jagdgesellschaft teil, die von einer Lobbyorganisation der Großgrundbesitzer (ELO) bezahlt wurde. Laut „Liberation“ wäre er gemäß dem Verhaltenskodex verpflichtet gewesen, die Teilnahme in der Kommission registrieren zu lassen.

Ein Sprecher Hahns erklärte laut Ö1-Abendjournal und „Standard“, die Einladung des EU-Kommissars sei „rein privater Natur“ gewesen. Er habe in Begleitung seiner damaligen Partnerin teilgenommen, die einen Jagdschein besitze. Daher sei es auch nicht erforderlich gewesen, das in das Transparenzregister einzutragen.

Auch Essenseinladungen im Fokus

Laut „Standard“ wird Hahn aber auch noch ein anderer Interessenkonflikt angekreidet: Er habe sich im Juni 2021 gleich dreimal mit der österreichischen Vertreterin im Rechnungshof, Helga Berger, zum Essen getroffen, einmal davon in Begleitung seiner heutigen Partnerin Susanne Riess-Passer, der früheren Vizekanzlerin der schwarz-blauen Regierung Schüssel I. Die Rechnungen habe Berger dem Rechnungshof verbucht.

Hahns Büro erklärte laut „Standard“ dazu, diese Zusammenkünfte seien „Teil des regelmäßigen Austauschs, den der Kommissar mit Vertretern von Institutionen/Organisationen führt, die mit Tätigkeiten im Rahmen seines Portfolios in Zusammenhang stehen“. Es hätten auch Vertreter anderer Institutionen teilgenommen. Ein Eintrag ins Transparenzregister sei nicht nötig gewesen.


Österreigen wechsel dich: Erst Schallenberg, jetzt auch Blümel weg

Gernot Blümel macht es Schallenberg nach und kratzt die Kurve. Er begründet seinen Schritt so wie zuvor Ex-Kanzler Kurz, berichtet die Krone: „Ich habe mich entschieden, die Politik zu verlassen. Vor allem für meine Familie. Ich sage das aber nicht mit Groll, denn es war mir eine große Ehre, für Österreich tätig sein zu dürfen!”

Sebastian Kurz hatte am Vormittag den Anfang gemacht, gefolgt von Bundeskanzler Alexander Schallenberg. Dieser hatte erklärt: „Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen. Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter – Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs – rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten.”

Nach Informationen der „Krone“ wird Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon am Freitag als neuer Bundeskanzler und Nachfolger von Schallenberg designiert. Fragt sich nur, wie lange …


LGBTQ-Diskriminierung: EU verschärft Gangart gegen Ungarn

Die EU-Kommission verschärft die Gangart gegen Ungarn wegen der mutmaßlichen Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen: Die Brüsseler Behörde leitete gestern die zweite Stufe eines Vertragsverletzungsverfahrens gegen die Regierung in Budapest ein.

Ungarn habe die Bedenken hinsichtlich des Eingriffs in Grundrechte nicht ausgeräumt, betonte die Kommission. Hintergrund ist ein ungarisches Gesetz, das „Werbung“ für Homo- und Transsexualität verbietet.

Das betrifft auch Bücher und Filme zu diesem Thema: Sie müssen mit dem Hinweis „Verboten für unter 18-Jährige“ versehen werden, Filme dürfen nicht mehr zu Hauptsendezeiten ausgestrahlt werden. Ungarn begründet das mit dem Schutz von Minderjährigen.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hatte bei Einleitung des Verfahrens im Juli gesagt, Europa werde „niemals zulassen, dass Teile unserer Gesellschaft stigmatisiert werden“.

Der Dachverband der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans- und Intersexorganisationen (ILGA) begrüßte die Verfahrensverschärfung durch Brüssel. Ungarns Regierungschef Viktor Orban mache diese Gruppen zu „Sündenböcken“, um vor der Wahl im kommenden Jahr über die schwerwiegenden Probleme in seinem Land hinwegzutäuschen, sagte die ILGA-Vertreterin Katrin Hugendubel.


Zypern: Papst will 50 Geflüchtete nach Italien nehmen

Papst Franziskus will nach Angaben der Regierung Zyperns nach seinem Besuch auf der Mittelmeer-Insel 50 Geflüchtete mit zurück nach Italien nehmen. Der zyprische Präsident Nikos Anastasiadis dankte dem Kirchenoberhaupt bei dessen Besuch in Nikosia gestern für diese „symbolische Initiative“, die „ein starkes Signal für die Notwendigkeit und die nötige Überarbeitung der EU-Migrationspolitik“ sei. Der Vatikan hat die Angaben zunächst nicht bestätigt.

