AfD-Europaparlamentarier Maximilian Krah (l.), Ehrenvorsitzender Alexander Gauland
Überraschung bei der AfD vor der Bundestagswahl: In Sachsen wird die Partei mit zwei Prominenten antreten. Europa-Spitzenkandidat Maximilian Krah und Alexander Gauland signalisieren intern eine Kandidatur. Der Ehrenvorsitzende hatte noch im Oktober seinen Rückzug angekündigt.
Der AfD-Politiker Maximilian Krah will nach Informationen von WELT AM SONNTAG für den Bundestag kandidieren. Demnach plant Krah eine Direktkandidatur im sächsischen Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II. Die AfD stellt am 11. Dezember ihren Kandidaten für diesen Wahlkreis auf.
Krah war erst im Juni dieses Jahres bei der Europawahl als Spitzenkandidat der AfD erneut ins Europaparlament eingezogen. Nach der Wahl wurde er allerdings nicht in die Delegation der Rechtsaußen-Partei und auch nicht in die neue Europa-Fraktion „Europa der Souveränen Nationen“ aufgenommen. Zuvor hatte es zahlreiche Skandale um Krah gegeben.
Im April hatte der Generalbundesanwalt einen langjährigen Mitarbeiter des 47-Jährigen festnehmen lassen, dem er Spionage für einen chinesischen Geheimdienst vorwirft. Im Mai bestritt Krah dann, dass es sich bei SS-Offizieren grundsätzlich um Verbrecher handelt. Die bisherigen französischen und italienischen Partnerparteien Rassemblement National und Lega sorgten daraufhin für den Rausschmiss der AfD aus der gemeinsamen Europa-Fraktion „Identität und Demokratie“. Nach der Wahl gelang der AfD keine neue Zusammenarbeit mit diesen Parteien mehr. Es blieb nur noch eine Notlösung mit teils eindeutig extremistischen Kleinparteien, die intern abschätzig „Resterampe“ oder „Hooligan-Fraktion“ genannt wird.
In den vergangenen Wochen hat Krah drei Veranstaltungen im Wahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II durchgeführt, in Hohenstein-Ernstthal, Stollberg/Erzgebirge und Rochlitz. Er sagte WELT AM SONNTAG: „Die Kandidatur ist noch nicht entschieden. Momentan laufen Gespräche mit den Kreisvorsitzenden der Verbände in Mittelsachsen, Zwickau und Erzgebirge.“ Der Wahlkreis erstreckt sich über drei Landkreise.
Krah sagte weiter: „Die AfD hat bei der Europawahl das bundesweit beste Ergebnis ihrer Parteigeschichte eingefahren. Insbesondere den Wahlerfolg bei den jungen Wählern hefte ich mir selbst ans Revers. Die Gefechtslage hat sich geändert, dadurch dass ich nicht in die Delegation und Fraktion aufgenommen wurde.“ Die AfD hatte bei der Europawahl 15,9 Prozent der Stimmen erhalten, war damit aber unter den selbst gesteckten Zielen geblieben.
Der bisherige Bundestagsabgeordnete des Wahlkreises Chemnitzer Umland, Mike Moncsek (AfD), ist ein Vertrauter von Krah. Er war zwischen 2019 und 2021 lokaler Assistent des Europaabgeordneten. Moncsek gewann im September zusätzlich bei der sächsischen Landtagswahl das Direktmandat im Wahlkreis Zwickau 5. Sein Bundestagsmandat hat er bislang trotz der Wahl in den Landtag nicht zurückgegeben. Er wird aber nicht erneut für den Bundestag kandidieren.
Die „Bild“-Zeitung hatte bereits im Oktober über eine mögliche Bundestagskandidatur von Krah berichtet. Die Vorbereitungen sind seit dem Bruch der Ampel-Regierung deutlich konkreter geworden.
Gauland reize die Rückkehr in die Heimat
Im benachbarten Bundestagswahlkreis Chemnitz könnte die AfD nach Informationen von WELT AM SONNTAG ebenfalls einen prominenten Kandidaten aufstellen. Demnach hat der Ehrenvorsitzende von Partei und Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, im Landesverband seine Bereitschaft für eine Kandidatur signalisiert. Gauland bestätigte WELT AM SONNTAG die Überlegungen, sagte aber: „Das ist noch nicht entschieden.“
Kurz darauf erklärte Sachsens AfD-Generalsekretär Jan Zwerg gegenüber der „Bild“-Zeitung, Gauland wolle in seiner Geburtsstadt für die AfD antreten. Die Idee sei im Kreisverband Chemnitz entstanden. AfD-Kreise bestätigten der „Bild“, dass Gauland erneut antreten wolle. Der Kreisverband Chemnitz stellt am 6. Dezember seinen Wahlkreiskandidaten auf.
Anfang Oktober hatte Gauland WELT noch gesagt: „Ich habe mich dafür entschieden, bei der nächsten Bundestagswahl nicht mehr zu kandidieren. Ich glaube nicht, dass ich als 85-Jähriger noch richtig im Parlament bin.“ Gauland sagte damals weiter: „Die Zeiten von Adenauer und Bismarck sind vorbei. Wenn nicht noch irgendetwas Außergewöhnliches passiert, ist das das Ende meiner parlamentarischen Karriere.“
Aus Gaulands Umfeld heißt es nun, dass der 83-Jährige aus Sachsen angesprochen worden sei, ob er sich eine Kandidatur vorstellen könne. Der Kreisverband Chemnitz habe bislang keinen hochkarätigen Kandidaten präsentieren können. Gauland reize es demnach, in seine Heimatstadt zurückzukehren und die Relevanz des Chemnitzer Kreisverbands innerhalb der sächsischen AfD zu verstärken.
Gauland wurde 1941 in Chemnitz geboren, ging dort ab 1946 in der Sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR auf die Schule. 1959 machte er im damaligen Karl-Marx-Stadt Abitur und floh danach in die Bundesrepublik. Er war 40 Jahre CDU-Mitglied und im Jahr 2013 an der Gründung der AfD beteiligt. Zwischen 2017 und 2019 war er Co-Parteichef, zwischen 2017 und 2021 zudem Co-Fraktionschef im Bundestag.
Gauland galt lange als der intellektuelle Vordenker der AfD. Für den Kurswechsel der AfD von einer rechtskonservativen Anti-Euro-Partei hin zu einer immer radikaler werdenden Partei mit völkischen Tonangebern war Gauland mitverantwortlich. Alle anderen Führungsfiguren, die an der Gründung beteiligt waren, haben die Partei längst verlassen.
Quelle: Die Welt
Politikredakteur Frederik Schindler berichtet für WELT über die AfD, Islamismus, Antisemitismus und Justiz-Themen. Zweiwöchentlich erscheint seine Kolumne „Gegenrede“.
Quelle: Nachrichtenagentur ADN (SMAD-Lizenz-Nr. 101 v. 10.10.46) vom 24.11.2024
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Solche Manipulationen gab es doch nur bei Jesus und seinen 12 Jüngern aus 12 Stämmen an der Tafel. Ein Drehbuch das kopiert wurde!
Wie nennt sich jetzt der Judas Iskariot?