Schwedischer Minister zu Flüchtlingen: „Bleibt in Deutschland“

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Justiz- und Migrationsminister Morgan Johansson: Grenze der Belastbarkeit erreicht

DPA

Justiz- und Migrationsminister Morgan Johansson: Grenze der Belastbarkeit erreicht

Schweden ist für seine liberale Asylpolitik bekannt, doch jetzt will der Migrationsminister Flüchtlinge fernhalten – das Land habe nicht genug Unterkünfte. Morgan Johansson hat Asylsuchende aufgefordert, nach Deutschland zurückzukehren.

Der schwedische Migrationsminister Morgan Johansson hat angesichts stark ansteigender Flüchtlingszahlen in seinem Land Asylsuchende aufgefordert, nicht mehr nach Schweden zu kommen. „Bleibt in Deutschland“, sagte er.

Neuankömmlinge hätten die Wahl, entweder nach Dänemark oder Deutschland zurückzukehren oder sich selbst eine Unterkunft zu suchen. „Wir haben die Grenze des Machbaren erreicht“, sagte der Minister. Der Sozialdemokrat hoffe, die Nachricht habe einen dämpfenden Effekt.

„Wir befinden uns in einer sehr dramatischen Situation, die in den vergangenen Tagen noch dramatischer wurde“, zitiert das schwedische Staatsfernsehen SVT Johansson. Im Interview mit dem Sender hob er hervor, dass Schweden im Verhältnis zur Einwohnerzahl sehr viele Flüchtlinge aufnehme und die Grenzen der Belastbarkeit erreicht habe – eine konkrete Obergrenze für die Aufnahme nannte er in dem Video allerdings nicht.

Bis zu 190.000 Flüchtlinge erwartet Schweden in diesem Jahr. Das sind mehr als doppelt so viel wie bisher angenommen. Tatsächlich gehört Schweden statistisch gesehen zu den aufnahmewilligsten Ländern in Europa. 2014 kamen 7,8 Erstanträge auf 1000 Einwohner. Zum Vergleich: In Deutschland waren es 2,1 Anträge. Bereits in den vergangenen Tagen hatte Migrationsforscher Bernd Parusel vor dem Kippen der Stimmung in dem Land gewarnt.

Aktuell kommen bis zu 2000 neue Asylbewerber täglich in Schweden an. Darunter seien viele, die zuvor in Deutschland in Zelten untergebracht waren und sich angesichts der verschärften Aufnahmebedingungen entschieden hätten, nach Schweden weiterzureisen, sagte Johansson.

In und um Rostock sollen sich nach Angaben der schwedischen Einwanderungsbehörde 5000 Menschen aufhalten, die nach Schweden wollten. Die Behörde hatte zuvor bereits an die Kommunen appelliert, mehr Plätze in dem nordeuropäischen Land, in dem der Winter naht, zur Verfügung zu stellen.

Quelle: Spiegel-online vom 06.11.2015

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