Zuvor hatte der Papst in einer Ansprache in einer maronitischen Kirche in Nikosia die Europäer zur „Einheit“ besonders in Fragen der Migration aufgerufen. Zypern verzeichnet derzeit einen starken Anstieg der Ankünfte von Flüchtlingen. Über das Mittelmeer führen einige der wichtigsten Flüchtlingsrouten für Menschen aus Afrika und Asien, die nach Europa gelangen wollen.

Papst Franziskus war zu einem zweitägigen Besuch in Zypern eingetroffen. Im Anschluss will er nach Griechenland weiterreisen. Es ist der zweite Besuch eines Papstes in Zypern, dessen Bevölkerung mehrheitlich der christlich-orthodoxen Kirche angehört. 2010 hatte der damalige Papst Benedikt XVI. den EU-Mitgliedstaat besucht.


Medienbericht: Emmanuel Macron nennt Boris Johnson einen „Clown“

Ein neuer Tiefpunkt in den britisch-französischen Beziehungen: Der französische Präsident hat Berichten zufolge den britischen Premierminister Boris Johnson als einen „Clown“ bezeichnet. Es sei eine Schande, dass ein so großes Land von einem Schwachkopf regiert werde.


Folgen von 2G? – Deutscher Einzelhandel fürchtet Umsatzeinbußen von bis zu 50 Prozent

Bund und Länder haben nach Beratungen eine einheitliche 2G-Regel für den Handel beschlossen. Kritik kommt für diese Entscheidung vom Handelsverband Deutschland. Der Modehandel kündigt schon Schadensersatzklagen wegen der 2G-Regelung an.

Die auf Bundesebene beschlossene 2G-Regel gilt künftig bundesweit für den Einzelhandel, unabhängig von der jeweils aktuellen Inzidenz. Damit haben nur noch Geimpfte und Genese Zugang zu Geschäften, mit Ausnahme zu Geschäften des täglichen Bedarfs – wie etwa zu Supermärkten oder Drogerien.

Aus der betroffenen Branche des Handels ist umgehend laute Kritik zu vernehmen. Viele Läden fürchten um ihr Weihnachtsgeschäft. Die heutige Entscheidung wurde seitens der regierenden Politiker getroffen, obwohl ein vom Handelsverband Deutschland (HDE) in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten der Wirtschaftskanzlei Noerr zu dem Ergebnis kommt, dass 2G-Einschränkungen für den Einzelhandel unter den derzeitigen Voraussetzungen rechtswidrig seien.

Der Aufforderung und Bitte seitens des HDE an Politiker, in persönlichen Briefen auch an Olaf Scholz (SPD) und die noch geschäftsführend amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), diese entsprechenden Regelungen vorerst wieder zurückzunehmen oder gar nicht erst einzuführen, verpuffte damit in der eigentlich beabsichtigten Wirkung. Auf der Webseite vom Handelsverband Deutschland heißt es dazu:

„Das Rechtsgutachten, das insbesondere auch die aktuelle Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts berücksichtigt, sieht insbesondere eine Verletzung der Berufsfreiheit (Art. 12. Abs. 1 GG) und des Rechts am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb (Art. 14 Abs. 1 S. 1 GG). Darüber hinaus liegt demnach auch eine Verletzung des allgemeinen Gleichheitsgrundrechts (Art. 3 Abs. 1 GG) vor. Kurzfristig sei der Staat zur Regelung finanzieller Ausgleichsmaßnahmen zur umfassenden Kompensation verpflichtet, die im Infektionsschutzgesetz indes nicht vorgesehen ist.“

Demgegenüber sucht der Handelsverband jedoch beim Thema Impfpflicht eindeutig den Schulterschluss mit der Politik:

„Das Gutachten betont, dass 2G-Regeln im Handel mittelfristig auch bei finanzieller Kompensation nicht mehr zu rechtfertigen sind, wenn der Gesetzgeber trotz Kenntnis der Gefährdungslage für die Gesundheit und das Leben der Bevölkerung auf die Einführung einer Impfpflicht verzichtet.“

Die verordnete 2G-Regelung erwartet von den Ladenbesitzern eine strikte Kontrolle am Eingangsbereich. Mitarbeiter oder zusätzlich benötigte Security-Angestellte müssen die Impfpässe oder QR-Codes der Kunden in Eigenverantwortung überprüfen oder überprüfen lassen. Dadurch „bilden sich Warteschlangen, die potentielle Kunden nicht nur nerven, sondern auch vom ursprünglichen Einkaufswillen abbringen.“

„Frequenzen und Umsätze könnten durch 2G einbrechen“, warnte der HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die Restriktionen könnten zu erheblichen Umsatzrückgängen von bis zu 50 Prozent führen und manche Einzelhändler in ihrer Existenz bedrohen, so warnt der Verbandssprecher.

