Facebook, Twitter & CoZahl der Fake-Accounts steigt

Bei Facebook, Twitter und Co. könnten bald mehr Accounts von Bots betrieben werden, als von echten Menschen. Ein beliebter Fake-Check aus dem Netz hilft da nur wenig.

Von: Jannik Pentz

Stand: 26.01.2017

Twitter Roboter  | Bild: colourbox.com

Die CSU twittert größtenteils ins Leere. 58 Prozent ihrer etwa 115.000 Follower beim Kurznachrichtendienst Twitter sollen angeblich nicht echt sein. Bei den anderen Parteien sieht es ein wenig besser aus: Die BayernSPD hat 23 Prozent falsche Follower, die bayerischen Grünen 17 Prozent und die Freien Wähler 23 Prozent. Das behauptet zumindest das Analysetool Twitteraudit.

„Keine wissenschaftliche Methode“

Twitteraudit erfreut sich auch in den Medien immer größerer Beliebtheit. Denn hier kann jeder Twitter-Account auf sogenannte Fake-Follower untersucht werden. Aber wie glaubhaft ist die Analyse?

„Der CSU folgen sicherlich einige Fake-Accounts“, sagt Prof. Dr. Simon Hegelich von der TU München. Doch was ein Fake-Account ist und was nicht, ist selbst für Profis oft nur schwer zu erkennen. „Twitteraudit kann einen ersten Hinweis geben, aber die Methode ist sehr simpel gestrickt“, sagt Hegelich. Die untersuchte Stichprobe des Tools sei zu klein, die Methode insgesamt zu undurchsichtig. Selbst die Macher von Twitteraudit räumen ein, ihr Fake-Check sei fehleranfällig und keinesfalls perfekt.

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„Das ist ein nettes Gimmick, aber keine wissenschaftliche Überprüfung.“

Prof. Dr. Simon Hegelich, TU München

15.000 Propaganda Bots

Das liegt auch an der Verbreitung der sogenannten Social-Bots. Diese Programme werden immer besser darin, Menschen in den sozialen Medien zu imitieren. Sie haben zum Beispiel ein automatisch generiertes Profilbild und twittern möglichst menschenähnlich. Solche Bots zu enttarnen, ist schwer.

Gefahr für die Demokratie

Die Macher der Social-Bots verfolgen dabei meist ein klares Ziel: So twittern im Ukraine-Konflikt mindestens 15.000 Roboter-Accounts regelmäßig rechte Propaganda. Beim Votum um den Brexit machten Bots massenhaft Werbung für den britischen Austritt aus der EU. Und im US-Wahlkampf fanden Forscher gleich eine ganze „Armee“ von Bots, die für Donald Trump arbeitete.

Experten sehen darin eine Gefahr für die Demokratie. „Studien zeigen, dass man Stimmenanteile um sechs bis 20 Prozent verschieben kann. Das kann also wahlentscheidend sein“, sagt Prof. Dr. Dirk Helbing vom ETH Zürich. „Die Gefahr ist real“.

 

„Wir nehmen das Problem sehr ernst“

Twitter selbst kennt das Problem. Auf BR-Anfrage sagte ein Sprecher, man nehme die Angelegenheit „sehr ernst.“ Das automatisierte Erstellen mehrerer Accounts sei verboten, genauso die massenhafte Erstellung von Spam-Nachrichten durch Bot-Programme.

Twitter-App | Bild: pa/dpa

„Wir haben Möglichkeiten, um Spam auf Twitter zu erkennen. Aber wir sind auch auf unsere Nutzer angewiesen, so etwas zu melden.“

Sprecher von Twitter

„Bald mehr Bots als Menschen“

Wie viele der insgesamt 313 Millionen Twitter-Accounts Fake sind oder von Bots betrieben werden, ist schwer zu ermitteln. Doch Experten wie Prof. Dr. Hegelich sind sich sicher: „Es sind sehr, sehr, sehr viele.“ Das bestätigt auch Prof. Dr. Helbing: „Man liest immer wieder von 40-60%. Die Bots beginnen, Menschen in den sozialen Medien zu überholen.“

Quelle: Bayerischer Rundfunk vom 26.01.2017

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Karl D.
7 Jahre zuvor

Niederländer, Franzosen, Norweger, Dänen und viele andere wie Engländer sind Reichsbürger, denn sie sind Staatsangehörige von real existierenden Reichen. Was soll daran schlecht oder gar Nationalsozialistisch sein? Nur die Deutschen sind staatenlos in ihrem besetzten Deutschen Reich, dem Nachfolger des Reiches von 1918! Dr. Ursula Haverbeck ist eine Patriotin, aber wer im besetzten Deutschland braucht sowas? Wenn Unrecht zum Recht wird, ist Widerstand Pflicht. In Bangladesch soll ein Gesetz verabschiedet werden, das Minderjährige zur Ehe mit ihren Vergewaltigern zwingen könnte. Doch die Premierministerin des Landes macht sich für Frauenrechte stark: Ein riesiger Aufruf könnte sie bewegen, diese Klausel zu streichen!

Es gibt eine Zentrale für „Wahrheitsprüfung“ im Internet: Das Portal Correctiv. Das Komitee soll im Auftrag von Facebook gegen sogenannte „Fake News“ vorgehen. Der Geschäftsführer ist David Schraven. Er kann auf eine langjährige Journalistenkarriere zurückblicken. Von der „Süddeutschen Zeitung“ über „Die Welt“ bis zu „der Ruhrbarone“ hat er alles durch. An wohlhabenden Sponsoren – wie den Milliardär George Soros – mangelt es der Plattform nicht. Schraven hat rund zwanzig Mitarbeiter, die mit ihm nun über „Wahrheit“ und „Lüge“ in Berichten auf Facebook bestimmen werden. Was ist daran Meinungsfreiheit?

In https://www.facebook.com/groups/MeineRepublikDeutschland sollten wir uns austauschen: Verantwortliche in Germany leisten keine Unterschrift. Diese Damen und Herren werden in Druckschrift nur mit Familiennamen genannt. Sowas an Sicherheit@Genial.ms schicken!