Razzia in Norddeutschland – GSG9 fasst drei mutmaßliche IS-Kämpfer aus Syrien

Das BKA ermittelte seit Monaten, nun schlug die GSG9 zu und nahm drei Syrer in Flüchtlingsheimen in Schleswig-Holstein fest. Sie könnten im Auftrag der IS-Terrormiliz nach Deutschland gekommen sein.

Die Razzia begann noch vor Sonnenaufgang. Polizisten von Bundeskriminalamt (BKA) und der Spezialeinheit der Bundespolizei, der GSG9, rückten am frühen Dienstagmorgen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen an. Das bestätigte eine BKA-Sprecherin gegenüber der „Welt“.

Drei Syrer wurden in Schleswig-Holstein festgenommen. Es soll sich bei den Festgenommenen um Asylbewerber handeln. Der Verdacht: Sie könnten für die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) tätig gewesen sein. Wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte, seinen die 17 bis 26 Jahre alten Männer vermutlich im November 2015 nach Deutschland gekommen, „um entweder einen bereits erhaltenen Auftrag auszuführen oder sich für weitere Instruktionen bereitzuhalten“. Konkrete Aufträge gab es nach bisherigen Ermittlungen aber nicht.

Ermittlungsgruppe „Galaxy“ ermittelte monatelang

Im Auftrag der Bundesanwaltschaft durchsuchten die Beamten in zwei Bundesländern drei Flüchtlingsunterkünfte und mehrere Wohnungen. Mehrere Mobiltelefone, Datenträger und Dokumente wurden beschlagnahmt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden die Verdächtigen in Ahrensburg und Großhansdorf östlich von Hamburg sowie in Reinfeld nahe Lübeck gefasst, wo sie in kommunalen Flüchtlingsunterkünften lebten.

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Nach Informationen der „Welt“ ermittelte das BKA bereits seit mehreren Monaten gegen die Männer. Ausgangspunkt soll ein Hinweis des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) auf mögliche Dschihadisten gewesen sein. Daraufhin wurde beim BKA in Berlin-Treptow die Ermittlungsgruppe „EG Galaxy“ gegründet, die wochenlang Telefone abhörte und die Terrorverdächtigen observierte. Noch ist unklar, ob sich der Verdacht gegen die drei Männer tatsächlich erhärtet, heißt es aus Ermittlerkreisen.

Der 17-Jährige soll vom IS eine kurze Ausbildung im Umgang mit Waffen und Sprengstoff bekommen haben. Er soll mit den zwei weiteren Beschuldigten über die Türkei und Griechenland Mitte November 2015 mit falschen Pässen nach Deutschland eingereist sein und vom IS „höhere vierstellige Bargeldbeträge in amerikanischer Währung“ sowie Mobiltelefone mit vorinstalliertem Kommunikationsprogramm erhalten haben.

Die Festgenommenen werden dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen die Haftbefehle eröffnen und über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird, so die Bundesanwaltschaft.

Hinweise oft Falschbeschuldigungen

Zuletzt war Anfang August in Mutterstadt in Rheinland-Pfalz ein 24-jähriger Syrer unter Terrorverdacht festgenommen worden. Der Flüchtling, der in Nordrhein-Westfalen gemeldet war, kam Anfang 2016 nach Deutschland. Laut einem Hinweis eines inhaftierten Asylbewerbers soll der Mann im Auftrag des IS einen Anschlag in Deutschland geplant haben. Die Ermittler fanden dafür aber keine Beweise. Der Verdächtige kam wieder auf freien Fuß.

Aktuell liegen dem BKA mehr als 400 Hinweise auf terrorverdächtige Flüchtlinge vor. Mehrheitlich soll es sich dabei allerdings um Falschbeschuldigungen oder schlichtweg um Verwechslungen handeln. In 60 Fällen jedoch wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Quelle: N24 vom 13.09.2016

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Dr.med Wilhelm Neumayr
Dr.med Wilhelm Neumayr
7 Jahre zuvor

Eine Mords-Klatsche für die Bahnhofsklatscher am Hbf. in München und Freilassing.
Claudia Roth könnte diese Herren sicherlich gekonnt eloquent verteidigen.

Ulrike
Ulrike
7 Jahre zuvor

Gleich abschieben nach Syrien. Dort dürfen sie dann kämpfen – mit wem ist mir egal.