Russland hat Paris laut Marion Maréchal-Le Pen zu einem Kurswechsel in Syrien veranlasst. In einem Sputnik-Interview spricht die Abgeordnete der Nationalversammlung von einem „diplomatischen und militärischen Rückzieher“ der französischen Regierung.
„Der politische Realismus hat die Oberhand gewonnen“, sagte Maréchal-Le Pen, Mitglied des Front National (FN). „Und das bedeutet die Anerkennung der Tatsache, dass der IS heute die Hauptbedrohung für die französischen Interessen darstellt. Unter diesen Bedingungen ist es zwingend notwendig, dass die internationale Koalition unter Teilnahme Russlands und anderer Länder effektiv gegen den IS kämpft, gestützt auf die Regierungsarmee und – de facto – auf die gegenwärtig dort agierende Regierung.“
Mit Blick auf die russischen Luftangriffe gegen den IS in Syrien sprach Maréchal-Le Pen von „riesiger Desinformation, wenn nicht sogar einer Dämonisierung der Persönlichkeit Putins“ im Westen. „Meines Erachtens ist die Öffentlichkeit schon längst nicht mehr so dumm, um das zu glauben.“ Mehr noch, es seien gerade die westlichen Staaten, die mit ihrer Unterstützung für sogenannte demokratische Aufstände die Islamisten an die Macht gebracht oder zumindest ihr Erstarken gefördert hätten. „So war es im Irak, so war es in Libyen, so geschieht es jetzt in Syrien.“
Die französische Politikerin glaubt nicht an eine baldige Aufhebung der antirussischen Sanktionen, weil sich die französische Regierung „den amerikanischen Launen“ unterordne. Das sei konterproduktiv, denn Russland sei Frankreichs langjähriger Partner und werde insbesondere im Kampf gegen den Islamischen Staat gebraucht, so Maréchal-Le Pen.
Quelle: Sputnik vom 02.10.2015
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