Krankheit nicht ausgebrochen – Kurze Aufregung in Salzburg: Ärzte entdecken Lepra-Kranken in Zeltstadt

Freitag, 18.09.2015, 22:45

Zeltlager für Flüchtlinge

dpa/Matthias Hiekel In einem Zeltlager in Salzburg ist ein Fall von Lepra aufgetreten (Symbolbild)

Ein 33-jähriger Flüchtling ist in Österreich in ein Krankenhaus gekommen, weil er Lepra hat. Ärzte hatten bei einer Routineuntersuchung einen Vermerk entdeckt – die Krankheit ist jedoch nicht ausgebrochen. Der Mann lebte bisher in einem Zeltunterkunft in Salzburg.

In Salzburg ist ein Asylbewerber in ein Krankenhaus eingeliefert worden, weil er an Lepra leidet. Das berichtet die österreichische Zeitung „Krone“. Dem Bericht zufolge sei die Krankheit bei dem Mann noch nicht ausgebrochen und er sei daher nicht ansteckend.

Mediziner hätten bei einer Routine-Untersuchung festgestellt, dass ein Militärarzt in einer Akte über den 33-Jährigen den Hinweis „Lepra“ vermerkt hatte. Daraufhin wurde er im Krankenhaus genauer untersucht.

Mann lebt in Zeltstadt

Weil der Mann nicht ansteckend sei, hätten Ärzte ihn sogar zurück in das Zeltlager schicken wollen, in dem er untergebracht ist. Um Aufruhr zu vermeiden, bleibe der Flüchtling nun jedoch zunächst noch im Krankenhaus, berichtet „Krone“.

Dem Bericht zufolge lebt der Asylbewerber bereits seit einiger Zeit in der Zeltstadt in Salzburg.

Lepra bricht nach mehreren Jahren aus

In Deutschland treten immer wieder vereinzelte Fälle von Lepra auf. Im Frühstadium ist die Krankheit mit einer Mischung unterschiedlicher Medikamente gut behandelbar.

Die ersten schriftlichen Hinweise auf Lepra stammen aus dem Jahr 600 vor Christus. Schon damals verbreitete der Erreger Mycobacterium leprae Angst und Schrecken.

Nach einer mehrjährigen Inkubationszeit befällt er Haut und Schleimhäute, zerstört Nervenzellen und kann auch zur Erblindung führen. Lepra ist eine Tröpfcheninfektion. Trotzdem ist die Ansteckungsgefahr vergleichsweise gering. Innerhalb der letzten Jahren gelang es der WHO, Lepra in 116 von 122 betroffenen Ländern auszurotten. Dennoch erkrankten 2004 weltweit immer noch über 400 000 Menschen daran, die meisten davon in Indien.

Quelle: Focus-online vom 18.09.2015

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