Roberto Blanco: „Warum darf man heute nicht mehr Zigeunerschnitzel sagen?“ 

 
Redaktion

Schlagerlegende Roberto Blanco (84) möchte sich nicht an der Rassismusdebatte in Deutschland beteiligen: „Heute wird viel darüber gestritten, was man sagen darf und was nicht. Solche Diskussionen würde es nicht geben, wenn wir hier Krieg wie in der Ukraine hätten. Da haben die Leute andere Sorgen“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).

Auch dass ihn der bayerische Innenminister Joachim Herrmann 2015 in der ARD-Talkshow „Hart aber fair“ als „wunderbaren Neger“ bezeichnete, findet Blanco nicht verwerflich: „Man sollte die Kirche doch im Dorf lassen, der Ton macht die Musik. Wenn jemand über mich sagt, ,er ist ein wunderbarer Neger‘ – soll ich beleidigt sein? Warum? Sagen Sie mir einen Grund, warum ich, Roberto Blanco, beleidigt sein sollte, wenn jemand sagt, ich sei ein wunderbarer Neger.“

Auch die Debatte um Umformulierungen aus Gründen der politischen Korrektheit kann der Sänger nicht nachvollziehen: „Warum darf man heute nicht mehr Zigeunerschnitzel sagen? Und warum darf man Führerschein sagen, das könnte man ja auch verbieten. Die Leute müssen mir nicht sagen, wann ich beleidigt sein soll. Genauso wie sie mir nicht sagen sollen, wann ich lustig sein oder Hunger haben muss. Jeder soll sein Leben leben und vor seiner eigenen Tür kehren. Darum sage ich: Leben und leben lassen.“

Auch über Menschen, die glauben, Roberto Blanco sei ein Künstlername, kann er nur den Kopf schütteln: „Ich will niemanden beleidigen, aber ich nenne sie dumme Leute. Ich habe seit meiner Anfangszeit als Künstler immer gesagt, dass ich Roberto Zerquera Blanco heiße. Zerquera war der Name meines Vaters, Blanco der meiner Mutter. Udo Jürgens ist ein Künstlername, Thomas Anders auch, Tony Curtis auch – ich bin der einzige Künstler, der seinen richtigen Namen trägt.“

Am 7. Juni, seinem 85. Geburtstag, gönnt sich Roberto Blanco keine Auszeit, sondern wird im Berliner Schlosspark-Theater im Stück „Monsieur Claude und seine Töchter, Teil zwei“ auf der Bühne stehen: „Ich finde das toll, an meinem Geburtstag auf der Bühne zu stehen – wer kann sich das schon erlauben? Warum sollte ich den Leuten sagen ,Heute arbeiten wir nicht, weil ich Geburtstag habe‘? Nach der Vorstellung feiern wir dann mit dem gesamten Ensemble hier im Saal des Schlosspark-Theaters.“

Schon immer hat der Musiker seine Meinung vertreten, so auch hier:

Foto: Screenshot Youtube

opposition24.com vom 03.06.2022

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Ulrike
Ulrike
1 Jahr zuvor

Toll Roberto deine Meinung ist hervorragend. Zeigs den ganzen Moral-Deppen mal.
Ganze Horden von Nichtsnutzern /Sesselfurzer haben anscheinend nichts anderes zu tun als Märchenbücher umschreiben, Strassen und Apothekennamen umbenennen usw.
Und dafür kassieren die auch noch Geld – pfui Teufel.

Kleiner Grauer
Kleiner Grauer
1 Jahr zuvor

Seine Fragen werden auf der Bühne beantwortet, wenn ein Anderer seine Hauptrolle bekommt! Frage nie Idiotien die Kuhmist für eine Schallplatte halten und Ihre Nase da reinstecken um zu hören was das Tier uns sagen will!

Rosemarie+Pauly
Rosemarie+Pauly
1 Jahr zuvor

Neger kommt von negro, was schwarz bedeutet.
Nun sind zwar nicht alle Farbigen schwarz, es gibt auch alle Schattierungen von Braun von hell bis dunkel. Wenn wir sie allerdings „Brauner“ nennen würden, hört sich das an, als spräche man von einem Pferd. Ich hab mir nie was dabei gedacht, wenn man früher „Neger“ sagte. Erst die hohe Politik hat das zu einem Schimpfwort erklärt. Aber wir wollen ja niemanden beschimpfen oder beleidigen.
Bei farbigen Menschen in den USA nennt man die Weißen Whitey, Weißauge, Weißbrot etc.. Sollen wir deshalb die beleidigte Leberwurst spielen ?
Die Roten sind die Indianer, und im Osten lauert schon seit Urzeiten die Gelbe Gefahr.
Herr, schmeiß Hirn ! Als wenn man sonst keine Probleme hätte !

birgit
birgit
1 Jahr zuvor

Ich habe das Wort Neger nie als Schimpfwort empfunden ! Diese ganze Diskussion ist sinnlos und hetzt nur Menschen gegeneinander auf.