Mitten in Putins Drohnenkrieg: Braucht die Bundeswehr wirklich neue Panzer?

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) auf einem Schützenpanzer

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (65, SPD) auf einem Schützenpanzer

Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress

Berlin – Mehr als 2000 Drohnen setzt Wladimir Putin pro Tag an der Ukraine-Front ein, hat damit bereits Hunderte westliche Panzerfahrzeuge zerstört und sämtliche von Deutschland gelieferte Leopard-1- und Leopard-2-Panzer von der Front vertrieben.

Ausgerechnet in dieser Lage denkt die Bundeswehr an die Beschaffung Hunderter neuer Panzer zur Ausstattung von bis zu sechs neuen Brigaden im Dienst der Nato. Mehr Panzer statt mehr Drohnen – ergibt das wirklich Sinn?

Militärexperte und Ex-Sold Thomas Theiner (47) klärt auf: „Kein einziger Panzer, welcher in die Ukraine geliefert wurde, hat ein Active Protection System zur automatischen Abwehr von Drohnen und Panzerabwehrlenkwaffen. Daher sind die Ukrainer gezwungenermaßen mit dem Einsatz dieser Panzer so vorsichtig.“

„Selbst mit 100 Drohnen nicht aufzuhalten“

Laut dem ehemaligen Offizier im italienischen Alpini-Generalkommando ist die Situation in der Ukraine mit der in Deutschland und bei der Nato kaum vergleichbar. Zu BILD sagt Theiner: „Eine modern ausgestattete Panzerkompanie, welche auch noch durch mindestens vier Flugabwehrkanonenpanzer geschützt wird, ist selbst mit 100 zugleich angreifenden Drohnen nicht aufzuhalten.“

Allerdings müsse Deutschland, was die Drohnenabwehr der zu beschaffenen Leopard-2-Panzer angeht, „wirklich klotzen und nicht kleckern. Das heißt Geld in die Forschung, Geld in die Entwicklung, Geld in die Erprobung stecken und dann Drohnenabwehrsysteme massenweise und schnell kaufen“.

„Wichtiges Instrument“, um Städte zu verteidigen

Auch für die Nato-Expertin Stefanie Babst (61) ist die geplante Anschaffung eine gute Sache. „Natürlich brauchen wir Panzer“, sagt die Expertin. Sie seien „ein wichtiges Instrument und entscheidend, um Städte, Dörfer und unser Land gemäß Nato-Vorgaben verteidigen zu können.“ Aber: „Ohne ausreichende Luftabwehrsysteme kann man gegen Drohnen- und Raketenangriffe fast nichts ausrichten – da muss Deutschland dringend nachbessern.“

Doch auch Babst warnt, die Panzer nicht isoliert von den aktuellen Entwicklungen im Bereich des Drohnenkriegs einzusetzen. Stattdessen müssten die Deutschen in einen abgestimmten Gesamt-Verband eingebettet sein. Babst fordert dafür „mehr unbemannte, KI-gesteuerte Waffensysteme, besonders bei Drohnen, aber auch zur Aufklärung und Gefechtsüberwachung“.

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Tankschiff
Tankschiff
3 Monate zuvor

Alles total be be bekloppt. Schließt Frieden und verteilt den Wohlstand gleichmäßig. Werdet erwachsen und vernünftig! Andere perfekt umbringen zeugt nicht von hoher Ethik.

Ulla
Ulla
3 Monate zuvor

Nur noch Angstmache und Kriegstreiberei von Pistorius und Consorten. Einfach nur noch ekelhaft. Die haben aus 2 Weltkriegen nichts dazugelernt.

Räumt die Leichen weg
Räumt die Leichen weg
3 Monate zuvor

Der Panzer hat seine Macht gegen die Drohnen verloren!
Der T14 der Russen hat ein Schutzschild! Nur die Russen setzen den T14 nicht ein um das System zu zeigen! Gegen die Drohnen muß eine Abwehr erfunden werden!

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