
Washington/Peking/Neu Delhi. Mit ihrer Zollpolitik sind die USA gerade dabei, sich kräftig ins eigene Knie zu schießen. Denn während sie die Europäer zum Einknicken bewegen konnten, funktioniert das beim Rest der Welt nicht mehr. Vielmehr bewirkt Washington dort gerade das Gegenteil – die als Zumutung empfundenen US-Zölle zwingen die aufstrebenden eurasischen Großmächte China, Rußland und Indien förmlich dazu, ihre Beziehungen zu intensivieren, um den USA gemeinsam die Stirn bieten zu können.
Konkrete Ergebnisse gab es jüngst während eines Treffens der Außenminister Indiens und Rußlands in Moskau, bei dem beide Seiten ungeachtet der US-Sanktionen gegen russisches Öl ihre Entschlossenheit zur Vertiefung der Handelsbeziehungen bekräftigten.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow betonte in einer gemeinsamen Pressekonferenz die bereits erreichten Erfolge: „Wir haben gute Ergebnisse bei der Zusammenarbeit im Kohlenwasserstoffsektor und bei der Lieferung von russischem Öl an den indischen Markt erzielt. Wir haben ein gemeinsames Interesse an der Umsetzung gemeinsamer Projekte zur Gewinnung von Energieressourcen, auch in der Russischen Föderation, beispielsweise im Fernen Osten und auf dem arktischen Festlandsockel.“ Sein indischer Amtskollege Subrahmanyam Jaishankar verwies auf die historische Dimension der Partnerschaft, die zu den stabilsten unter den großen Nationen seit dem Zweiten Weltkrieg zähle.
Die Neuformierung der Handelsströme ist bereits im vollen Gange: Rußland konnte seine Ölexporte – eine wichtige Einnahmequelle Moskaus – nach den westlichen Sanktionen erfolgreich von Europa nach Asien umlenken, wobei Indien und China sich zu den größten Abnehmern entwickelt haben. Vertreter der russischen Botschaft in Neu-Delhi bekräftigen, daß trotz des amerikanischen Drucks die Lieferungen unvermindert fortgesetzt würden. Beide Länder streben zudem eine Steigerung der indischen Exporte in strategischen Sektoren wie Pharmazeutika, Landwirtschaft und Textilien an. „Dies erfordert eine rasche Beseitigung nichttariflicher Handelshemmnisse und regulatorischer Hindernisse“, erläuterte Jaishankar die nächsten Schritte.
Und es gibt noch weitere Schulterschlüsse: die US-Politik beschleunigt auch die unerwartete Annäherung zwischen den langjährigen Kontrahenten Indien und China. Chinas Außenminister Wang Yi stattete Neu-Delhi kürzlich seinen ersten hochrangigen Besuch seit Jahren ab, während Premierminister Narendra Modi seinen ersten offiziellen China-Besuch seit 2018 vorbereitet. Die chinesische Regierung betrachtet diese Annäherung als Ausdruck einer pragmatischen Diplomatie, die auf langfristige Stabilität statt auf kurzfristige Gesten abzielt.
Die strategische Neuausrichtung erfolgt vor einem komplexen wirtschaftlichen Hintergrund: für Indiens Industrie sind chinesische Lieferungen von Rohstoffen, Maschinen und chemischen Vorprodukten existentiell – Projekte in erneuerbaren Energien, Infrastruktur und Industrie profitieren unmittelbar von dieser Kooperation. China seinerseits nutzt die Gelegenheit, seine Partnerschaften innerhalb des expandierenden BRICS-Blocks auszubauen, ohne dabei die strategische Autonomie Indiens anzutasten.
Damit sind ausgerechnet die USA maßgeblicher Motor der eurasischen Integration. Indien gestaltet seine Beziehungen zu Rußland, China und internationalen Foren zunehmend eigenständig, während der amerikanische Einfluß abnimmt. Rußland bleibt ein verläßlicher Energielieferant, während China Indien Führungsperspektiven in regionalen und globalen Initiativen in Aussicht stellt. Die Annäherung zwischen Peking und Neu-Delhi ist damit Ausdruck einer nüchternen, an gegenseitigen Interessen orientierten Politik – eine Entwicklung, die Washington mit seiner brachialen Zollpolitik entscheidend befeuert. (mü)
Quelle: zuerst.de vom 01.09.2025
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Immer sachte mit der jungen Braut und den Zollstock beobachten!
Nun haben sich die 3 Giganten zusammen geschlossen ! Der Wertewesten wird Spaß daran haben.