Der Hauptgeschäftsführer vom Handelsverband Berlin-Brandenburg Nils Busch-Petersen erkannte schon am letzten Verkaufssamstag die kommende Problematik: „Wir verzeichnen bereits Frequenzrückgänge“. Er rechne demnach mit Umsatzeinbußen von 15 bis 30 oder gar 40 Prozent. Zudem würden die Beschäftigten in eine Situation hineingedrückt, „vor der sie Angst haben“, wird Busch-Petersen in Berlin von derB.Z. zitiert. Die Kontrollen am Eingang Sicherheitskräften zu übertragen, sei zudem auch keine Lösung: „Dafür gebe es nicht genug Personal, zudem entstünden hohe Zusatzkosten.“

„Mitten im Weihnachtsgeschäft ist das für den Handel eine Katastrophe“, schätzt Mareike Petersen, Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord, die aktuelle Lage ein. „Durch die Regelung kommt es wieder zu Wettbewerbsverzerrungen im stationären Einzelhandel“, monierte Kisten Schoder-Steinmüller, Präsidentin des hessischen Industrie- und Handelskammertags: „Während Grundversorger allen Kunden offen stehen, dürfen Sortimentsanbieter nur unter 2G und mit hohem Kontrollaufwand öffnen.“

Laut dpa fordert der Modehandel angesichts der geplanten Einführung der 2G-Regel von der Bundesregierung nun Schadenersatz für die erwarteten massiven Umsatzeinbußen. „Der ohnehin gebeutelten Branche drohe durch die Verschärfung der Corona-Regeln ein weiterer Kundenschwund um 30 Prozent“, warnte demnach der Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE) am heutigen Donnerstag. In den Regionen, wo jetzt schon die 2G-Regel gilt, verzeichneten die Textil- und Schuhhäuser laut BTE Umsatzeinbußen von 30 bis 50 Prozent.

BTE-Präsident Steffen Jost beklagte sich im Rahmen der Diskussion um Krankenhauskapazitäten und nicht ausreichende Impfquoten:

„Stattdessen müssen wir im wichtigen Weihnachtsgeschäft als Hilfs-Sheriffs die Ungeimpften an unseren Türen stoppen und unangenehme Diskussionen mit Impfgegnern führen.“

Die Vorgaben der 2G-Regel im Einzelhandel gelten „in Berlin, sowie auch in Brandenburg, Sachsen und Thüringen. Hamburg und Schleswig-Holstein schließen ab dem kommenden Samstag Ungeimpfte vom Shopping aus. Hessen hatte ebenfalls bereits vor dem aktuellen Bund-Länder-Treffen beschlossen, die Beschränkung des Zutritts nach der 2G-Regel ab der kommenden Woche einzuführen.“

Ab wann dann diese Regelung nach den heutigen Beschlüssen für das gesamte Bundesgebiet gilt, wurde noch nicht abschließend festgelegt.


Auf dem Weg zur Mangelwirtschaft: ifo-Institut prognostiziert anhaltende Lieferkettenprobleme

Leipzig. Wer hätte gedacht, daß fehlender Materialnachschub und unter Druck geratene Lieferketten einmal zu einem Problem für die deutsche Wirtschaft werden könnten? Doch genau das droht vielen deutschen Firmen jetzt, weshalb das Leipziger ifo-Institut eine sich zunehmend verfinsternde Stimmung in den Unternehmen ausmacht und vor einer Verfestigung der Inflation warnt.

Die Lieferkettenprobleme weiten sich nach ifo-Einschätzung inzwischen auf immer weitere Bereiche der Wirtschaft aus. Die Experten prognostizieren „Lieferketten, die nach wie vor Probleme machen, vor allem in der Industrie. Jetzt sehen wir allerdings auch im Handel, daß viele Unternehmen die Produkte nicht bekommen, die sie gerne verkaufen wollen.“

Im November beklagten sich stattliche 74,4 Prozent der deutschen Firmen über Engpässe an Rohstoffen und Produktionsprodukten. „Lieferengpässe bei Vorprodukten und Rohstoffen lassen die Industrie nicht los. Eine deutliche Mehrheit der Unternehmen plant, die Preise zu erhöhen“, heißt es in der ifo-Prognose. Schuld an den Preiserhöhungen seien vor allem die fehlenden Zwischenprodukte. (rk)


Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 03.12.2021

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Ulrike
Ulrike
2 Jahre zuvor

In Ösiland verlassen immer mehr Ratten das sinkende Schiff.
Wenn das bloss mal bei uns eintreten würde……

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